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  • Letzte Aktualisierung: 25.08.2012

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N I E D E R B A Y E R N

O B E R Ö S T E R R E I C H





 
"Ich bin immer gerne in Bayern, weil ich da nicht mehr in Österreich und noch nicht in Deutschland bin." Die Worte werden Bruno Kreisky (1911 - 1990) zugrschrieben, der von 1970 bis 1983 das Amt des Bundeskanzlers der Republik Österreich ausübte.
Die Stammesherzogtümer Franken, Schwaben und Bayern um das Jahr 1000. Während die Markgrafschaft Ostarrîchi noch zum Herzogtum Bayern gehört (Bayerische Ostmark), war die einstige Marken Kärnten, Krain und die Steiermark bereits 976 als Herzogtum Kärnten abgetrennt worden. Durch diese Abtrennung wollte Kaiser Otto. die Macht des bayerischen Herzogs Heinrichs II. "der Zänker" schmälern, weil dieser eine Revolte angezettelt hatte. Mit einer Länge von 1.051 Metern ist die die Burg von Burghausen mit ihren sechs Höfen die längste Burganlage Europas (Foto rechts). Sie geht auf einen befestigten Amtshof zurück, der hier bereits vor 788 von den agilofingischen Herzögen zur Überwachung der Salzschifffahrt erbaut wurde. Aus der an ihrem Fuß gelegenen Talsiedlung sollte die Stadt Burghausen hervorgehen.

 
Der mit einer Schlag- und einer Sonnenuhr ausgestattete Uhrturm im äußersten (sechsten) Burghof wurde im 16. Jahrhundert errichtet (Foto links). Die äußere Schlosskapelle , auch Hedwigskapelle genannt (Foto rechts) im fünften Burghof wurde von den Angetrauten Herzog Georg und Herzogin Hedwig Jagiellonica in Auftrag gegeben und 1489 eingeweiht.


In den dritten Burghof gelangt man durch das 1494 erbaute Georgstor (Foto links). Am Tor ist ein spätgotisches Doppelwappen (Foto links) angebracht, das an die bayerisch-polnische Allianz errinnert, die im Jahre 1474 durch die Heirat von Herzog Georg "dem Reichen" und der polnischen Königstochter Hedwig Jagiellonica geschlossen wurde. Der Bündnisschluss zwischen den Wittelsbachern und den Jagiellonen ging als "Landshuter Hochzeit " in die Geschichtsbücher ein.


Die drei " Pfefferbüchsen " im dritten Burghof, dienten einst als Wehr- und Geschütztürmchen (Foto links).
Blick auf die beeindruckende Häuserfront der Altstadt von Burghausen und den Grenzfluss zu Österreich, die Salzach (Foto rechts).



In der Hauptburg (420 Meter NN) ist die Ausstellung "Verbündet, verschwägert, verfeindet" untergebracht.


Ein Fresko am Elsbethentor aus dem 16. Jahrhundert zeigt eine Szene mit den "Heiligen drei Königen" (Foto links).   Die Zinnen des unteren Zwingers mit dem Wehrgang zum Pulverturm , aus der Zeit vor 1533 und der grüne Wöhrsee befinden sich westlich unterhalb der Hauptburg (foto rechts).


Der Innenhof der Hauptburg wird von einem  Schwibbogen überspannt (Foto rechts), der den Dürnitz (slaw.: dorniza =beheizbare Stube) mit der Kemenate (lat.: caminus = Ofen, Feuerstätte, Kamin) überspannt.  Der Bogen trägt die Wappen Bayern und Baden sowie die Jahreszahl 1523.


Der in einem Stück getriebene Goldkrug (Foto links) stammt aus dem größten bisher gefundenen Goldschatz des frühen Mittelalters , der im Jahre 1799 im damaligen ungarischen Nagyszentmiklós , heute Sânnicolau Mare/Rumänien, gefunden wurde. Das vermutlich in die Mitte des 8. Jahrhunderts datierte Exponat ist eine Leihgabe der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums Wien. Eine der beiden ersten Urkunden in denen der Name „Ostarrîchi“ erstmals erwähnt wird, ist eine Schenkungsurkunde Kaiser Ottos III. an das Bistum Freising und an Herzog Heinrich IV. von Bayern (Foto rechts). Der gebräuchliche lateinische Begriff „Regio Orientalis“ (Gegend im Osten) wurde hierin in das volkssprachliche „Ostarrîchi“ übersetzt.



Die lebensgroße Abbildung des römisch-deutsche Königs (Foto links) gehört zum „Mainzer Kurfürstenzyklus“, der um 1340 im Rheinland entstanden war. Das original des Kunstharzabgusses befindet sich im Landesmuseum Mainz. Der Ende des 8. Jahrhunderts aus Kupfer gefertigte und vergoldete Cundpaldkelch (Foto Mitte) ist eine Leihgabe des Soproni Múzeum/Ungarn. Es wird vermutet, dass der Kelch aus einem bayerischen Kloster stammt und als Beutestück in das Grab eines awarischen Kriegers gelangte, wo er 1879 bei Kanalisationsarbeiten im ungarischen Petoháza gefunden wurde. Die vergoldete, aus Elfenbein und Silber gefertigte Pastorale und die Elfenbeinmadonna stammen aus Frankreich (Mitte 13. Jahrhundert). Wie das silberne „Zwettlerkreuz“ und das vergoldete Zimborium aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts sind die beiden Ausstellungsstücke Leihgaben des 1139 im niederösterreichischen Waldviertel gegründeten Zisterzienserstifts Zwettl. 



Der eiserne Nasalhelm aus dem 11. Jahrhundert (Foto links) ist eine Leihgabe der Hofjagd- und Rüstkammer des Kunsthistorischen Museums Wien. Der Wappenstein aus Steingaden vom Ende des 12. Jahrhunderts (Foto Mitte) zeigt einen steil aufgerichteten Löwen, dessen Haupt  an die Greifenköpfe einiger früher welfischer Wappen erinnert. Die stark stilisierte Abbildung mit ihrem pflanzlich überformten Schwanz wurde mit Welf VII. (um 1140 – 1167), der im Prämonstratenserkloster Steingaden bei Augsburg beigesetzt wurde, in Verbindung gebracht.  Die thronende Muttergottes mit Kind (Foto rechts) wird einer österreichischen Werkstatt um 1260 zugeschrieben.


Die Karte zeigt das Stammesherzogtum Bayern in seiner größten Ausdehung vor dem Jahr 976 . Nachdem Kaiser Heinrich IV. im Jahre 1070 einen Welfen als Herzog von Bayerns eingesetzt hatte, gab König Konrad III. das Lehen an die Babenberger. Im Jahre 1154 gab Kaiser Friedrich I. Barbarossa das Herzogtum Bayern seinem Cousin Heinrich den Löwen und damit an die Welfen zurück. Der Babenberger Herzog Heinrich Jasimirgott, der bis dahin dieses Amt bekleidete wurde mit dem neugeschaffenen Herzogtum Österreich entschädigt. Mit dem "Privilegium minus" (Kleiner Freiheitsbrief) von 1156 bestätigte Friedrich I. den neuen Herzog, der dadurch auch die besonderen Rechte der einstigen Markgrafen zugestanden bekam. Durch die Abtrennung des Herzogtums Österreich konnte Barbarossa gleichzeitig auch die Macht seines welfischen Cousins beschneiden. Die roten Zahlen geben das Jahr an, in denen das jeweilige Territorium vom Herzogtum Bayern getrennt wurde, die schwarzen Zahlen nennen das Jahr der Erwerbung durch die Habsburger. Bischof Otto von Freising, ein Babenberger , war an den Verhandlungen zur Erhebung Österreichs zum Herzogtum maßgeblich beteiligt. Nahe am Geschehen und gut informiert bietet er in seiner " Gesta Friderici imperatoris " den ausführlichsten Bericht über die Vorgänge auf der Barbinger Wiese am 8. September 1156 (Foto rechts).


Nach der Errichtung des Herzogtums Österreich bleiben weite Teile Oberösterreichs jedoch beim Herzogtum Bayern. Die Enns bildete nun die östlichste Grenze des Herzogtums, so dass auch Kremsmünster weiterhin zu Bayern gehörte. Heinrich der Löwe , Herzog von Sachsen und Bayern bestätigt mit dieser am 17. September 1174 in Ering am Inn ausgestellten Urkunde dem Stift Kremsmünster die Schenkungen seiner Vorfahren (Foto links). Heiratsverbindungen sollten zur Konsolidierung der Verhältnisse beitragen. Heiratspolitik bedeutete Bündnispolitik. Habsburger und Wittelsbacher schlossen häufig Ehebündnisse. Der Wittelsbacher Zyklus aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts (Foto rechts) zeigt v. l. n r. Otto III. König von Ungarn und Herzog von Niederbayern (1261 - 1312) und seine Gemahlin Katharina von Habsburg (um 1256 - 1282) sowie Herzog Heinrich III. von Niederbayern (1312 - 1333) und seine Gemahlin Anna von Österreich (gestorben 1343) .


Das aus Kupfer gefertigte und vergoldete Scheibenkreuz (Durchmesser 28,5 cm) wurde Ende des 12. Jahrhunderts in Norddeutschland oder England gefertigt (Foto links). Es ist eine Leihgabe des Benediktinerstifts Kremsmünster in Oberösterreich , welches im Jahre 777 vom bayerischen Herzog Tassilo III. gegründet worden war. Das Gebetsbuch Elisabeths von Aragon (Foto rechts), die als Gemahlin des deutschen Gegenkönigs "Friedrich der Schöne" (1314 - 1330), einem Habsburger, im Jahre 1315 zur Königin gekrönt wurde.


Aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammt das auf Silbergrund mit Lasurfarben bemalte „Minnekästchen“ (Foto links), das heute zum Besitz der katholischen Kirchenstiftung St. Emmeram, Regensburg gehört. Die Bilder zeigen verschiedene Liebessituationen wie z. B. Werbung, Erklärung, Anflehen, symbolisches Verlangen und Zurückweisung. Die Innere Schlosskapelle (1255) an der Ostseite gehört zum Zwinger der Hauptburg (Foto rechts).


Der an der Südseite der Hauptburg gelegene Palas aus dem ausgehenden 11. Jahrhundert ist der älteste Gebäudeteil der Hauptburg. In seinem Erdgeschoss befinden eine befestigte Ausgrabungsstätte mit Buchshop (Foto links). In einem weiteren Tonnengewölbesaal werden Rekonstruktionen mittelalterlicher Waffen und Requisiten aufbewahrt (Foto rechts).

 
Nachdem sich bereits im 14. Jahrhundert auch das Erzstift Salzburg vom Herzogtum Bayern gelöst hatte, schlossen sich die Salzburger Landstände am 20. Mai 1403 im "Igelbund" zusammen. Das Pergament mit seinen 35 Wachssiegeln (Foto links) beurkundet dieses Bündnis. Über eine kleine Brücke , die den Grenzfluss Salzach überspannt gelangt man zu der im heute österreichischen Innviertel gelegenen Ortschaft Hochburg-Ach (Foto rechts).  Ca. 10 Kilometer flussabwärts mündet die Salzach in den Inn. Von der Salzachmündung  sind es den Inn entlang entlang noch einmal etwa 15 Kilometer bis Braunau.


Von bayerischen Simbach am Inn gelangt man über eine Brücke in das ebenfalls im oberösterreichischen Innviertel gelegene Braunau am Inn ; Modell des im Jahre 1120 erstmals urkundlich unter dem Namen Prounaw erwähnten Braunau (Foto links). Das Innviertel (in der Karte rechts in hellblau gekennzeichnet), amtlich Innkreis gelangte nach dem Ende des Bayerischen Erbfolgekrieges mit dem Frieden von Teschen 1779 an das  Erzherzogtum Österreich . Nachdem das Gebiet gemäss dem Pariser Vertrag von 1810 noch einmal kurz zurück in den Besitz des neuen Königreiches Bayern kam, geriet es nach dem Wiener Kongress 1815 schließlich endgültig unter österreichische Herrschaft. Die eigenartige Bezeichnung " Erzherzogtum Österreich " geht auf eine Fälschung zurück, die Herzog Rudolf IV. im Jahre 1359 in Auftrag gegeben hatte. Da die Habsburger in der Goldenen Bulle Kaiser Karls IV. (1356) nicht bedacht worden waren, sollte mit dem gefälschten "Privilegium Maius" (Großer Freiheitsbrief) Herzog Rudolf II. zum "Pfalzerzherzog" befördert und damit den Kurfürsten (Erzfürsten) des Heiligen Römischen Reiches gleichgestellt werden. Der erschwindelte Titel Erzherzog sollte jedoch erst durch des Reiches Erzschlafmütze Kaiser Friedrich , der selbst dem Hause Habsburg angehörte, und seine Nachfolger als geltendes Recht bestätigt werden. Videoclip vom Besuch des österreichischen Kaisers Franz-Josefs am 30.Juni 1903

 
Das Banner des Habsburger Kaisers Leopold I. (1640 - 1705), der vor der 1683 vor der osmanischen Belagerung aus Wien geflohen war, um die Verteidigung des "Christlichen Abendlandes" Herzog Karl von Lothringen und dem polnischen König Jan III. Sobieski zu überlassen, ist in Ranshofen
ausgestellt. Die Habsburger boten den Wittelsbacher einen Tausch Bayerns gegen die Österreichischen Niederlande an. Gleichwohl der bayerische Kurfürst dem Gebietstausch durchaus zugeneigt war, scheiterte er am Widerstand Frankreichs und Preußens, für die Österreich mit einem einverleibten Bayern zu mächtig geworden wäre. Abgesehen davon hätte es dann kein blau-weißes Bayern (die Farben der Wittelsbacher) mehr gegeben.


Der bayerische Herzog Maximilian I. (1573 – 1651) hatte die Gegenreformation des Habsburger Kaisers Ferdinand II. (1578 – 1637) in der Schlacht am Weißen Berg (8. November 1620) militärisch unterstützt und wurde dafür 1623 zum Kurfürsten erhoben. Mit dem Bogenhauser Vertrag von 1805 hatte der bayerische Kurfürst dem französischen Kaiser Napoleon gestattet mit seinen Truppen in Bayern einzumarschieren und dadurch sein Bündnis mit Österreich und Russland gelöst. Napoleon bedankte sich  mit der Überlassung von Gebieten (Ansbach, Tirol) und der Erhebung Bayerns zum Königreich (Karte links) . König Maximilian I. legitimierte seinen Königstitel mit einer Berufung auf die Ordinatio imperii mit der Kaiser Ludwig I. der Fromme seinem Sohn Ludwig im Jahre 817 Bayern mit den nach Osten angrenzenden Territorien als Unterkönigtum überlassen hatte. Ludwig, später als "der Deutsche" bezeichnet, nannte sich selbst "König von Bayern". Die Verfassungslade mit dem Schriftzug "Magna Charta Bavaria" diente 100 Jahre zur Aufbewahrung der Bayerischen Verfassung von 1818. Die beiden Ballotiergefäße (engl.: Ballot = Wahlkugeln, Stimmzettel) würden bei Abstimmungen der zweiten bayerischen Parlamentskammer benutzt. Alle drei Exponate (Foto rechts) sind eine grenzübergreifende Leihgabe des Maximilianeums für die Ausstellung am Standort Braunau.



Wohl das älteste Exponat der gesamten Ausstellung ist die "Schnabelkanne von Sunzing" (Foto links), welche etruskischer Herkunft ist und aus dem 6.- 5. vorchristlichen Jahrhundert stammt. Die Habsburger verfochten energisch ihre Hausmachtspolitik im Südosten des Reiches und machten ihre Ansprüche auf das Königreich Böhmen geltend. Die Funeralkleinodien (Krone, Reichsapfel und Zepter von 1307) aus dem Grab des österreichischen Herzogs Rudolfs III. (König Rudolf I. von Böhmen) belegen das spätmittelalterliche Intermezzo der Habsburger als Herrscher Böhmens. Nachdem der Friedensvertrag von St. Germain die Staatsbezeichnung „Deutsch-Österreich“ und die Vereinigung mit dem Deutschen Reich untersagt hatte, fand am 29. Mai 1921 im Salzburger Land eine Volksabstimmung statt (Plakat rechts) , bei der 99,3 % der Bevölkerung für Deutschland votierten. Hierzu hatte es bereits am 24. April 1921 in Tirol sogar 98,8 % Zustimmung gegeben...


....der "Anschluss" Österreichs sollte jedoch erst fast 17 Jahre später, am 12.03.1938, mit dem Einmarsch von Wehrmachts- und SS-Verbänden in einer gewaltsamen Annexion ("Heimholung ins Reich") durch den NS-Staat erfolgen. Im Haus Vorstadt 219, ab 1890 Salzburger Vorstadt 15 (Foto links), wurde am 20.04.1889 Adolf Hitler, einer der größten Verbrecher der Menschheitsgeschichte, geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg war im Gebäude bis 1965 die Stadtbücherei untergebracht. Bis 2011 diente das Haus der Lebenshilfe Österreich als Tages- und Arbeitsstätte für Menschen mit Behinderung. Anlässlich des 100. Geburtstages Hitlers wurde 1989 eine Mahntafel aus Mauthausner Granit (Foto rechts) aufgestellt. Der Verein für Zeitgeschichte bemüht sich derzeit um einen Erwerb des Hauses durch die öffentliche Hand, um es dann in eine Holocaustgedenkstätte umwandeln zu können.



Unmittelbar nach dem Verbot der österreichischen NSDAP im Jahre 1933 begann die erste braune Terrorwelle in Form von Anschlägen, der bis 1938 noch weitere folgen sollten. Das Foto links zeigt die Zündkabel für einen Bombenanschlag. Die Briefmarke (Schlange und Faust, 30+30 Groschen) gehört zum achtteiligen Satz einer „Wohltätigkeitsausgabe“, der am 16.09.1946 anlässlich der „Antifaschistischen Ausstellung Niemals Vergessen herausgegeben wurde. Die hierzu als Ergänzung gedachte Marke zu 12+12 Groschen (Totenkopf mit Hitlermaske) kam aufgrund eines Verbotes der alliierten Besatzungsmächte wie auch eine weitere Marke zu 5 + 3 Groschen, die einen Blitz zeigte, nicht zur Ausgabe.


Die 1892 errichtete Innbrücke mit ihren beeindruckenden Stahlbögen wurde in den letzten Tagen des 2. Weltkrieges gesprengt (Foto links), um zu verhindern, dass die Alliierten in die Geburtsstadt Hitlers gelangen. Von ihrer 1950 in Stahlbetonbauweise für den Straßenverkehr fertiggestellten  Nachfolgerin (Foto unten rechts) blickt auf die Eisenbahnbrücke, über die gerade ein ÖBB-Triebwagen der „Inntalviertelbahn“ in Richtung Simbach am Inn (Endstation) fährt. Die eingleisige Strecke die in Neumarkt-Kallham beginnt, hat eines Spurbreite von 1435 mm und ist 60 Kilometer lang.  


Auf einem Verkehrsinsel  vor dem einstigen Zollhaus in Simbach , vor der Innbrücke nach Braunau (Foto recht) steht seit dem 12. April 2008 die vom niederbayerischen Bildhauer Dominik Dengl gefertigte Aenus-Skulptur (Foto links). Die Fischplastik stellt den größten, im Inn lebenden und vom Aussterben bedrohten Raubfisch, einen Huchen , dar. Der ihn reitende Mann verkörpert den Fluss Inn (lat.: Aenus).  Ingesamt symbolisiert das Kunstwerk die Gewalt der Natur, die der Mensch immer wieder zu zähmen versucht.



Mit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union am 1. Januar 1995 wurde das Zollhaus nicht mehr benötigt. Während es heute das „Museum Forum der Moderne“ beherbergt, sind links und rechts neben seiner Eingangstür noch die Hoheitsabzeichen (Adler) des einstigen österreichischen und deutschen Zollamtes zu erkennen.

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