|
Nicht
nur Berlin, sondern alleine diese Ausstellung ist bereits eine eigene
Reise wert!
timediver® wollte und konnte daher auch
nicht bis Oktober 2013 warten, um dann erst die Ausstellung im
näher gelegenen Mannheim zu besuchen. Während ein Teil der
Exponate aus den Staatlichen Museen zu Berlin stammt, kommen weitere
Leihgaben unter anderem aus dem
Pariser Louvre und dem British Museum in London.
Wer Näheres zu den beiden
Ausstellungsorten wissen möchte, klicke bitte auf die jeweilige
Zeile unter der Überschrift "Sonderausstellung".
|
timediver®
möchte mit dieser Seite, die natürlich nur einen Bruchteil
der
phantastischen Ausstellung in eher weniger professionellen Bildern
wiedergeben
kann, das Interesse für die Sumerer, Uruk und das Gilgamesch-Epos
wecken
und eine besondere Empfehlung für einen Besuch der Ausstellung in
Berlin
oder/und Mannheim geben!
|
|
|
Nachdem der
Museumsbesucher den Pergamonaltar, das Ischtar-Tor und die
Prozessionsstraße passiert hat, gelangt er in den ersten von
fünf Ausstellungsräumen (Foto links). Das E'anna-Heilgtum
(Haus des Himmels) in dem nicht nur die Stadtgöttin von Uruk und
ihr Vater verehrt wurden, sondern das auch
als Schatzhaus der Tempelpriesterschaft diente (Foto rechts).
Während die Sumerer ihre Stadtgöttin und ihren Vater
Inanna und An nannten,
wurden sie von den semitischen Akkadern als Ištar und Anu(m) bezeichnet.
|
|
|
Der Keulenkopf
trägt ein sumerische Weiheinschrift an Gilgamesch (Foto links).
Der Keilschriftext erzählt die Geschichte von Gilgamesch und
Humbaba, dem Wächter des Zedernwaldes (Foto rechts).
|
|
|
|
Kopie der
Löwenjagdstele aus Uruk aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. (Foto
links). "Gilgamesch steht auf dem Kopf des Humbaba",
Original-Statuette stammt aus der ersten Hälfte des 2.
vorchristlichen Jahrtausends und ist eine Leihgabe des Louvre (Foto
Mitte). Das Terrakottarelief aus der Stadt Nuzi wurde ebenfalls in
altbabylonischer Zeit gefertigt und für die Ausstellung vom
British Museum ausgeliehen (Foto rechts). |
|
|
|
Das altbabylonische
Terrakottarelief aus dem 18./17 Jahrhundert v. Chr. (Foto links) und
die Elfenbeinintarsie
(Foto rechts) aus dem Nimrud des 9./8. Jahrhunderts v. Chr., der
Hauptstadt
des Assyrischen Reiches zeigen beide den Kampf zwischen
Gilgamesch/Enkidu
und (C)Humbaba. Um an das Holz des Zedernwaldes zu kommen, das als
Baumaterial
für die Stadt Uruk und den Tempel benötigt wurde, musste
dessen
Wächter getötet werden. Der Mythos beschreibt dies als
eine
der Heldentat en, welche Gilgamesch und sein Freund Enkidu vollbracht
haben
sollen. Humbaba wird demgegenüber als Dämon dargestellt. (Die
Elfenbeineinlage
ist eine Leihgabe des Ashmolean Museum in Oxford).
|
|
|
Auf der
Großen Götterliste von Šuruppag/Fara (3000 - 2340 v. Chr.)
sind 295 Götter, unter ihnen auch der legendäre König
Gilgamesch, aufgelistet (Foto links). Aus Rache für ihr von
Gilgamesch verschmätes Liebesangebot schickte die Göttin
Inanna den Himmelstier. Aufgewiegelt von Enkidu tötet Gilgamesch
mit ihm zusammen den Himmelsstier und weidet ihn anschließend
aus. Gilgamesch, der selbst nur zu zwei Dritteln göttlicher Natur
ist, hat mit diesem Frevel eine Notwehrüberschreitung begangen,
die von den Götter bestraft wird.....
|
|
|
|
Kultgefäß
mit reliefierten Schafen, Ziegen und Rindern, die von einem Löwen
angefallen werden (3500 - 3300 v. Chr., British Museum; Foto links) Das
Schilfringsbündel (Foto Mitte) und dere achstrahlige Stern,
wie auch seine vereinfachte Form als Rosette (Foto) rechts waren die
Symbole der Göttin Inanna/Ištar. Schilf war als Bau- und Werkstoff
unersetzbar und verkörperte so die Allgegenwart der Göttin.
Als Stern Göttin wurde die Venus angesehen. Beide Wandeinlagen
wurden um 3000 v. Chr. in Uruk gefertigt.
|
|
|
|
Liegendes Kalb mit
Einlagen
aus Lapislazuli (13; 3300 - 2900 v. Chr.), Liegende Rinder (14 und 15;
um
3000 v. Chr.), Liegender Hirsch (16; um 3000 v. Chr.), Ruhender Stier
aus
bituminösem Kalkstein mit Resten von Bronzeeinlagen (17; 2800 -
2700
v. Chr.) Es wird vermutet, dass der Trog von Uruk (Foto rechts; 3500 -
3300
v. Chr.; British Museum) alsKultobjekt im Tempel der Inanna/Iš
tar verwendet wurde.
|
|
|
Ein Gipsabdruck der
Uruk-Vase aus dem 4. Jahrtausend vor Chr. (Foto links; das Original
befindet sich im Iraq Museum in Bagdad. Die Szene im Foto links
ist auf der Gesamtdarstellung (Foto rechts) in der rechten oberen Ecke
zu finden.
|
|
|
|
Abguss eines
Fragmentes
einer Herrscherstatuette (Foto links), dessen Original aus Alabaster,
Muscheln
und Bitumen gefertigt wurde und sich heute im Iraq Museum in Bagdad
befindet. Auch vom Kopf der "Dame von Warka" (heutiger
arabischer Name von Uruk)
aus dem Eanna-Bezirk, 3500 - 3300 v. Chr. ist nur als Abguss zu sehen
(Foto
Mitte), weil sich das Original in Bagdad befindet. Der rekonstruierte
Herrscherkopf
aus Magnesit (ein Mineral aus der Mineralklasse der Carbonate und
Nitrate)
wurde hingegen von der Heidelberger Uruk-Warka-Sammlung ausgeliehen
(Foto
rechts; 3500 - 3300 v. Chr.)
|
|
|
|
Das Fragment einer
Kultvase
(Foto links, 3500 - 3300 v. Chr.; Leihgabe des Louvre) zeigt einen
Tempel
mit Libationsgefäßen, Rindern und Bäumen. Es zeigt
somit
alle Elemente eines Tempels als Kultstätte, die Tempelherde und
die
Ritualgefäße. Die Karte gehört nicht zur Ausstellung:
Die
Bezeichnung Sumerer geht auf das akkadische Wort šumeru
zurück, welches sowohl die Bewohner als auch das land des
südlichen Zweistromlandes bezeichnete. Die Sumerer nannten ihr
Land Ki-Engi, ihre Sprache emigi und bezeichneten sich selbst als
"Schwarzköpfige". Aufgrund fehlender verwandter Sprachen und
fehlender Quellen für die Zeit vor Erfindung der Schrift kann
über die Herkunft und den Ursprung der Sumerer keine Aussage
gemacht werden. Es wurde viel darüber spekuliert
(Einwanderung, autochthone Bevölkerung), letztendlich aber nichts
belegt. Auch die
Bezeichnung Elam leitet sich vom Akkadischen Kur-Elammatum über
hebräisch
Elam ab. Die Sumerer nannte ihre östlichen Nachbarn Nim-ma-ki.
Auch
die elamische Sprache ist mit keiner anderen des Sprache des Alten
Orients
verwandt. Die Elamer nannten ihr Land Haltamti oder Hatamti, was mit
Königs-
bzw. Fürstenland zu übersetzten ist. Sowohl Sumerer als
auch
Elamer waren zwar nicht indoeuropäischer Herkunft, aber dennoch
nicht
mit einander verwandt. Ethnisch und entfernt auch sprachlich werden die
Elamer
mit den dravidischen Völkern Südindiens in Verbindung
gebracht.
Einer Theorie zufolge seien die Draviden aus dem Iranischen Hochland
nach
Indien eingewandert, während die Vorfahren der Elamer dort
geblieben
waren. Das heute von 2,2 Millionen Menschen in Pakistan, Afghanistan
und
Iran gesprochene Brahui, könnte als einzige Norddravidische
Sprache
ein Beweis dafür sein. In diesem Zusammenhang sei auch daran
erinnert,
dass die tamilischen (dravidischen) Rebellen Sri Lankas auf dem von
ihnen
während des Bürgerkrieges (1983 - 2009) kontrollierten
Territorium
den Staat Tamil
Elam
errichten wollten. In Abgrenzung zu den
indoeuropäischen Singhalesen (Singha = Löwe) wählten sie
den Tiger als Wappentier und nannten sich
Liberation Tigers of Tamil Eelam .
|
|
|
|
Terrakottarelief mit
der Darstellung einer nackten, geflügelten Göttin mit
Hörnerkrone, die auf zwei Ziegen steht (Foto links). Das aus Larsa
(2000 - 1600 v. Chr.) stammende und vom Louvre ausgeliehene Relief wird
oft als eine Darstellung der Inanna/Ištar gedeutet.
Terrakottarelief einer thronenden
Göttin (Foto Mitte, um 2000 v. Chr., Leihgabe der
Uruk-Warka-Sammlung
Heidelberg). Inanna/Ištar als Herrin auf einem Löwen stehend (Foto
rechts,
Terrakotta; 2. vorchristliches Jahrtausend). Ištar wurde unter den
Namen
Athrar (aramäisch), Athtartu (ugaritisch) und Aschtoret
(hebräisch)
als Himmels- und Liebesgöttin von den westsemitischen Völkern
verehrt
und von den Griechen Astarte genannt. Die Darstellung als Herrin des
Königs
der Tiere sowei Pfeil und Bogen lassen jedoch auch an die griechische
Göttin
der Jagd Artemis erinnern, die von den Römer Diana genannt wurde.
|
|
|
|
|
Die
als Weld-Blundell-Prisma bezeichnete
Sumerische Königsliste aus Larsa (1740 v. Chr.)
enthält auf seinen vier Seiten die Auflistung zahlreicher
Herrscher des 3. Jahrtausends v.
Chr. mit ihren Namen, dem Herrschaftsort und der Dauer ihrer jeweiligen
Regierungszeit (Foto links). Die Stifterfigur (Foto Mitte; um 2380 v.
Chr.)
trägt sinngemäß die Inschrift: "Lugalkisalsi, der
König
von Uruk und Ur hat den Tempel der Göttin Nammu, der Ehefrau des
An,
erbaut." Libationsgefäß (für Trankopfer) aus dem
Eanna-Bezirk, um 3000 v. Chr. (Foto rechts).
|
|
|
|
Oberkörper
einer männlichen Gründungsfigur aus Kalkstein, um 3000 - 2340
v. Chr. (ohne Nr.), Fragment einer bekleideten Flaschenhalterin,
1 Jt. v.
Chr. (4), Fragmentder Terrakotte eines Adoranten aus dem Eanna-Bezirk,
um
2000 v. Chr. (5). Das Rollsiegel und seine moderne Abrollung
zeigen
den "sechslockigen Held", der in Gegenwart einer kriegerischen Ištar
einen
Löwen bezwingt. Eine Inschrift verrät zusätzlich, dass
der
Schreiber Girnunne, Sohn des Nigin, Besitzer des Siegels ist (Foto
rechts;
21 Jahrhundert v. Chr.).
|
|
|
Eine gesiegelte
Zahlentafel, um 3300 v. Chr. (Foto links). Die Tontafel zeigt eine
Auflistung von drei Behältern mit Fischen unterschiedlicher
Qualitätsklassen, die
für die Arbeiter bestimmt sind (Foto rechts).
|
|
|
|
Tontafel mit
Schriftzeichen,
um 33000 v. Chr. (Foto links). Die Tontafel mit Mengenangaben , 3300 -
3000
v. Chr., gehört zur Erlenmeyer-Sammlung des Vorderasiatischen
Museums
und ist eine Dauerleihgabe des Landes Berlin (Foto Mitte).
Bauurkunde mit Weihinschrift aus der Gründungskapsel Urnammas
(2112 - 2095 v. Chr.; Foto rechts).
|
|
 |
 |
Modelform
und Terrakotte einer weiblichen Flaschenhalterin aus dem 1. Jt. v. Chr.
Mit Hilfe der Mutterform (Matrize) war es möglich in
kürzester Zeit eine Vielzahl von Terrakotten anzufertigen. Daneben
eine modellgeformte weibliche beterin aus der selben Zeit (Foto links).
Zwei lexikalische Sternenlisten Uurra-hubullu,
aus Assur, 1000 - 625 v. Chr. (Foto rechts).
|
 |
 |
Figur
eines stehenden Löwen auas dem Eanna-Bezirk, 3300 - 3000 v. Chr.
(Foto links). Als Raubtier stellte der Löwe eine
ständige Bedrohung der Bewohner Mesopotamiens dar, gleichzeitig
war er auch das Attributtier der Göttin Ianna/Ištar, das ihre
Macht und Wildheit zum Ausdruck brachte. Die linke Tafel
dokumentiert den Verkauf einer Sklavin (539 v. Chr.), während auf
der rechten eine um 1700 v. Chr. Gebet verfasst wurde, das der
Hohepristerin Encheduanna, einer Tochter Sargons von Akkad (2356 - 2300
v. Chr.) zugeschrieben wird. Im Zuge einer Revolte der
Pristerschaft von Larsa wurde die Könistochter ihres Amtes
enthoben und aus der Stadt gejagt. Beide Tafeln sind Leighaben des
Louvre.
|
 |
 |
Terrakotta
einer wasserspendenden Gottheit (1. Jt. v. Chr.) und Fragment einer
Götterstatue mit Hörnerkrone, um 200 v. Chr. (Foto
links). Terrakotten einer weilichen und männlichen
Gottheitmit einem Aryballos, 1. Jt. v. Chr., Uruk-Warka-Sammlung
Heidelberg (Foto rechts).
|
 |
 |
 |
Die
Tonstatuette eine des Gottes Ninshubur aus Kisch, einerm Helfer der
Göttin Inanna/Ištar und Botschafter der Götter aus dem 1 Jt.
v. Chr. ist eine Leihgabe des Ashmolean Museum of Art in Oxford (Foto
links). Grundungsfigur des Schulgi, des obersten Bauherren,
der Lehm für seine Ziegelbauten in einem Korb auf dem Kopf
heranschafft, Eanna-Bezirk, 2100 - 2300 v. Chr. (Foto rechts).
|
|
 |
 |
timediver®'s
Rezensionen & Empfehlungen
|
|