• Letzte Aktualisierung: 24.06.2014

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جمهوری اسلامی ايران
Dschomhūrī-ye Eslāmī-ye Īrān
Islamische Republik Iran
Persepolis




Das Alt-Persische Reich der Achämeniden (559 - 330 v. Chr.) erstreckte sich in seiner größten Ausdehnung über drei  Kontinente.
Zur Verlegung der altpersischen Residenzstadt Pāsārgād (Pasargadae) an den 80 Straßenkilometer südwestlich davon liegenden Ort der Neugründung Parseh wurde am Fuß des Kuh-e Mehr eine 125.000 qm große Terrasse angelegt. Die um das Jahre 518 v. Chr. von Dareios I. gegründete Palast- und Residenzstadt sollte unter ihrem griechischen Namen 'Persaipolis' (Stadt der Perser) weltberühmt werden. Von den Iranern wird sie jedoch nach einer Sagengestalt aus der altpersischen Mythologie als als Tacht-e Dschamschid (Thron des Dschamschid), bezeichnet. Die achämenidische Neugründung war auch wichtiger Ort, an dem die Großkönige des Imperiums die Zeremonien zu nationalen und religiösen Feiertagen, wie dem altiranischen Neujahrsfest Nouruz (Neuer Tag) zelebrierten. [In der Türkei war das von den Kurden (Nachfahren der antiken, indoeuropäischen Meder) begangene Fest  jahrzehntelang verboten, bis es 1994 zum 'alttürkisches Fest Nevruz' erklärt und im Jahr darauf erstmals landesweit und offiziell gefeiert wurde!]


Der Lageplan gibt einen Überblick über die auf Weisungen mehrerer Herrscher errichteten Bauten (Quelle: Pentocelo in Wikipedia). Unter exorbitanten Kosten ließ der letzte Shah, Mohammad Reza Pahlavi, vom 12. bis zum 16. Oktober 1971 in Persepolis die monströse '2500-Jahr-Feier der Iranischen Monarchie' ausrichten (Foto rechts). Mit dieser Propagandaveranstaltung sollte eine Rückbesinnung auf Achämenidenherrscher Kyros II. und die Geschichte des antiken Irans erreicht und das internationale Ansehen und Legitimation Pahlevis als persischer Herrscher gestärkt werden. Tatsächlichen wurde die Veranstaltung des iranischen Despoten zu einem weiteren Sargnagel der sich zu Ende zuneigenden Herrschaft seiner kurzlebigen  Dynastie'. 
Der Vorplatz der Plattform an dem 1967 eine breite Kulisse ausländischer Staatsgäste einer historisierenden Parade, zu der auch Biremen (Zweiruderer) gehörten, beiwohnen konnte, ist heute verwaist (Foto links und rechts). Nach ihrer sinnlosen Zerstörung durch die Truppen des rasenden Makedonen Alexander, genannt der Große, (330 v. Chr.) fanden die teilweise rekonstruierten Überreste der einstigen Weltmetropole 1979  Aufnahme in die Liste des Unesco-Weltkulturerbe.
Unter den aus dem gesamten altpersischen Reich angeworbenen Bauarbeitern, Handwerkern, Architekten und Künstlern befanden sich weder Sklaven noch Kriegsgefangene. Umfangreiche Entlohnungslisten, die in den Archiven von Persepolis gefunden wurden, zeugen davon, dass es sich bei den beschäftigten Elamern, Babyloniern, Assyrern, Ägyptern und Ioniern durchweg um freie, bezahlte Mitarbeiter handelte. Zwei symmetrische, zur Zeit von Xerxes I. angelegte Treppenaufgänge stellen den einzigen Zugang zu der höher gelegenen Plattform. Nach außen hin waren die Treppen ursprünglich mit einer zinnenbekrönten Balustrade abgeschlossen. Nachdem man den Treppenaufgang erklommen hat, sieht man im Süden die übrig gebliebenen Säulen des einstigen Empfangspalastes der achämenidisch Herrscher, der als Apadama bezeichnet wird.
Um auf das Gelände zu gelangen, muss der Besucher auch heute noch das unter Xerxes I. errichtete Tor aller Länder, bzw. Völker passieren. Anders als in der Antike muss er sich dort jedoch weder registrieren lassen noch seines Zutrittes zum Palast auf einer Wartebank ausharren. Während die Decke des 16,5 Meter hohen Raumes von vier Säulen getragen worden war, sind die beiden nach außen blickenden monumentalen Stierskulpturen zum Teil noch heute vorhanden. Im einstigen Innenraum des Tores haben sich zahlreiche Besucher verewigt, wie beispielsweise der deutsche Diplomat und spätere Widerstandskämpfer gegen den NS-Staat, Friedrich-Werner Erdmann Matthias Johann Bernhard Erich Graf von der Schulenburg (1875 - 1944), der von 1926 bis 1931 als Gesandter in Teheran weilte. Das untere in den Stein gemeißelte Graffiti stammt von einem Armenier (Foto rechts).
Als Pendants zu den beiden Stierskuplturen wurden am gegenüberliegenden Ausgang zum Palastgelände zwei geflügelte Mischwesen mit menschlichem Kopf und Stierlaibern angebracht. Derartige Lamassu (sumerisch: lama, akkadisch: lamassu) oder Schedu waren von den Persern als Darstellungen von Schutzgöttern aus Mesopotamien übernommen worden.  
Die Lücken zwischen den übrig gebliebenen steinernen Bauelementen waren einst mit Lehmziegelmauerwerken geschlossen.  Am Tor der Länder beginnt 10 Meter breite 'Straße der Armee', (Foto rechts) welche nach 92 Metern am "unvollendeten Tor' endet.
Am Rande des Prozessionswegs finden Darstellungen des Homa, eines legendären Vogels der alt-iranischen Mythologie und der späteren der Sufi-Fabeln.  Der als Glücks- und Freudenspender geltende Vogel findet sich heute im Logo der Iran Air wider und ist gleichzeitig auch der Namensgeber für die als Homa-Class bezeichnete Business Class der Fluggesellschaft. Die Nordseite des auf einer 3 Meter hohen Terrasse errichteten Apadama (altpers.: Palast).
Der Empfangspalast der achämidischen Herrscher wurde unter Dareios I. begonnen und unter Xerxes vollendet.
Die nordöstliche Ecke des Apadama (Foto links) mit den Resten von Vorhalle und Turm. Wie an den drei anderen Ecken des Gebäude gelangte man auch hierin die oben im Turm gelegenen Wach- und Lagerräume. Die mit einer Balustrade gekrönte Außenfassade des Ostaufgangs zum Apadama (Foto rechts).
Am nördlichen Treppenlauf des Ostaufgangs wurden ausschließlich mit den Angehörigen des Iranshahr-Adels Vertreter der drei Volksgruppen des achämenidischen Kernlandes abgebildet: Perser, Meder und Elamer Im obersten Register werden von Stallmeistern Pferde geführt, denen noch zwei Streitwagen mit elamischen Wagenlenkern folgen. Die beiden unteren Register zeigen abwechselnd persische und medische Würdenträger. Die Perser tragen eine, an eine Federkrone erinnernde, nach oben breiter werdende kannelierte Kopfbedeckung und ein langes, in Falten fallendes Schalgewand. Die Meder sind an ihrer runden Filzkappe, Hose, Chiton und mantelähnlichen Umhängen zu erkennen. (Foto links) Die ebenfalls mit Stufenzinnen bekrönte Balustrade der Innenfassade des Ostaufgangs zeigt die lanzentragenden Soldaten, der sogenannten Unsterblichen (Foto rechts). Diese Bezeichnung stammt von den antiken Griechen und rührte daher, dass die kaiserlichen Garde stets aus 10.000 Mann bestanden hatte. Den Persern war dieser Begriff für ihre Elitetruppe hingegen unbekannt.
An den Seiten der Außen- und Innenfassade spiegelverkehrt jeweils das Motiv eines - einen Stier reißenden - Löwen angebracht (Foto links). An der Südfassade des Ostaufgangs wurden 23 Delegationen der insgesamt 28 Völkerschaften des achämenidischen Weltreiches dargestellt, wie sie am Nouruz-Fest dem Shainsha ihren jährlichen Tribut darbringen. Warum fünf Völker, darunter auch die Juden fehlen, weiß man nicht. Die drei bis neun Personen umfassenden Abordnungen werden abwechselnd jeweils von einem persischen oder medischen Adligen, der den Anführer der Gruppe an die Hand genommen hat, zum Großkönig geführt. Der Abschluß einer Gruppe wird immer von einem Baum gebildet. Alle dargestellten Personen bewegen sich in nördliche Richtung, d. h.  zum Eingang des Apadama (Foto rechts).
Den Anfang macht eine neunköpfige Gruppe der Meder, deren Anführer von einem Perser geleitet wird. Sie bringen Krüge, geschirr, ein Kurzschwert in einer kunstvoll verzierten Scheide, Oberarmreifen und Gewänder und sind an der iranischen Reinertracht mit Hosen, knielangen Obergewändern und ihrer, den ganzen Kopf umhüllenden Mütze (Baschlyk) zu erkennen (Foto links). Der zweiten Delegation gehören sechs Elamer an, die in lange, gefältete Schalgewänder gekleidet sind, halbhohe Stiefel und als Kopfputz breite Stirnbänder tragen. Sie bringen Bogen und  Schwerter, sowie eine Löwin mit, die sich besorgt nach ihren beiden, von Mitgliedern der Delegation getragenen Jungen umschaut (Foto rechts).
Die Armenier bringen einen Metallkrug und ein Pferd (Foto links). Während die Babylonier diverse Schalen, ein Gewand und ein Buckelrind mitführen, präsentieren die Lydier Gefäße, Schmuck und einen zweispännigen Wagen. (Foto rechts).
Zwei Widder, Tierhäute und Gewänder werden von den Assyrern dargebracht (Foto li.), Waffen, Schilde und ein Pferd von den Thrakern  (Foto re).

Mit ihren freien Oberkörpern bringen die Inder Äxte, Goldstab und ein Maultier (Foto links). Die an ihren spitzen Kopfbedeckungen zu erkennenden Skythen bieten ein Pferd, Armreifen und Gewänder, darunter schreiten acht barhäuptige Ionier (kleinasiatische Griechen) mit Wollknäulen, zusammengefalteten Stoffbahnen und Schalen. (Foto rechts).
Von den Libyern gibt es einen Ziegenbock (Foto links) und einen zweipännigen Wagen. Als letztes dargestelltes Volk bringen drei Äthiopier einen verschlossenen Behälter, Elfenbein und ein Okapi [?] (Foto rechts).
Die Grundfläche des Apadana betrug 112 x 112 Meter. In ihrer zentralen, 60 x 60 Meter großen Hallen, die bis zu 10.000 Menschen Platz bot, stand der Thron des Großkönigs, der hier seine Besucher empfing. Das einstige Flachdach wurde von sechs mal sechs, jeweils 19, 2 Meter hohen Säulen getragen, von denen nur einige rekonstruiert werden konnten. Besonders interessant ist, dass sich die Säulenkapitelle auf die Darstellungen von Stier, Löwe, Greifvogel und Mensch, also genau die Symbole, die heute den vier neutestamentarischen Evangelisten zugeschrieben werden, beschränken. Neben den goldenen Gründungstafeln von Persepolis konnten 1933 bei Grabungarbeiten auch deutliche Brandspuren vorgefunden werden. Es wird davon ausgegangen, dass der Makedone Alexander (der Große) die Zerstörung von Persepolis im Jahre 330 v. Chr. als Vergeltung für die Brandschatzung Athens durch die Truppen des Xerxes (480 v. Chr) angeordnet hatte. Dieser war wiederum 18 Jahre zuvor die Zerstörung der Stadt Sardes durch die Athener vorausgegangen.
Direkt an den Südwestturm des Apadana schließt sich der als im altpersischen als Tachara bezeichnete Wohnpalast des Dareios I. Der von Xerxes vollendete und Artaxerxes III. ergänzte Bau steht auf einem 2,5 Meter hohen Podest, das von Westen her über eine schmale Treppe zu erreichen ist.
Die Abbildung eines Faravahar, dem zoroastrischen Symbol des Geistes, der bereits vor der Geburt und auch nach dem Tod eines Menschen existieren soll (Foto links).  Der Haupteingang in das mit ägyptischen Portalen und Türlaibungen Tachara führt über ein zweiläufige Treppenanlage an deren Fassade Lanzenträger der 'Unsterblichen' dargestellt sind. (Foto rechts).


Südöstlich an den Tachara schließt sich der im Altpersichen als Hadish bezeichnete Wohnpalast des Xerxes an, der auf dem höchsten Punkt der gesamten Anlage errichtet worden war. Im Grundriß ähnlich konstruiert wie der Tachara, bedeckt er jedoch eine doppelt so große Fläche.
Das 'Audienz-Relief' zeigt nicht wie oft angenommen Dareios I., sondern Xerxes, der anlässlich des Nourus-Festes Tribute in Empfang nimmt.
Der während der Regierungszeit von Xerxes begonnene, jedoch erst unter Artaxerxes vollständig fertiggestellte Hundertsäulensaal (Foto links), dessen 4600 qm große Decke von zehn Reihen mit jeweils zehn, 14 Meter hohen Säulen getragen wurde. An dr Südseite dieser einstmals gigantischen Empfangshalle schließt sich das einstige Schatzhaus von Persepolis an (Foto rechts).
Vierzig Meter oberhalb der Palastterrasse ließ Artaxerxes II. (um 453 v. Chr. - 358 v. Chr) in Anlehung an die Felsgräber seiner Vorfahren (Naqsh-e Rostam) sein eigenes Grab für die Ewigkeit in den Kuh-e Ramat schlagen. Vor dem Felsgarb wurde eine mehrstufige Terrasse anlegt, auf der sich neben Wachgebäuden auch ein Tempel für den Totenkult befand, der dort von einem zoroastrische Priester zelebriert wurde.
Die Fassade des Grabes wurde kreuzförmig in den Felsen geschlagen. Die Reliefs zeigen einen Faravahar, der über einem Feueraltar und dem König schwebt. Der König steht auf einem thronartigen Möbelstück, welches von Repräsentanten aller Völkerschaften seines Reiches getragen wird. In der Mitte der darunter angedeuteten Säulenvorhalle ist der Zugang zur vollständig von den griechischen Eroberern ausgeraubte Grabkammer.

Videoclips Parsa/Persepolis Panoramablick:   1   2

Einige Hundert Meter abgelegen und deshalb weniger beachtet, findet sich das nie fertiggestellte Felsgrab des Artaxerxes III. (um 390 v. Chr. - 338 v. Chr.) Die 'Persische Keilschrift' ist die jüngste und zugleich einfachste Form dieses antiken Schriftssystems. Die Tatsache, dass sie nicht als offizielle Schrift des Achämeniden-Reiches gebraucht wurde, lässt stark vermuten, dass es sich um eine bewusste Neuschöpfung handelt, die nicht aus älteren Vorlagen entstanden war. Ihre lediglich 41 Zeichen bestehen aus 36 Phonogrammen, 5 häufig gebrauchten Logogrammen und einem Trennungszeichen.
Etwa 9 Autokilometer nördl. von Persepolis befindet sich Naqs-e Rostam. Hier ließen vier achämenidische Könige ihre Gräber in den Felsen des Hossein Kuh schlagen.  Unterhalb der Gräber haben sich Jahrhunderte später sassanidischer Herrscher mit acht Felsreliefs ebenfalls weitere Denkmäler gesetzt.

Videoclips Naqsh e Rostam:   1 2


Das Grabmahl von Xerxes I. (Reg. 486 - 465 v. Chr.) un die links unterhalb davon angebrachte Investiturszene des Sassaniden Narseh (Reg. 293 - 302).
Das Grab von Dareios I. (Reg. 522 - 486 v. Chr.) und Reiterkampfszenen, welche den I., II. oder IV. Sassanidenherrscher namens Bahram darstellen.
Links unterhalb der Grabstätte des Dareios I.  zeig ein weiteres Relief den Triumph Shapurs I.  (240 - 272) über die römischen Kaiser.
Unter dem Grab von Artaxerxes I. (Reg. 465 - 424 v. Chr.) ließ sich der achte Herrscher der Sassaniden, Hormizd II. (Reg. 302 - 309) darstellen, wie er seinen Feind mit der Lanze vom Pferd wirft.
Das vom Eingang auf das Gelände gesehene letzte Grab gehört Dareios II.  (Reg. 423 - 404 v. Chr.) Beim darunter dargestellten Sassaniden ist man sich nicht einig, ob es sich um Hormizd I. (Reg. 270/272 - 273) oder Bahram II. (Reg. 276 - 293) handelt.
Unmittelbar gegenüber dem Felsgrab des Dareios II. steht ein ursprünglich aus achämenidische Zeit stammender Bau, der unter den Sassaniden wiederverwendet werden sollte und heute als Kaaba-ye Zardosht bezeichnet wird.  Das 12,5 Meter hohe Bauwerk, das in seinem Inneren nur über einen einzigen Raum verfügt, wurde 1936 vom Oriental Institute of Chicago freigelegt. In sassanidischer Zeit wurden am Gebäude drei Inschriften angebracht, in denen Shapur I. Rechenschaft über seine Taten ablegt, die von von Katir, dem Hohepriester des Zoroastrismus kommentiert werden. In der Wissenschaft ist die Zweckbestimmung des Baus zwar umstritten, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kann jedoch davon ausgegangen werden, das es sich um ein Feuerheiligtum (Ataskade) handelte.
Etwa zweihundert Meter hinter der Kaaba-ye Zardosht (Stein des Zarathustra) mit sich noch zwei weitere sassanidischer Felsreliefs, die Ardashir I. (Reg. 224 - 242), den Begründer der Dynastie bei seiner Investitur durch den Gott Ahuramazda (Foto links) und Bahram II. im Kreise seiner Würdenträger zeigen.
Auf dem Rückweg zum Ausgang von Naqs-e Rostam bietet sich nochmals ein Blick auf die Kaaba-ye Zardosht und die Felsgräber.
In der Nähe von Naqh-e Rostam findet sich ein Felskessel, die heute als Naqs-e Radjab bezeichnet wird. Zum Ruhme der Sassandidenherrscher wurden hier mehrere Relief angebracht.
Das Relief an der linken Seite im Zugang zur Felsnische zeigt Shapur I. zu Pferde, dem mehrere Angehörige seiner Familie, bzw. Würdeträger folgen.
Auf der rechten Seite des Zugangs befindet sich eine Investiturszene, die Shapur I. und Ahuramazda zu Pferde zeigt. An der hinteren Wand wurde ein verhältnismäßig kleines und daher unauffälliges Relief aus dem Felsen herausgearbeitet. Es zeigt Kartir Hangirpe, den mächtigen und berüchtigten Mobedan-Mobed (Priester der Priester) des Zoroastrismus, der seine rechte Hand erhoben hat und mit ausgestrecktem Zeigefinger auf die vor ihm angebrachte Pahlavi-Inschrift hinzuweisen scheint. Das Relief Katirs wird in die Zeit zwischen 276 - 293 datiert. Eine Rekonstruktionszeichnung zeigt links hinter Kartir, den zweiten Sassanidenherrscher Shapur I. mit einer 'Adlerkappe', als dieser selbst noch ein zoroastrischer Priester gewesen war.
         
 
All denjenigen, die in Romanform mehr über die Sassaniden, die Heldentaten Shapurs I., die Gefangennahme des römischen Kaisers Valerian und den 'schurkischen' Hohepriester Kartir lesen möchten, kann ich den exzellenten historischen Roman meines Freundes Dr. Frank Stefan Becker empfehlen, der selbst vor einigen Jahren im Iran Vorort gewesen war.
Direkt daneben lässt ein weiteres Relief die Investitur Ardahirs I. erkennen, dem von Ahuramazda der Ring der Macht übergeben wird. Zwischen beiden stehen zwei kleiner Figuren, von denen der eine als Kronprinz, der andere als eine Gottheit interpretiert wird. Während man hinter dem links stehenden Ardashir einen Wedelhalter und einen hohen Würdenträger sieht, wenden die sich hinter Ahuramazda stehenden zwei Personen vom Geschehen ab. Während es sich bei der im Vordergrund stehenden Person um die Gattin Ardahirs handelt, gehört die hinter ihr stehende Dame, ihrer Tierkappe nach zu schließen, einer noblen Familie an. Die einzige Darstellung mit einer Herrschergattin überhaupt, ist dem wohl Umstand geschuldet, dass Adarshir zu diesem Zeitpunkt noch ein Priester und noch nicht Großkönig mit einem Harem gewesen war.

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