• Letzte Aktualisierung: 24.06.2014

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جمهوری اسلامی ايران
Dschomhūrī-ye Eslāmī-ye Īrān
Islamische Republik Iran
Esfahan



Esfahan – nesf-e dschahan – Isfahan ist die Hälfte der Welt
!
[Persisches Sprichwort]

Aus dem antiken Gabai entwickelte sich in arabischer Zeit die in Münzen geprägte Bezeichnung Ğai. Im Mittelalter wurde Esfahan als 'Die Judenstadt' (al-Yahudiyya) bezeichnet. Die damalige jüdische Siedlung ging der Legende nach auf Exilanten zurück, welche im Jahre 587 v. Chr. bei der Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar II. vor der Verschleppung nach Babylon hatten flüchten können. Der Ortsname Esfahan stammt von einem das in der Sassandienzeit als Spadan und danach als Spahan wurde bezeichnet wurde. Da die Wortendung 'an'  einen patronymer Namenszusatz  darstellt könnte Esfahan vom Namen des Besitzers des Landes abgeleitet sein.
Die 'Paradiesischen Stadt' war vermutlich bereits vor der Achämenidenzeit, in er sie als oberpersische Residenz in antiken Quellen genant wird, gegründet worden. Am Ende der Partherzeit (224 n. Chr) war Esfahan bereits eine Provinzhauptstadt, unter der nachfolgenden Sassanidendynastie wurde sie Garnisonsstadt und bekam eine Münzstätte. Nach der arabischen Eroberung stand Esfahan im 7. bis 10. Jahrhundert unter der Herrschaft der Ummayyaden- und der Abbasiden-Kalifen. Berühmt für ihre Baumwoll- und Seidenproduktion wurde die Stadt von verschiedenen Lokaldynastien beherrscht, bis 1501 die turkstämmigen Seldschuken unter Toghrul Beg (um 990 - 1063) die Stadt einnahmen. Als erster Sultan des Großseldschukischen Reiches machte Toghrul Beg  Esfahan zu seiner Hauptstadt, die auch unter seinen Nachfolgern wirtschaftlich und kulturell erblühen sollte. Rivalitäten zwischen den Adelsfamilien hatten schließlich jedoch zur Folge, dass die Stadt 1228 widerstandslos den mongolischen Eroberern übergeben und daher ihre Zerstörung verhindert wurde. 1388 ließ jedoch, der heute im benachbarten Usbekistan als Nationalheld verehrte Amir Timur [Lenk] Esfahan plündern und 200.000 Stadtbewohnern die Köpfe abschlagen und zu hohen Schädelpyramiden auftürmen. Nachdem das Reich des Tamerlan, wie der paranoide Massenmörder auch genannt wurde, nach dessen Tode zerfallen war, stritten sich mit den Aq Qoyunlu und Qara Qoyunlu (Weiße und Schwarze Hammel) zwei turkmenische Stammesföderationen bis zum Ende des 15. Jahrhunderts  um die Herrschaft.








        
        Safawiden-Flagge 1576–1665             Safawiden-Flagge 1665–1722
Die Gesichte der Stadt Esfahan (Isfahan) und des gesamten Irans ist eng mit der ursprünglich aus Ardebil (Aserbaidschan) stammenden Dynastie der Safawiden verbunden, die den Iran von 1501 - 1722 regierte. Der Gründer der Dynastie, Ismail I (Reg. 1501 - 1524), war der Führer des von seinem Vorfahren Safi Al-Din (1252 - 1334) ins Leben gerufenen schiitischen Safawiyya-Ordens. Bereits zu Beginn seiner Regierungszeit ließ Shah Ismail I. die Zwölfer-Schia als Staatsreligion einführen und machte den Iran zu einer feudalen Theokratie, an deren Spitze als er als göttlich bestimmtes Haupt des Staates und der Religion stand. Der fünfte Safawidenherrscher, Abbas I. (Reg. 1587–1629) verlegte im Jahre 1598 die Hauptstadt des Reiches von Qazvin nach Esfahan und rief für den Ausbau der neuen Metropole ca. 30.000 Künstler und Handwerker aus dem ganzen Land herbei.
Der unter Shah Abbas II. (Reg. 1642 - 1666) fertiggestellte Chehel Sotun-Palast, ist eines der schönsten Beispiele safawidischer Architektur.


Die an der Ecke des Wasserbeckens aufgestellte Skulptur ist wahrscheinlich die einzige, in der Islamischen Republik Iran geduldete Darstellung knapp bekleideter Menschen. Der rechteckige Palastbau besteht aus drei vermutlich nacheinander errichteten Bauteilen, von denen der Hauptbau wohl der älteste ist. Seinem Haupteingang ist eine, nach drei Seiten offene Veranda vorgelagert....
....deren intarsienverzierte Decke von kunstvoll geschnitzten Holzsäulen getragen wird. Das Bild der sich im Wasser des Bassins spiegelnden Säulen hat deren Anzahl optisch verdoppelt und wurde so zum Namensgeber des 'Vierzig-Säulen-Palastes'.
Die Basis einiger Säulen wird von Löwenplastiken geziert. Zusammen mit der Sonne wurde der seit dem Altertum im Iran als Herrschersymbol bekannte Löwe vom dritten Shah der Safawiden, Ismail II. (1576 - 1578) in die Flagge der Dynastie aufgenommen. Von der Veranda gelangt man in den Eingangssiwan, dessen Gewölbe mit einem Stalaktitenrelief überzogen und dessen Wände vollständig mit Spiegelmosaiken bedeckt sind. In breite Tür in der Mitte des Iwans führt....


...in die Empfangshalle, die von drei nebeneinander liegenden Kuppeln überwölbt wird (Foto links). Die aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammenden Fresken der Innendekoration  des manchmal auch als 'Thronsaal' bezeichneten Raumes wurden während der Besetzung der Stadt durch die Afghanen (1722 - 1736) mit einer dicken Putzschicht überzogen und dabei schwer beschädigt. Eines der restaurierten, großflächigen Bilder zeigt den Galaempfang, den Shah Abbas I. im Jahre 1611 zu Ehren des Herrschers von Buchara, Vali Mohammad Khan (Reg 1601 - 1611)  veranstaltete. Der Khan hatte sich in Folge eines Aufstandes zum Shah geflüchtet und von diesem Unterstützung zum Wiederherstellung seiner Macht erbeten. Gleichwohl Shah Abbas den Vali
M
uhammad mit einer Armee zurückschickte, scheiterte der Khan bei der Zurückeroberung seiner Macht und wurde getötet. Sein Nachfolger wurde Imam Quli Khan (Reg. 1611–1642).



Ein weiteres Fresko zeigt Shah Tahmasp I. (Reg. 1524 – 1576) beim Empfang des zweiten indischen Mogulkaisers Nasir ud-din Muhammad Humayun (1508 - 1556), der 1543 nach Persien geflohen war und 11 Jahre später das Intermezzo der Suri-Dynastie beenden und wieder auf seinen Thron in Dehli zurückkehren konnte. Die kannelierten Holzsäulen und die prächtigen Intarsiendecke der Veranda des Chehel Sotun-Palastes (Foto rechts).
In umittelbarer Nähe des Vierzig-Säulen-Palastes befindet sich der 150 Meter breite und gut 500 Meter lange Meydan-e Imam, der früher als Meydan e Naqs-e Djahan (Abbild der Welt-Platz) bezeichnet wurde. Der zum Palastareal der Safawiden gehörende Platz wurde bereits zwischen 1590 - 1595, während der Regierungszeit von Shah Abbas I. konzipiert und  angelegt worden war. Erst seit kurzem für den Kfz-Verkehr vollständig gesperrt, ist der 'Platz des Iman' mit seinen fast 9 Hektar Fläche nach dem Tian’anmen-Platz in Peking der zweitgrößte der Welt. Von doppelstöckigen Arkaden und den prächtigen Iwanen von Moscheen und Palästen eingerahmt wurde der Platz bereits im Jahre 1979 als bedeutende historische Stätte in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
Die den Platz einrahmenden Arkaden beherbergen Läden, in denen Kunsthandwerk, Souvenirs und einfache Gebrauchsgegenstände offeriert werden.
An der nördlichen Schmalseite des Meydan-e Imam gelangt man durch das Qarysariyeh-Tor in den 'Kaiserlichen Bazar'. Tor und Bazar wurden bereits zwischen 1602 - 1619 von Sha Abbas I. in Auftrag gegeben. Der Eingangsiwan zum Bazar wird in seinem oberen Bereich von Wandmalereien mit höfischen Szenen und Szenarien von Schlachten, welche Shah Abbas I. gegen die Usbeken schlug, geschmückt (Foto links). Im Bazar werden unter anderem emaillierte Ziegel angeboten (Foto rechts).
An der Nordostseite des Platzes steht die zwischen 1602 - 1619 errichtete Shaik Lotfollah-Moschee, die nach einem aus dem Libanon stammenden schiitischen Gelehrten, der auch gleichzeitig der Schwiegervater des Baumeisters war, benannt wurde. Die relativ kleine Moschee war für die Öffentlichkeit nicht zugelassen und besaß deshalb auch weder Minarette noch einen Hof. Das Gotteshaus wurde von der Familie des Shahs genutzt und daher auch als Frauenmoschee bezeichnet. Oberhalb eines Marmorsockels ist der Eingangsiwan zur Moschee vollständig mit fantasievollen, kleinteiligen Fliesenmosaiken verziert, die zu den schönsten von ganz Esfahan gehören. Gekrönt wird das ganze Ensemble durch ein Stalaktitengewölbe.
Die sich über den Hauptgebetssaal erhebende Kuppel ruht auf einem blau-grün gefliesten Tambur, an dessen  oberen Rand ein  blaues Inschriftenband mit weißen Schriftzeichen verläuft.
Die Masdjid-e Imam an der südlichen Schmalseite des Platzes war als kaiserliche Moschee für Sah Abbas konzipiert, was sich auch heute noch in ihrer anderen bezeichnung Djame-ye Abbassi offenbart. Während seiner Regierungszeit begonnen, konnte sie jedoch erst 1630 nach 19 Jahren Bauzeit und einem Jahr nach dem Tode des Herrschers vollendet werden. Als erster Teil war der Portalbau (Foto links) bereits 1616 fertiggestellt worden. Der 26,5 Meter hohe Eingangsiwan zur Moschee, der auch eine Medresse angeschlossen war, wird von zwei Minaretten flankiert. Um die achsensymmetrisch aufgebaute Vier-Iwan -Moschee exakt nach Mekka (Süden) auszurichten, musste sie abgewinkelt an das Portalgebäude gebaut werden. Wie das Portal verfügt auch der Südiwan über zwei Minarette (Foto rechts).
Auf dem Dach des Westiwans befindet sich ein überdachter, hölzerner Hochsitz (Goldasteh), in dem früher an Feiertagen oder zum Freitagsgebet ein Geistlicher gestanden hatte, um vor den im Hof versammelten Gläubigen zu predigen (Foto links). Hinter dem Südiwan befindet sich der Mihrabsaal
(Foto rechts), dessen hoher Tambour....

....von einer Kuppel mit einem Durchmesser von 28 Metern gekrönt wird. Rechts und links des Mihrabsaals schließt sich jeweils eine mit acht flachen Kuppeln gedeckte Gebetshalle an (Foto rechts).
Der fünfgeschossige Ali Qapu-Torpalast  (Hohe Pforte) an der langen Südwestseite des Platzes bildete einst den repräsentativen Zugang zum Palastgelände. In dem vielräumigen Gebäude waren die Palastwachen und Teile der Verwaltung untergebracht. Daneben wurden hier Gerichts- verhandlungen durchgeführt und Gästezimmer und Aufenthaltsräume für hochgestellte Besucher und ausländische Gesandte bereitgehalten. Der 68 Meter hohe Bau stammt aus der Zeit von Abbas I. , wurde jedoch in der Folgezeit, insbesondere nach den Beschädigungen infolge des Afghanen-Überfalls mehrfach restauriert. Von seiner durch 18 schlanke Holzsäulen getragene Veranda konnte einst der Hofstaat de feierlichkeiten verfolgen, die auf dem Platz begangen wurden. Noch heute bietet sich von dort ein fantastischer Blick auf den Meydan-e Imam und die Djame-ye Abbassi (Foto rechts).
In einem kreuzförmig angelegte Saal im 5. Obergeschoss wurde Wände und Decken mit einer Gipsverschalung verkleidet, in welche die Umrisse von unterschiedliche geformten Gefäßen geschnitten wurden. In den so geschaffenen Nischen wurden Flaschen und Flacons aus Glas und Metall deponiert. 
Die Gipsnischen und die darin untergebrachten Gefäße wirkten zudem als akustisch verstärkende Klangkörper, was das Saal die Bezeichnung Musikzimmer verleihen sollte.

Ein besonderes Erlebnis war der Besuch des neuen Feuertempels (Adorian-e Zartoshtian) der heute um die 500 Mitglieder umfassenden zoroastrischen Gemeinde von Esfahan in der Khiaban Nazare- Sharqi, Kuche Sichan 27.....
....welcher mit einem ausgiebigen Gespräch mit dem Mobed (= Geistlicher, der dieYasna zelebrieren darf) Behzad Nikdin (Foto links) verbunden war. Bereitwillig und freundlich wurden von ihm alle Fragen zu seiner Jahrtausende alten Religion beantwortet. (Das Wort Mobed stammt aus dem Mittelpersischen. Es entstand aus dem Kompositum magu-pati (Meister), im Altpersischen magush, im Altgriechischen μάγος magos, woraus das lateinische magus (Magier) entstanden ist.] Hierbei stellte sich heraus, dass der Zoroastrismus (Mazdaismus), ohne den weder das Judentum, Christum oder der Islam denkbar wären, eine sehr pragmatische, mit den Errungenschaften der Zeit gehende Religion darstellt. Speise- und andere Lebensvorschriften sind demnach nicht irgendwelchen Dogmata, sondern den örtlichen Gegebenheiten wie Hygiene, Gesundheit,  dem gedeihlichen Zusammenleben und auch der Ökonomie und Ökologie geschuldet. Da heute preiswertes Erdgas (Foto rechts) zur Verfügung stehe, brauche man die Heilige Flamme nicht mehr mit teurem Aprikosenholz zu nähren. Gleichwohl keine Missionierung und damit verbundene formelle Konvertierungen durchgeführt werden, kann sich jeder Mensch, der die sich in seinem täglichen Leben um die drei Grundsätze 'gut zu denken', 'gut zu reden' und 'gut zu handeln' als Zoroastrier sehen.  Mehr unter https://www.facebook.com/parsinews
Nachdem Shah Abbas I. 1603 Armenien erobert hatte, deportierte er ca. 30.000 Bewohner der Weberstadt Dschulfa an das Ufer des Zayandeh Rud-Flusses in den Süden von Isfahan. Im Laufe der Zeit entstand dann aus der dortigen Ansiedlung Nor-Dschuga (armenisch: Նոր Ջուղա = Nue-Dschulfa) der heutige Stadtteil Dschulfa. Vor dem Eingang zum Gelände der armenischen Vank-Kathedrale (Foto links), die auch als Heilige Erlöser Kathedrale und Kirche der heiligen Schwestern bezeichnet wird, steht eine Skulptur des armenischen Erzbischofes Khachatour Kesaratsi, der im Jahre 1636 das erste Verlagshaus Persiens und des Nahen Osten gegründet hatte und das mit dem Saghmosaran da erste, in Persien gedruckte Buch herausbrachte (Foto rechts). Das erste, in arabische Schrift gedruckte persische Buch sollte erst 192 Jahre später (1830) veröffentlicht werden.
Die um das Jahr 1606 begonnene und zwischen 1655 und 1664 vollendete Surp Amenaprgich Vank (armenisch: Սուրբ Ամենափրկիչ Վանք = Vank-Kathedrale) ist in ihrer Architektur und ihrem Stil ein Spiegel der wechselhaften Geschichte der armenischen Gemeinde. In ihrer Konstruktion und Dekoration übte sie einen großen Einfluss auf viele andere orthodoxer Kirchen der iranisch-irakischen Region aus. Das armenische Wort Vank bedeutet soviel wie Kloster oder Konvent. Gleichwohl die Kathedrale von außen an eine Moschee erinnern lässt, unterscheidet sie sich von dieser im Inneren durch ihre semi-oktogonale Apsis und ein erhöhten Altarraum, beides aus den westlichen Kirchenbau stammende bauliche Elemente. Die äußeren Bauten der Kathedrale wie die Mauern bestehen aus relativ modernem Mauerwerk und bilden mit ihren glatten Flächen einen krassen Gegensatz zu dem reichlich ausgeschmückten Inneren. Im Hof erhebt sich ein freistehender Glockenturm (Foto links) über den Gräbern orthodoxer und protestantischer Christen.
Das Innere ist mit feinen Malereien und vergoldeten Schnitzereien ausgestattet und besitzt eine Täfelung aus prachtvollen Fliesen. Die zentral plazierte, feine Wandmalerei zeigt die biblische Schöpfungsgeschichte und die Vertreibung des Menschen aus dem Paradies. Die Pendentife zwischen Kuppel und inneren Mauern sind mit Cherubimköpfen verziert, die von Flügeln umgeben sind. Die Decke über dem Eingang ist mit Pflanzenmotiven im Stile der persischen Miniatur bemalt. Einen derartigen Prunk mit solchen, unverkennbar von westlichen 'Künstlern' [zu erkennen an den Mönchen mit eindeutig römisch-katholischen Tonsuren] geschaffenen, abstoßenden Motiven hatte timediver® noch in keinem Gotteshaus der Armenisch Apostolischen Kirche, auch nicht am Sitz ihres Patriarchen in Edmiatschin (Armenien), gesehen! Hierzu gehören auch die abartigen Darstellungen von Märtyrern, die auf alle möglichen Arten zu Tode gemartert werden. Ich erspare mir die Präsentation dieser 'frommen' Darstellungen.

Gegenüber der Kathedrale befindet sich die Bibliothek (Foto links), in der unter anderem 700 Handschriften aufbewahrt werden, und ein zweistöckiges Gebäude aus dem beginnenden 20. Jahrhundert, in dem das bereits 1905 eröffnete Armenische Museum untergebracht wurde (Foto rechts).
Im Museum werden zahlreiche religiöse, ethnologische und historische Gegenstände der Armenier, wie dieses Taufbecken (Foto rechts) ausgestellt.
Hierzu gehören auch die wie Reliqiuen ausgestellten Waffen, Ausrüstungs- und Bekleidungsgegenstände des armenischer Revolutionsführers und iranischer Nationalhelden Yeprem Khan Davidian (1868 - 19. Mai 1912), der im November vom iranischen Parlament zum Polizeichef von Teheran berufen wurde.

Ebenfalls im Museum aufbewahrt werden zwei, an die Deutsche Venus-Expedition erinnernde Gedenksteine. Für den in etwa 243 Jahren nur viermal zu beobachtenden Venustransit (Vorbeiziehen des Planeten Venus vor der Sonne) am 9. Dezember 1874, zwischen 01:49 Uhr - 06:26 Uhr, der von ganz  Europa aus unsichtbar gewesen war, waren insgesamt etwa 60 Expeditionen aufgebrochen. In einer Ecke des Hofes wurde ein Monument zum Gedenken an den 1915 von den Osmanen an den Armeniern verübten Völkermord errichtet .
Sechs Kilometer östlich der Innenstadt steht mit er Pol-e Sharestan die älteste der elf Brücken Esfahans. Die Steinpfeiler und die bugähnlichen Wellenbrecher stammen wahrscheinlich aus der Sassanidenzeit. Das darüber liegende Bogenwerk aus Ziegelstein wurde im 11. Jahrhundert unter den  Seldschuken hinzugefügt. Bei den zusätzlichen bogenförmigen Durchlässen oberhalb der wuchtigen Pfeiler, die in Zeiten starker Wasserführung einen maximalen Durchfluss zu sichern halfen, handelt es sich möglicherweise um eine Anleihe beim Brückenbau der Römer.  Da die Pol-e Khaju bereits jenseits der Stadtgrenzen Isfahans lag, könnte es sich beim Gebäude am Nordende der Brücke um ein Zollhaus gehandelt haben. Die Brücke wird heute kaum noch benutzte Brücke stellte einst die Verbindung zwischen dem Dorf namensgebenden Schahrestan und seinen landwirtschaftlich genutzten Feldern südlich des Flusses her. Im Jahre 1138 wurde auf der Brücke der von den Seldschuken abgesetzte 30. Kalif der Abbasiden, Ar-Raschid (Reg. 1135–1136), von einen Schiiten ermordet.
Die um 1650 auf Befehl von Shah Abbas II. auf den Fundamenten einer Vorgängerin erbaute Pol-e Khadju (Khadju Brücke) gehört zu den Wahrzeichen der Stadt Esfahan. Der britische Vizekönig von Indien George Curzon bezeichnete sie 1892  als die stattlichste Brücke der Welt. Die über das Flussbett des Zayandeh Rud führende Brücke ist zweistöckig und besitzt 23 Backsteinbögen. Sie ist 128,7 Meter lang und 11,7 Meter breit. Die an den Bögen angebrachten Schleusentore können bei Bedarf geschlossen werden, um das Wasser vor der Brücke aufzustauen. In der Mitte der Brücke befindet sich außerdem ein achteckiger Ausbau mit Aussichtsplattformen. Auch der untere Teil der Brücke ist für Fußgänger zugänglich und mit seinen auf der flussabwärts gelegenen Seite zum Wasser führenden Stufen als Aufenthaltsort beliebt.

Videoclip: Pol-e Khadju


Obwohl infolge ausgebliebener Schnee- und Regenfälle im letzten Winter das Flussbett im Mai 2014  voll ausgetrocknet gewesen war, gelang es den Verantwortlichen der Stadt sämtliche, zur Erholung der Städter angelegte Grünanlagen durch Bewässerung in Schuss zu halten.
Die derzeit trockenen Durchläufe unter Khadju-Brücke erinnern an neolitische Kammergräber, wie sie u. a. in der Bretagne zu finden sind (oto links). Das traurige Bild eines nunmehr trockenen Fusses zu erreichenden Bootverleihs (Foto rechts).
Die Si-o-se Pol (33-Bogen-Brücke‘), die außerhalb des Iran auch als Allah-Verdi-Khan-Brücke bekannt ist wurde 1602 von  Schah Abbas I. in Auftrag gegeben und von seinem Kanzler Allahverdi Khan Undiladze, einem Iraner georgischer Abstammung gebaut. Die Brücke ist ein als zweistöckiger Ziegelbau auf Steinpfeilern konzipiertes Viadukt. Sie ist 290,4 Meter lang, 13,5 Meter breit und besitzt 33 (persisch: Sioseh) Bogen. Der Weg über die Brücke wird zu beiden Seiten von überdachten Arkaden gesäumt.
Neben der Si-o-se Pol wurde die Bronzeskulptur des Flötenspielers aufgestellt. In der ganzen Stadt finden sich überdimensionierte Filmrollen mit Szenen aus dem irakisch-iranischen Krieg.
Die nach der islamischen Revolution von 1979 staatlich auferlegte Pflicht, den Tschador (persisch: Zelt) zu tragen hat sich dahingehend relativiert, dass diesen mittlerweile bloß als ein Zeichen besonderer Glaubensstrenge ansieht. Heute tragen junge, modebewusste Frauen in den Städten oftmals eng anliegende und nur knapp über das Knie reichende, durchaus anschauliche 'Wämser'. Die Freitagsmoschee von Isfahan stellt ein Museum der 1300-jährigen Entwicklung iranischer Architektur dar. Ausgrabungen der Fundamente eines sassanidischen Feuertempels haben zudem bestätigt, dass die im Jahre 772 erbaute erste Moschee auf diesem vorislamischen Bauwerk errichtet worden war. Nachdem die erste Moschee 840 zerstört worden und eine neue, größere Moschee erbaut worden war, entwickelte sich diese mit ihrer Bibliothek wissenschaftlicher Bücher zum größten wissenschaftlichen Zentrum von Esfahan. Nachdem im zehnten Jahrhundert einige Anbauten hinzukamen und die Säulen der Fassade mit dekorativ glasierten Ziegeln bedeckt worden waren, erfolgten im elften Jahrhundert wichtige architektonische Veränderungen hin zur späteren Vier-Iwan-Moschee. 
Die weiträumigen Säulenhallen wecken Assoziationen an die mit 23.000 qm Grundfläche etwas größere Mezquita im andalusischen Cordoba.  In einer Nische der Südhallen erinnert eine Gedenktafel an die Sprengköpfe der Raketen, die hier währen des irakisch-iranischen Kriegs einschlugen.
Ende des 11. Jahrhunderts veranlasste der Großwesir des Seldschukensultans [Dschalal ad-Daula wa-d-Din Abu l-Fath] Malik-Schah I. (Reg. 1072 - 1092), Nizam al-Molk, den Bau des südlichen Kuppelbaus. Dieser von einer unverzierten Kuppel überspannte Saal (Foto rechts) wurde in der Achse des Gesamtkomlexes an die Qibla-Wand angebaut und mit einem Mihrab ausgestattet.
Die Qibla in der südlichen Säulenhalle (Foto links) und der Westiwan (Soffeh-e Ostad) mit einem darauf .......
....stehenden Goldasteh. In der islamischen Stuckornamentik finden sich die aus dem Zoroastrismus übernommenen Swastiken wieder (Foto rechts).
Der nördlich des Westiwans liegende Gebetssaal wurde auf Geheiß des ilkhanidischen Herrschers Oldjeitu (1280 - 1316), der als Mohammad Chodabande (persisch: der Mann Gottes) bekannt war, erneuert.  Hier befindet sich ein aus dem Jahr 1310 stammender Mihrab, der mit seiner kunstvollen und reichen Stuckornamentik und seinen Kufi-Inschriften zu den schönsten des Iran gehört (Foto links). Der im 15. Jahrhundert unter den Timuriden an den Westiwan angebaute dreischiffige Shabestan (persisch: Winterhalle) wurde extrem zurückhaltend dekoriert (Foto rechts).
Der Nordiwan (Soffeh-e Dravish) und der Ostiwan (Soffeh-e Shagerd), an dem noch große Teile des Originalschmucks aus seldschukischer und mongolischer Zeit zu sehen sind.
Im Jahr 1088 ließ Tadj al-Molk, der Ratgeber der Mutter Malik Shahs hinter den nördlichen Säulenhallen einen zweiten Kuppelsaal (Foto links und rechts) errichten, der genau auf einer Achse mit dem im Süden stehenden Mirhab liegt. Möglicherweise wollte Tadj al-Molk dadurch seinem Rivalen Nizam al-Molk ausstechen, der den südlichen Säulensaal errichten ließ. Die beiden aus massiven Backsteinen errichteten Kuppelbauten sollten als einzige den Brand überstehen, die im Jahre 1121 von den Assassinen entfacht wurde. Mit einer Gesamtgrundfläche von 2 Hektar ist die danach wiederhergestellte Vier-Iwan-Moschee heute die größte des Iran.
Auf dem Golzareh Shohadah (Märtyrer-Friedhof) wurden tausende Isfahanis beigesetzt, die während des irakisch-iranischen Krieges (1980 - 1988)....
.....an der Front gefallen waren. Daneben fanden hier auch Opfer des Mekka-Massakers von 1987 ihre letzte Ruhestätte. Die saudi-arabischen Sicherheitsbehörden hatten am Freitag, den den 31. Juli 1987 das Feuer auf die Demonstranten eröffnet, wobei nach offiziellen Angaben 402 Menschen, darunter 275 Pilgerinnen und Pilger aus der Islamischen Republik Iran getötet worden.
Im Iran war seit Taubenhaltung seit jeher auf die Provinz Esfahan konzentriert wo man zur Gewinnung des Taubenkots, welcher in der Landwirtschaft als Dünger eingesetzt wurde, eine Vielzahl von Taubenhäusern errichtete.  
Die allererste Adresse für eine Unterkunft in Esfahan ist das Abbasi Hotel, welches in der alten Madarschah Karwansara (Karawanserei der Shahmutter)  eingerichtet wurde. Sein Innenhof wurde im Stile eines Paradeison angelegt. Die Anlage war unter Sultan Hosein (Reg. 1694 - 1722), dem letzten safawidischen Herrscher vor der afghanischen Invasion als Madreseh, Bazar und Karawanserei konzipiert worden.... 
 ...und wurde schließlich 1957  auf Anraten des damaligen Direktors des Iranian Archeological Service (IAS), André Godard, restauriert und in ein Hotel umfunktioniert, wobei ihre Grundstrukturen beibehalten werden konnten.
Im Jahre 1965 waren die Rekonstruktionsarbeiten der Anlage abgeschlossen, wobei die Originalfassaden der Karawanserei erhalten und ihre Räumlichkei- ten in kunstvoll dekorierte Hotelräume umgebaut worden waren.
1971 wurde die Hotelanlage um ein Areal von 11.500 m² erweitert.
In der obersten Etage des Aseman Hotels befindet sich ein Drehrestaurant, von dem man einen hervorragenden Panoramablick aus die Stadt hat.

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