• Letzte Aktualisierung: 05.09.2010

  • Besucher bisher: kostenloser counter


timediver® Logo







G E O R G I E N


Kachetien

   




Die nahe des Ortes Gurdshaani im 8,/9, Jahrhundert erbaute Kwelazminda (Allerheilihgen-Kirche) wartet mit einer Kuriosität auf, die alle regeln sakraler Architektur durchbricht: den beiden auf eckige Türme gestülpten Kuppeln entlang der Längsachse des Zentralschiffes.


Hier wird Heiolschlamm gewonnen gegen Gelenkerkrankungen.
Die Kwelazminda ist typisch kachetisch - Kirche und Palast in Einem.


Das Denkmal König Iraklis II. (120 - 1798)  aus sowjetischer Zeit.
Noch in Betrieb?


Telawi war die Residenz der kachetischen Könige. ...
..und ist heute die Hauptstadt Kachetiens.


Das Nonnenkloster Neu-Schuamta (georgisch axali schuamta) wurde von der kachetischen Königin Tinatin, der Gemahlin Leon I. (1520 - 1574) von Kachetien, gestiftet. Die Hauptkirche ist der erste Ziegelbau Kachetiens. Der ursprünglich dreiseitige Umgang wurde abgerissen, ebenso blieben von den blauglasierten Kacheln - die vermutlich einst die keilförmigen Bogenfelder der Fassaden ganz bedeckte - nur Reste.



Den von zwei plumpen, mächtigen Pfeilern gegliederten Innenraum schmücken unlängst gesäuberte Fresken aus dem 16. und 17. Jh., darunter das Stifterbildnis der Tinatin und ihres Gatten Lewan I. an der Westwand. Im übrigen erfolgte die Ausmalung der Kirche in drei Zeitstufen bis zum 19. Jh.  Das mittlere Bild zeit die Grabstätte der Königin Tinatin.


Alt-Schuamta (georgisch: Dsweli Schuamta) wurde von einem der "13 syrischen Väter" im 5-6. Jh. gegründet und war im Mittelalter das Zentrum eines beliebten Wallfahrtsortes. Nach der gründung von Neu-Scuamta im 16. Jh. verlor die Stätte ihre Bedeutung und verfiel allmählich. Im Jahre 1939 sicherten Restaurierungsmaßnahmen den baulichen Bestand der Anlage. Der Klosterkomplex umfaßt insgesamt drei Gotteshäuser: Die Basilika aus dem 5. Jh., eine der Dshwari-Kirche von Mzcheta folgende Muttergotteskirche und eine Kuppelkirche mit Krypta, die die georgische Forschung auf das 7. Jh. datiert.  Auf engstem Raum veranschaulichen diese drei Bauwerke die Entwicklung der georgischer Bautypen.


Die mit einer gewaltigen Mauer bewehrte Kirche des heiligen Georg in Alawerdi wurde im 11./12. Jahrhundert während des Goldenen Zeitalters Georgiens erbaut. Von den einst berühmten Fresken sind lediglich Reste in der östlichen Apside erhalten.  Der Kreuzkuppelbau wurde nicht nur durch Eroberungen,  sondern von einem Erdbeben im Jahre 1742 in Mitleidenschaft gezogen.


Am letzten Sonntag im September wird das Fest "Alawerdoba" gefeiert. Menschen aus dem ganzen Land treffen sich bei Strömen vom jungen Wein, gegrilltem Fleisch und Bergen von Obst und Gemüse zur Feier der Ernte. Jeder, der an diesem Tag nach Alawerdi kommt, wird mit offenen Armen begrüßt und eingeladen, an diesem Fest teilnehmen zu können.


Zu Füßen des Großen Kaukasus liegt die einstige Hauptstadt Kachetiens, Gremi mit ihrer Festung. Seit Urzeiten ein befestigtes Bergdorf, erwählte  König Lewan I. (1505 - 1570) Gremi nach der Trennung Kartlis und Kachetiens, in der Mitte des 15. Jahrhunderts, als neue Hauptstadt.  Die Hänge des Kaukasus boten einen  besseren Schutz als Telawi. Der Bau der festung machte Gremi zu einer Metropole des jungen Königreichs.


Der Aufstieg zur Festung führte über steile Treppen und durch ein,  zwischen zwei mächtigen Türmen angelegtes Tor (Bild rechts).  Die festung wird gekrönt duch die Erzengel-Kirche hervor. Errichtet unter Lewan II. (1597 - 1657), ist sie ein typischer Kreuzkuppelbau. Daneben sind der große Saal des Königspalastes (Bild links), der mit einem Glockenturm überdachte Turm und eine kleine Kirche erhalten geblieben.


Der Aufstieg lohnt sich: Vom Glockenturm der Festung Gremi hat man einen unvergessenen Blick auf die Landschaft des Großen Kaukausus.


Im Glockenturm
Festungsmauer mit Eingangstor


Brücke über den Fluss Bolia
Querverkehr


Die dreijährigen Zwillinge Lika und Tika.
Rastplatz, versorgungsstation und Trinkwasserquelle.


Das Nonnenkloster Ninozminda (zum Gedenken an die Apostelin der Georgier, die heilige Nino) mit seiner Kirchenruine zählt für die Georgier zu den wichtigsten nationalen Heiligtümern der Georgier. Die ursprüngliche Anlage wurde bereits im 10. und 11. Jahrhundert rekonstruiert.


Die gut erhaltene, mittelalterlich anmutende Wehrmauer stammt jedoch aus dem 16. Jahrhundert.


Der gut erhaltene Glockenturm stamm aus dem 16. jahrhundert. Daß von der einst prächtigen Kirche nur Ruinen geblieben sind, lag nicht an den Zerstörungen durch Perser oder Osmanen. Vielmehr brachten zwei Erdbeben (1824 und 1848) die Mauern der Kirche zum Einsturz. Die drei Ostapsidien haben die Erdbeben beinahe unbeschadet überstanden und überragen nun  das Trümmerfeld zu ihren Füßen. Die mittlere Apsis lässt noch ein Fresko aus dem 17./18 Jahrhundert erkennen, welches den Besucher rätseln lässt, ob maria Jesus zärtliche Worte zuflüstert oder mit ihm gemeinsam Tränen stillen Grames vergießt.


Meine, am Staatlichen Georgischen Kunstmuseum beschäftigte Reiseführerin sagte, dass eine Fehlkonstruktion (übergroße und schwere Kuppe) die Ursache für das Einstürzen der Kirche bei den Erdbeben gewesen sei.