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Das zum UNESCO-Weltkulturerbe
gehörende, inmitten der Syrischen Wüste gelegene Palmyra
zählt zu den wichtigsten Ruinenstädten
der Welt. Der arabische Name Tadmor stammt von dem Wort Tamr (Datteln)
ab. In den Höhlen nahe der Oase wurden 75.000 Jahre alte Spuren menschlischer
Existenz gefunden. Verschiedene Tells in der Umgebung waren bereits im Neolithikum
besiedelt. Ab dem 19. vorchristlichen Jahrhundert berichten Keilschriftquellen
über den wichtigen Karawanenrastplatz zwischen dem Mittelmeer und Mesopotamien.
Der palmyrische Gott Bel vereinigte in sich die Aspekte des
kanaanitischen Gottes Baal
und des babylonischen Marduk, der oftmals Bel (Herr) genannt wurde,
sowie des griechischen Göttervetares Zeus. Sein gewaltiger Tempel wurde
32 n. Chr. errichtet. Das Modell (Foto rechts) zeigt eine elf
Meter hohe Aussenmauer mit Säulen.
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Einge Teile der einstigen
Säulen der Außenmauer stehen noch heute. Unter den Säulen
ist der gesonderte Eingang für die Opfertiere zu sehen, die
über den anschließenden Weg in den Innenhof getrieben wurden
(Bild links). Die Reste eines Opferaltars (linkes Bild). Als Kaiser Titus
im 1. Jüdischen Aufstand im Jahre 70 Bogenschützen aus Palmyra
einsetzte und Trajan (98 - 117) Menhari (Kamelreiter) in seine Armee aufnahm
gehörte Tadmor schon zum Römischen Imerium. Um 129 n. Chr. wurde
die Stadt von Kaiser Hadrain besucht und erhielt den Namen Hadriana Palmyra
und den Status einer "freien Stadt".
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Blick vom Innenhof auf
den einstigen Haupteingang zum Tempelkomplex (Bild links). Die Propyläen
aus dem 2. Jahrhundert verbauten die Muslime im Jahre 1133, als sie den
Sakralbau zu einer Festung umfunktionierten. Der eigentliche Tempel (Bild
rechts) war mit einer gigantischen umlaufenden Säulenhalle ausgestattet.
Der Haupteingang befand sich an einer der Längsseiten, so dass die
Gläubigen während des Hinausgehens den Kultnischen nicht respektlos
den Rücken zuwenden mussten.
MIGs ünber Palmyra
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Die vom Eingang aus rechts
befindliche Kultnische(Bild links) beherbergte neben der Kultstatue des
Bel ebenso eine des Sonnengottes Yarhibol und des Mondgottes
Aglibol. beide Kultnischen haben eine reich verzierte monolithische
Steindecke (Bild rechts).
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Pfusch am Bau? Die
Wämnde der Kultnischen sind nicht mit den Außenmauern verbunden.
Die Abbildung des Sonnengottes Yarhibol (Bild rechts).
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Bereits Jahrhunderte vor
dem Auftreten des Islams, folgen verschleierte Frauen einem Kamel (Bild
links). Die Ostseite des Bel-Tempels.
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Blick auf die Süd
und Westseite des Bel-Tempels mit Resten der einstigen Säulenhalle
(Bild links). Die Südflanke der einstigen äußeren
Tempelmauer.
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Blick auf die Südwestecke
der Außenmauer/Säulenkolonade (Bild links). Das einstige Haupttor
zum Temopelbezirk an der Westseite.
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Der um das Jahr 200 fertiggestellte
Monumentalbogen (Bild links) kaschiert mit seinem dreieckigen Grundriss
einen Knick in der Kolonadenstrasse (Bild rechts), die einst kilometerlang
vom Bel-Tempel bis zum Grab-Tempel führte. Das im Jahre 212 von Kaiser
Caracalla zur abgabenfreien Colonia erhobene Palmyra, wurde um das
Jahr 250 von einem örtlichen Fürsten namens Hairan regiert.
Nachdem die Sassaniden die Parther als östliche Feinde Roms abgelöst
hatten und ihr Herrscher Schapur I. Kaiser Valerian
260 vernichtend geschlagen hatte, wurde die handelsstadt von den östlichen
Karwanenwegen abgeschnitten. Der Sohn Hairans, Fürst Odainat
schloss ein Bündnis mit den Römern, weil der Sassanidenherrscher
zuvor ein Bündnisangebot auf beleidigende Weise zurückgewiesen
hatte.
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Blick in den einstigen
Tempel des Nabu (Bild links). Der mesopotamische Gott der Weisheit und der
Schreibkunst galt in Palmyra auch als Hüter des Schicksals. Der
im Jahr 146 geweihte Tempel beherbergt einen quadratischen Altar, dessen
Baldachin auf zwölf Säulen ruhte. Die einstige achteckige Umkleidekabine
der Diokletians-Thermen an der Nordseite der Hauptstrasse.
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Der Monumentalbogen aus
südwestlicher Richtung gesehen (Bild links). Ein zentraler Punkt des
antiken Palmyra war der Tetrapylon, der einen weiten Knick in der Großen
Kolonadenstrasse kaschierte (Bild rechts). Als Dux Romanorum (Oberbefehlshaber)
aller römischer Truppen in Syrien, konnte Fürst Odainat
im Jahre 262 bis nach Mesopotamien vordingen. Auf seinem Weg zur Schlacht
gegen die vordingen Goten wurde der König der Könige , wie
Odainat sich nennen ließ, zusammen mit seinem ältesten Sohn Herodianus
umgebracht. Für seinen unmündigen und jüngeren Sohn
Wahballat überrnahm desssen Mutter Zenobia die Regentschaft. Sie
entwickelte einen ungeheuren Ehrgeiz und nutzte die häufigen Kaiserwechsel
und Goteneeinfälle dazu, im Jahre 270 Ägypten, benso wie einen
großen Teil Anatoliens zu besetzten. Größenwahnsinnig
geworden erklärte sich Zenobia, die auch behauptete
von Cleopatra VII. Philopater abzustammen, zur Augusta und ihren Sohn
zum Augustus. Auf dem Höhepunkt ihrer zeichnete sich jedoch bereits
das Ende der gebildeten und attraktiven Fürtsinn ab.
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Südlich der Kolonadenstrasse
befindet sich die Scenae frons des im Jahre 130 fertiggestellten Theaters
(Bild links). Blick auf die im Süden der Kolonadenstrasse gelegen
Turmgräber. Nach seinem Sieg über die Germanen zog Kaiser
Aurelian nach Syrien und schlug auch die Palmyrener
272 vor Antiochia. Zenobia kapitulierte noch im selben Jahr und wurde auf
ihrer Flucht an einer Euphrat-Furt von einer römischen Patrouille aufgegriffen.
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Blick über den einstigen
Tempel der Athena Allat und dem Prätorium auf die mittelalterliche
Burg Quala'at Ibn Maan (Bild links). Das Tal der Gräber.
Über Zenobias Tod gibt es verschiedene Versionen. Während einerseits
berichtet wird, dass sie auf dem Weg nach Rom starb, gibt es andererseits
auch eine Überlieferung, wonach sie erst viel später als Ehefrau
eines römischen Senators das Zeitliche gesegnet haben soll.
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Die majestätisch über
der Oase thronende Burg Quala'at Ibn Maan (Bild links). Der
Grabturm des Elehbel (Bild rechts). Nachdem die
von den Verwandten Zenobias angeführten Palmyrener die in der Stadt
stationierten römischen Soldaten massakrierten, kam Aurelian 273 zurück
und gab die Stadt der Plünderung und Verwüstung anheim. Nachdem
die Stadt auch noch von ihren östlichen Handelspartner abgeschnitten
worden war, behielt sie in der Folgezeit lediglich eine Bedeutung als Etappe
wegen ihrer römischen Garnison. Die vom byzantinischen Kaiser
Justinia verstärkten Stadtmauern konnten nicht verhindern, dass Palmyra
634 beinahe kampflos von muslimischen Truppen überrannt wurde. Nachdem
sich ihre militärische Bedeutung noch bis ins 16. Jahrhundert halten
konnte, verschwand die Stadt für 400 Jahre von der historischen Bildfläche.
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Die Gräber sind wie
Schubladen in Wandnischen eingebaut. Die Stirnseiten tragen Porträtreliefs
der Verstorbenen. Seitlich sind Porträts weiterer Familienangehöriger
angebracht. Hochangesehene Personen wurden in Einzelsarkophagen beigesetzt.
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Der beeindruckende Zugang
zur Quala'at Ibn Maan (Bild links) und der Innenhof der renovierten
Burg.
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Ein Blick auf die Säulenstrasse,
den Bel-Tempel und die bewachsene Oase (Bild links). Die Türme
im Tal der Gräber und die Oase.
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Das unterirdische
Grab des Artaban wird durch eine tonnenschwere
Steintür verschlossen (Bild links). Ein Bildnis der Verstorbenen und
ihrer Seele (Bild Mitte). Auch hier werden die Toten in Schubladen beigesetzt
(Bilder rechts und unten).
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timediver®'s Fotoseiten Syrien
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