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"Ich bin immer gerne in
Bayern, weil ich da nicht mehr in Österreich und noch nicht in Deutschland
bin." Die Worte werden Bruno Kreisky (1911 - 1990) zugrschrieben, der von
1970 bis 1983 das Amt des Bundeskanzlers der Republik Österreich ausübte.
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Die Stammesherzogtümer Franken, Schwaben
und Bayern um das Jahr 1000. Während die
Markgrafschaft Ostarrîchi noch zum Herzogtum Bayern
gehört (Bayerische Ostmark), war
die einstige Marken Kärnten, Krain und
die Steiermark bereits 976 als Herzogtum Kärnten abgetrennt
worden. Durch diese Abtrennung wollte Kaiser Otto. die Macht des bayerischen
Herzogs Heinrichs II. "der Zänker" schmälern, weil dieser
eine Revolte angezettelt hatte. Mit einer Länge von 1.051 Metern
ist die die Burg von Burghausen mit ihren sechs Höfen die
längste Burganlage Europas (Foto rechts).
Sie geht auf einen befestigten Amtshof zurück, der hier bereits
vor 788 von den agilofingischen Herzögen zur Überwachung
der Salzschifffahrt erbaut wurde. Aus der an ihrem Fuß gelegenen
Talsiedlung sollte die Stadt Burghausen hervorgehen.
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Der mit einer Schlag- und einer Sonnenuhr ausgestattete Uhrturm
im äußersten (sechsten) Burghof wurde im 16. Jahrhundert
errichtet (Foto links). Die
äußere Schlosskapelle , auch Hedwigskapelle
genannt (Foto rechts) im fünften Burghof wurde von den
Angetrauten Herzog Georg und Herzogin Hedwig Jagiellonica in Auftrag
gegeben und 1489 eingeweiht. |
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In den dritten Burghof gelangt man durch das 1494 erbaute
Georgstor (Foto links).
Am Tor ist ein spätgotisches Doppelwappen
(Foto links) angebracht, das an die bayerisch-polnische Allianz
errinnert, die im Jahre 1474 durch die Heirat
von Herzog Georg "dem Reichen" und der polnischen Königstochter
Hedwig Jagiellonica
geschlossen wurde. Der Bündnisschluss zwischen den Wittelsbachern
und den Jagiellonen ging als "Landshuter Hochzeit " in die
Geschichtsbücher ein.
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Die drei " Pfefferbüchsen " im dritten Burghof,
dienten einst als Wehr- und Geschütztürmchen (Foto links).
Blick auf die beeindruckende Häuserfront der
Altstadt von Burghausen und den Grenzfluss
zu Österreich, die Salzach (Foto rechts).
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In der Hauptburg
(420 Meter NN) ist die Ausstellung "Verbündet, verschwägert,
verfeindet" untergebracht.
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Ein Fresko am
Elsbethentor aus dem 16. Jahrhundert zeigt eine Szene
mit den "Heiligen drei Königen" (Foto links).
Die Zinnen des unteren Zwingers mit dem Wehrgang zum Pulverturm
, aus der Zeit vor 1533 und der grüne Wöhrsee
befinden sich westlich unterhalb der Hauptburg (foto rechts).
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Der Innenhof der
Hauptburg wird von einem Schwibbogen
überspannt (Foto rechts), der den Dürnitz
(slaw.: dorniza =beheizbare Stube)
mit der Kemenate (lat.: caminus =
Ofen, Feuerstätte, Kamin) überspannt.
Der Bogen trägt die Wappen Bayern und Baden sowie die Jahreszahl
1523.
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Der in einem Stück getriebene Goldkrug (Foto links) stammt aus
dem größten bisher gefundenen Goldschatz des frühen
Mittelalters , der im Jahre 1799 im damaligen ungarischen Nagyszentmiklós
, heute Sânnicolau Mare/Rumänien, gefunden wurde. Das vermutlich
in die Mitte des 8. Jahrhunderts datierte Exponat ist eine Leihgabe der
Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums Wien. Eine der beiden ersten
Urkunden in denen der Name „Ostarrîchi“ erstmals erwähnt wird,
ist eine Schenkungsurkunde Kaiser Ottos III. an das Bistum Freising und
an Herzog Heinrich IV. von Bayern (Foto rechts). Der gebräuchliche
lateinische Begriff „Regio Orientalis“ (Gegend im Osten) wurde hierin in
das volkssprachliche „Ostarrîchi“ übersetzt.
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Die lebensgroße Abbildung des römisch-deutsche Königs
(Foto links) gehört zum „Mainzer Kurfürstenzyklus“, der
um 1340 im Rheinland entstanden war. Das original des Kunstharzabgusses
befindet sich im Landesmuseum Mainz. Der Ende des 8. Jahrhunderts aus
Kupfer gefertigte und vergoldete Cundpaldkelch (Foto Mitte) ist eine Leihgabe
des Soproni Múzeum/Ungarn. Es wird vermutet, dass der Kelch aus einem
bayerischen Kloster stammt und als Beutestück in das Grab eines awarischen
Kriegers gelangte, wo er 1879 bei Kanalisationsarbeiten im ungarischen Petoháza
gefunden wurde. Die vergoldete, aus Elfenbein und Silber gefertigte Pastorale
und die Elfenbeinmadonna stammen aus Frankreich (Mitte 13. Jahrhundert).
Wie das silberne „Zwettlerkreuz“ und das vergoldete Zimborium
aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts sind die beiden Ausstellungsstücke
Leihgaben des 1139 im niederösterreichischen Waldviertel gegründeten
Zisterzienserstifts Zwettl.
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Der eiserne Nasalhelm aus dem 11. Jahrhundert (Foto links)
ist eine Leihgabe der Hofjagd- und Rüstkammer des Kunsthistorischen
Museums Wien. Der Wappenstein aus Steingaden
vom Ende des 12. Jahrhunderts (Foto Mitte)
zeigt einen steil aufgerichteten Löwen, dessen Haupt an die
Greifenköpfe einiger früher welfischer Wappen erinnert. Die
stark stilisierte Abbildung mit ihrem pflanzlich überformten Schwanz
wurde mit Welf VII. (um 1140 – 1167), der im Prämonstratenserkloster
Steingaden bei Augsburg beigesetzt wurde, in Verbindung gebracht. Die
thronende Muttergottes mit Kind (Foto rechts) wird
einer österreichischen Werkstatt um 1260 zugeschrieben.
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Die Karte zeigt das Stammesherzogtum Bayern in seiner größten
Ausdehung vor dem Jahr 976 . Nachdem Kaiser Heinrich IV. im Jahre
1070 einen Welfen als Herzog von Bayerns eingesetzt hatte, gab König
Konrad III. das Lehen an die Babenberger. Im Jahre 1154 gab Kaiser Friedrich
I. Barbarossa das Herzogtum Bayern seinem Cousin Heinrich den Löwen
und damit an die Welfen zurück. Der Babenberger Herzog Heinrich
Jasimirgott, der bis dahin dieses Amt bekleidete wurde mit dem neugeschaffenen
Herzogtum Österreich entschädigt. Mit dem "Privilegium
minus" (Kleiner Freiheitsbrief) von 1156 bestätigte Friedrich
I. den neuen Herzog, der dadurch auch die besonderen Rechte der einstigen
Markgrafen zugestanden bekam. Durch die Abtrennung
des Herzogtums Österreich konnte Barbarossa gleichzeitig auch
die Macht seines welfischen Cousins beschneiden. Die
roten Zahlen geben das Jahr an, in denen das jeweilige Territorium
vom Herzogtum Bayern getrennt wurde, die schwarzen Zahlen nennen das
Jahr der Erwerbung durch die Habsburger. Bischof
Otto von Freising, ein Babenberger , war an den
Verhandlungen zur Erhebung Österreichs zum Herzogtum maßgeblich
beteiligt. Nahe am Geschehen und gut informiert bietet er in seiner "
Gesta Friderici imperatoris " den ausführlichsten Bericht
über die Vorgänge auf der Barbinger Wiese am 8. September 1156
(Foto rechts).
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Nach der Errichtung des Herzogtums Österreich bleiben weite Teile
Oberösterreichs jedoch beim Herzogtum Bayern. Die Enns bildete
nun die östlichste Grenze des Herzogtums, so dass auch Kremsmünster
weiterhin zu Bayern gehörte. Heinrich der Löwe
, Herzog von Sachsen und Bayern bestätigt mit dieser am 17.
September 1174 in Ering am Inn ausgestellten Urkunde dem
Stift Kremsmünster die Schenkungen seiner Vorfahren (Foto links).
Heiratsverbindungen sollten zur Konsolidierung der Verhältnisse
beitragen. Heiratspolitik bedeutete Bündnispolitik. Habsburger und
Wittelsbacher schlossen häufig Ehebündnisse. Der
Wittelsbacher Zyklus aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts
(Foto rechts) zeigt v. l. n r. Otto III. König von Ungarn und Herzog
von Niederbayern (1261 - 1312) und seine Gemahlin Katharina von
Habsburg
(um 1256 - 1282) sowie Herzog Heinrich III. von Niederbayern
(1312 - 1333) und seine Gemahlin Anna von Österreich (gestorben
1343) .
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Das aus Kupfer gefertigte und vergoldete Scheibenkreuz (Durchmesser
28,5 cm) wurde Ende des 12. Jahrhunderts in Norddeutschland oder England
gefertigt (Foto links). Es ist eine Leihgabe des Benediktinerstifts
Kremsmünster in Oberösterreich , welches im Jahre 777
vom bayerischen Herzog Tassilo III. gegründet worden war. Das
Gebetsbuch Elisabeths von Aragon (Foto rechts), die
als Gemahlin des deutschen Gegenkönigs "Friedrich der Schöne"
(1314 - 1330), einem Habsburger, im Jahre 1315 zur Königin gekrönt
wurde.
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Aus der zweiten Hälfte
des 14. Jahrhunderts stammt das auf Silbergrund mit Lasurfarben bemalte
„Minnekästchen“ (Foto links), das heute zum
Besitz der katholischen Kirchenstiftung St. Emmeram, Regensburg gehört.
Die Bilder zeigen verschiedene Liebessituationen wie z. B. Werbung, Erklärung,
Anflehen, symbolisches Verlangen und Zurückweisung. Die Innere
Schlosskapelle (1255) an der Ostseite gehört zum Zwinger der
Hauptburg (Foto rechts).
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Der an der Südseite der Hauptburg gelegene Palas
aus dem ausgehenden 11. Jahrhundert ist der älteste
Gebäudeteil der Hauptburg. In seinem Erdgeschoss befinden
eine befestigte Ausgrabungsstätte mit Buchshop (Foto links).
In einem weiteren Tonnengewölbesaal
werden Rekonstruktionen mittelalterlicher
Waffen und Requisiten aufbewahrt (Foto rechts).
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Nachdem sich bereits im 14. Jahrhundert auch das Erzstift Salzburg
vom Herzogtum Bayern gelöst hatte, schlossen sich die Salzburger
Landstände am 20. Mai 1403 im "Igelbund" zusammen. Das Pergament
mit seinen 35 Wachssiegeln (Foto links) beurkundet dieses Bündnis.
Über eine kleine Brücke , die den Grenzfluss Salzach
überspannt gelangt man zu der im heute österreichischen
Innviertel gelegenen Ortschaft Hochburg-Ach (Foto rechts).
Ca. 10 Kilometer flussabwärts mündet die Salzach in
den Inn. Von der Salzachmündung sind es den Inn entlang entlang
noch einmal etwa 15 Kilometer bis Braunau.
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Von bayerischen Simbach am Inn gelangt
man über eine Brücke in das ebenfalls im oberösterreichischen
Innviertel gelegene Braunau am Inn
; Modell des im Jahre 1120
erstmals urkundlich unter dem Namen Prounaw
erwähnten Braunau (Foto links). Das Innviertel
(in der Karte rechts in hellblau gekennzeichnet), amtlich Innkreis
gelangte nach dem Ende des Bayerischen Erbfolgekrieges
mit dem Frieden von Teschen 1779 an das Erzherzogtum
Österreich . Nachdem das Gebiet gemäss dem Pariser
Vertrag von 1810 noch einmal kurz zurück in den Besitz des neuen
Königreiches Bayern kam, geriet es nach dem
Wiener Kongress 1815 schließlich endgültig unter österreichische
Herrschaft. Die eigenartige Bezeichnung " Erzherzogtum Österreich
" geht auf eine Fälschung zurück, die Herzog Rudolf IV.
im Jahre 1359 in Auftrag gegeben hatte. Da die Habsburger in der Goldenen
Bulle Kaiser Karls IV. (1356) nicht bedacht worden waren, sollte
mit dem gefälschten "Privilegium Maius" (Großer
Freiheitsbrief) Herzog Rudolf II. zum "Pfalzerzherzog" befördert
und damit den Kurfürsten (Erzfürsten) des Heiligen Römischen
Reiches gleichgestellt werden. Der erschwindelte Titel Erzherzog
sollte jedoch erst durch des Reiches Erzschlafmütze
Kaiser Friedrich , der selbst dem Hause Habsburg angehörte,
und seine Nachfolger als geltendes Recht bestätigt werden.
Videoclip vom Besuch des österreichischen Kaisers Franz-Josefs
am 30.Juni 1903
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Das Banner des Habsburger Kaisers
Leopold I.
(1640 - 1705), der vor der 1683 vor
der osmanischen Belagerung aus Wien geflohen war, um die Verteidigung
des "Christlichen Abendlandes" Herzog Karl von Lothringen und dem polnischen
König
Jan III. Sobieski
zu überlassen, ist in Ranshofen
ausgestellt. Die Habsburger boten den Wittelsbacher
einen Tausch Bayerns gegen die Österreichischen Niederlande
an. Gleichwohl der bayerische Kurfürst dem Gebietstausch
durchaus zugeneigt war, scheiterte er am Widerstand Frankreichs und Preußens,
für die Österreich mit einem einverleibten Bayern zu mächtig
geworden wäre. Abgesehen davon hätte es dann kein blau-weißes
Bayern (die Farben der Wittelsbacher) mehr gegeben.
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Der bayerische Herzog Maximilian I. (1573 – 1651) hatte die Gegenreformation
des Habsburger Kaisers Ferdinand II. (1578 – 1637) in der Schlacht am
Weißen Berg (8. November 1620) militärisch unterstützt
und wurde dafür 1623 zum Kurfürsten erhoben.
Mit dem Bogenhauser Vertrag von 1805 hatte der bayerische
Kurfürst dem französischen Kaiser Napoleon gestattet mit
seinen Truppen in Bayern einzumarschieren und dadurch sein
Bündnis mit Österreich und Russland gelöst. Napoleon
bedankte sich mit der Überlassung von Gebieten (Ansbach,
Tirol) und der Erhebung Bayerns zum Königreich
(Karte links) . König Maximilian I. legitimierte
seinen Königstitel mit einer Berufung auf die Ordinatio imperii
mit der Kaiser Ludwig I. der Fromme seinem Sohn Ludwig
im Jahre 817 Bayern mit den nach Osten angrenzenden Territorien als Unterkönigtum
überlassen hatte. Ludwig, später als "der Deutsche" bezeichnet,
nannte sich selbst "König von Bayern". Die Verfassungslade mit
dem Schriftzug "Magna Charta Bavaria" diente 100 Jahre zur Aufbewahrung
der Bayerischen Verfassung von 1818. Die beiden Ballotiergefäße
(engl.: Ballot = Wahlkugeln, Stimmzettel) würden bei Abstimmungen
der zweiten bayerischen Parlamentskammer benutzt. Alle drei Exponate (Foto
rechts) sind eine grenzübergreifende Leihgabe des Maximilianeums
für die Ausstellung am Standort Braunau.
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Wohl das älteste Exponat der gesamten Ausstellung ist die
"Schnabelkanne von Sunzing" (Foto links), welche etruskischer Herkunft
ist und aus dem 6.- 5. vorchristlichen Jahrhundert stammt. Die Habsburger
verfochten energisch ihre Hausmachtspolitik im Südosten des Reiches
und machten ihre Ansprüche auf das Königreich Böhmen geltend.
Die Funeralkleinodien (Krone, Reichsapfel
und Zepter von 1307) aus dem Grab des österreichischen Herzogs Rudolfs
III. (König Rudolf I. von Böhmen) belegen das spätmittelalterliche
Intermezzo der Habsburger als Herrscher Böhmens. Nachdem der Friedensvertrag
von St. Germain die Staatsbezeichnung „Deutsch-Österreich“ und die
Vereinigung mit dem Deutschen Reich untersagt hatte, fand am 29. Mai 1921
im Salzburger Land eine Volksabstimmung statt (Plakat rechts) , bei der
99,3 % der Bevölkerung für Deutschland votierten. Hierzu hatte
es bereits am 24. April 1921 in Tirol sogar 98,8 % Zustimmung gegeben...
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....der "Anschluss" Österreichs sollte jedoch erst fast 17 Jahre
später, am 12.03.1938, mit dem Einmarsch von Wehrmachts- und SS-Verbänden
in einer gewaltsamen Annexion ("Heimholung ins Reich") durch den NS-Staat
erfolgen. Im Haus Vorstadt
219, ab 1890 Salzburger Vorstadt 15 (Foto links), wurde
am 20.04.1889 Adolf Hitler, einer der größten
Verbrecher der Menschheitsgeschichte, geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg
war im Gebäude bis 1965 die Stadtbücherei untergebracht. Bis
2011 diente das Haus der Lebenshilfe Österreich als Tages- und Arbeitsstätte
für Menschen mit Behinderung. Anlässlich des 100. Geburtstages
Hitlers wurde 1989 eine Mahntafel aus Mauthausner Granit (Foto rechts)
aufgestellt. Der Verein für Zeitgeschichte bemüht sich derzeit
um einen Erwerb des Hauses durch die öffentliche Hand, um es dann
in eine Holocaustgedenkstätte umwandeln zu können.
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Unmittelbar nach dem Verbot der österreichischen NSDAP im Jahre
1933 begann die erste braune Terrorwelle in Form von Anschlägen,
der bis 1938 noch weitere folgen sollten. Das Foto links zeigt die
Zündkabel für einen Bombenanschlag. Die Briefmarke
(Schlange und Faust, 30+30 Groschen) gehört zum achtteiligen Satz
einer „Wohltätigkeitsausgabe“, der am 16.09.1946 anlässlich
der „Antifaschistischen Ausstellung
Niemals Vergessen
“ herausgegeben wurde. Die hierzu als Ergänzung gedachte
Marke zu 12+12 Groschen (Totenkopf mit Hitlermaske) kam aufgrund eines
Verbotes der alliierten Besatzungsmächte wie auch eine weitere Marke
zu 5 + 3 Groschen, die einen Blitz zeigte, nicht zur Ausgabe.
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Die 1892 errichtete Innbrücke
mit ihren beeindruckenden Stahlbögen wurde in den letzten
Tagen des 2. Weltkrieges gesprengt (Foto links), um zu verhindern, dass
die Alliierten in die Geburtsstadt Hitlers gelangen. Von ihrer
1950 in Stahlbetonbauweise für den Straßenverkehr fertiggestellten
Nachfolgerin (Foto unten rechts) blickt auf die Eisenbahnbrücke, über
die gerade ein ÖBB-Triebwagen der „Inntalviertelbahn“ in
Richtung Simbach am Inn (Endstation) fährt. Die eingleisige Strecke
die in Neumarkt-Kallham beginnt, hat eines Spurbreite von 1435 mm und ist
60 Kilometer lang.
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Auf einem Verkehrsinsel
vor dem einstigen Zollhaus in Simbach
, vor der Innbrücke nach Braunau
(Foto recht) steht seit dem 12. April 2008 die vom niederbayerischen
Bildhauer Dominik Dengl gefertigte Aenus-Skulptur
(Foto links). Die Fischplastik stellt den größten, im Inn
lebenden und vom Aussterben bedrohten Raubfisch, einen
Huchen , dar. Der ihn reitende Mann verkörpert
den Fluss Inn (lat.: Aenus). Ingesamt symbolisiert das Kunstwerk
die Gewalt der Natur, die der Mensch immer wieder zu zähmen versucht.
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Mit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union am
1. Januar 1995 wurde das Zollhaus nicht mehr benötigt. Während
es heute das „Museum Forum der Moderne“ beherbergt, sind links
und rechts neben seiner Eingangstür noch die Hoheitsabzeichen (Adler)
des einstigen österreichischen und deutschen Zollamtes zu erkennen.
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