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Das Nunatta Katersugaasivik
(Grönländische National Museum) wurde Mitte der 1960er Jahre am
Rande des alten Kolonialhafens von Nuuk eingerichtet. Der Eintritt war im
Mai/Juni 2011 frei. Das Logo des Museums zeigt das gelbe Sonnensymbol der
Inuit auf hellblauem Grund.
Das Eingangsgebäude (Foto links) ist durch eine Brücke mit einem
älteren Gebäude (Foto rechts und unten links) verbunden...
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...in dem früher Tran-Öl
hergestellt worden ist. Die Tupilait (Foto rechts), Monster
mit menschlichen Gesichtern und Tierkörpern können groß wie
Bären, aber auch klein wie ein Daumen sein. Sie wurden ursprünglich
gefertigt, um Feinde zu bezwingen. Nach dem Glauben der Inuit konten sie
jeden töten, der sich ihnen annäherte. Nur diejenigen, welche die
Kräfte der Natur berherrschten, die angakoqs (Schamanen), hatten
ausreichend Fähigkeiten, um die Tupilait im Verborgenen
zu überwältigen. Im Singular bedeutet das Kalaallisut-Wort
Tupilak "Seele/Geist eines Verstorbenen".
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Die Porträtbüsten zeigen
die unterschiedlichen Gesichtszüge und Haatrachten der Inuit.
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Ritualgegenstände und Werkzeuge
der Schamanen.
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Kinderspielzeug (Foto links). Die
Mutter des Meeres ist die Herrin aller Tiere im Meer und
der Meeresvögel. Wenn der Mensch ihren Gesetzen zuwider handelt,
verweigert sie ihm den Segensreichtum des Meeres und ihre Haare sind verschmutzt
(Foto rechts) Dies bedeutet, dass der Mensch keinen Erfolg bei der Jagd der
Meeressäuger oder beim Fischen haben wird. Es ist die Aufgabe des Schamanen,
"ihre Haare zu reinigen" und dem Menschen damit wieder Jagderfolge zu gewähren.
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Am 9. Oktober 1972 entdeckten die
Jäger Hans und Jokum Grønvold aus Uummannaq bei der Schneehuhnjagd
in der Nähe der verlassenen Siedlung Qilakitsoq in West-Grönland
ein Grab mit mehreren Mumien. Obwohl sie diese unangetastet wieder zu deckten
und umgehend die Behörden benachrichtigten, sollte es bis zum Jahr 1978
dauern, bis die ersten wissenschaftlichen Untersuchungen der Grabstätte
stattfanden.
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Nachdem die Mumien 1982 im Zuge
der Rückführung grönländischer Kulturgüter nach
ihrer Untersuchung in Kopenhagen wieder nach Grönland zurückgebracht
wurden, fanden sie Aufnahme im
Kalaallit Nunaata Katersugaasivia
. Dort sind sind die vier besterhaltenen Mumien öffentlich
eine der größten Touristenattraktionen Grönlands.
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Mit der Radiocarbon-Datierung
wurde festgestellt, dass die nunmehr mumifizierten Menschen um das Jahr
1475 (+/- 50 Jahren) verstorben, also älter als
500 Jahre sind. Eine sehr gute Errungenschaft, die man auch in deutschen
und europäischen Museen einführen sollte, ist ein Ständer
mit bereitgehaltenen Klappstühlen, für ein längeres Verweilen
zum Betrachten der Exponate (Foto rechts).
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Der wärmeisolierende und wasserdichte
Bekleidung habe sich die Inuit von der Natur abgeschaut.
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Nicht nur Eisbär- und Robbenfelle
gehören zur Bekleidungsausstattung, sondern auch die Daunen diverser
arktischer Vogelarten.
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Die Einwanderung der Inuit
(Menschen) nach Grönland erfolgte ab 2500 v. Chr. in mehreren Wellen,
die aufeinander folgende Kulturstufen hervorbrachten.
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Bei einem wärmerem Klima als
heute folgte um 1000 n. Chr. eine neuerliche Wanderung von Alaska über
Nordkanada bis Grönland. Die Einwanderer vermischten sich mit den bereits
dort lebenden Menschen neu und brachte eine Kultur hervor, die nach Fundstücken
nahe einer nordgrönländischen Siedlung als Thule-Kultur bezeichnet
wird.
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Die Zeitspanne der Thule-Kultur
umfasst etwa die Zeit zwischen bis 1800, also bis gegen Ende
der von etwa 1550 bis 1850 dauernden Kleinen Eiszeit). Der Zeitraum von 1500
bis 1900 wird als Inuit-Frühgeschichte aufgefasst; als Historische Periode
der Inuit bezeichnet man die Zeit seit 1800.
Das Gerippe eines Umiak (Foto links) und Schmuck der Inuitfrauen (Foto
rechts).
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Bis in die Gegenwart ist die Inuit-Kultur
eine relativ einheitliche Jagdkultur geblieben, die bis Mitte des 20. Jahrhunderts
vor allem auf dem Jagen von Robben, Walrosse, Wale, Eisbären und Karibus
basierte. Die Harpune war die wichtigste Waffe, Pfeil und Bogen wurden jedoch
ebenfalls benutzt. Neben der Jagd betrieben die Inuit Fischfang und sammelten
Früchte. Während sich ihre nomadische Lebensweise auf die Verfolgung
des Jagdwildes begründet, blieben sie in Zeiten ausreichender Jagdwildvorkommen
ortsfest. Kämme und Kopfschmuck (Foto links). Messer und andere Werkzeuge.
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Seit dem 2. Weltkrieg unterliegt
die Inuit-Kultur starken Umwälzungen. Das Nomadenleben ist seit Ende
der 1960er Jahre weitgehend vorbei, und die Inuit bewohnen z. B. in Nuuk
vorgefertigte Siedlungshäuser. Schlittenhunde werden jedoch auch heute
noch in Nord-Grönland neben Schneemobilen eingesetzt. Einfache Behältnisse
(Foto links) und standardmäßige Bekleidungsstücke aus dem
ausgehenden 19. Jahrhundert (Foto rechts).
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Diese farbenfrohen Bekleidungsstücke
lassen an die Samek Nordskandinaviens erinnern. Die Wörter Anorak
(annoraaq), Kajak (qajaq) und Umiak (umiaq)
sind wohl die bekanntesten Wörter aus der grönländischen
Sprache (Kalaallisut) der Inuit, weil sie durch die Vermittlung der Arktisexpeditionen
als Lehnworte auch Eingang in den deutschen Sprachschatz gefunden haben.
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Hier wird eine dänische
Stube (Foto links) einer grönländischen Stube (Foto
rechts) gegenübergestellt.
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