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  Neu-Schweden

 

1638 - 1655

 

Karte Neuschweden   Am Königshof von Stockholm neigte man in den 30er Jahren des 17. Jahrhunderts zu der Ansicht, es der Krone schuldig zu sein, wie andere europäische Staaten, auch eine Kolonie in der "Neuen Welt" zu gründen.

Eine Expedition der Neuschwedischen Handelsgesellschaft unter der Führung des deutschstämmigen Peter Minnewitt traf im März 1638 mit etwa 50 Schweden und Finnen am Delawarefluß ein. Minnnewitt kaufte den dortigen Indianern Land ab und nannte das erworbene Gebiet in deren Gegenwart Neu-Schweden. Am Delaware wurde ein Fort errichtet, das nach der seit 1632 regierenden schwedischen Königin "Fort Christiana" genannt wurde.

1643 kam Johan B. Printz mit 54 deutschen Familien aus Pommern , das damals, wie auch Finnland, eine schwedische Besitzung war, in die Kolonie. Als Gouverneur Neu-Schwedens legte sich Printz mit den Niederländern an, die mit ihren kolonialen Nachbarn noch weniger einverstanden waren, als die Engländer. Die Blüte Neu-Schwedens war jedoch nur von kurzer Dauer, denn 18 Jahre nach der Gründung wurde Fort Christina vom Gouverneur Neu-Amsterdams, Peter Stuyvesant, erobert.


Das Scheitern des schwedischen Kolonialexperimentes hatte zwei maßgebliche Ursachen. Es kamen zu wenig Siedler aus dem Mutterland, da die nordeuropäische Großmacht Schweden und ihre Expansion selbst noch Pioniere brauchten.
Dort gab es auch kein Potential aus religiösen Gründen Verfolgter, wie z. B. in England die Pilgrim Fathers.
Zweitens zeigte sich die schwedische Krone letzlich uninteressiert, da die Ereignisse in Europa näher und dringlicher waren.

Bereits 1664 war es auch mit den Neu-Niederlanden vorbei, da die Engländer das Territorium eroberten.
Das Gebiet wurde vom Bruder des englischen Königs Karl II., dem Herzog von York und späteren König Jakob I., als Eigentümerkolonie übernommen. Aus Neu-Amsterdam wurde New York.

Karte Delaware 1682 wird das Land westlich der Delaware Bay vom Herzog an William Penn, den Gründer Pennsylvanias, übetragen. Nun wurde es "Kolonie Delaware" genannt und erhielt eine eigenständige Verwaltung.

Aus dem ehemaligen Fort Christina ist die heutige Stadt Wilmington im US-Bundesstaat Delaware entstanden.

Die Siedler des ehemaligen Neu-Schweden legten die Saat für zwei politische und weltanschauliche Handlungsweisen. Zum einen diente die für damalige Verhältnisse faire Indianerpolitik Minnewitt´s und Printz´ als Basis für den späteren Umgang der Quäker mit den Ureinwohnern, zum anderen wurde im heutigen Bundessstaat Delaware die lutheranische Lehre tief verwurzelt.

Die skandinavischen Siedler waren es auch, die den ihnen folgenden Pionieren ihren aus Nordeuropa mitgebrachten Gebrauchsgegenstand - das Blockhaus - , das zu einem wichtigen Symbol der amerikanischen Grenzgeschichte werden sollte, als Erbe vermachten.

Gegenstände, wie Indianerschmuck und Rauchpfeifen, aus dem ehemaligen Neu-Schweden können heute noch im barocken Schloß von Skokloster unweit der schwedischen Stadt Sigtuna besichtigt werden.