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Türkisch Italien (1480/81)

 

 

 

Karte Otranto
   Otranto ist die am weitesten östlich gelegene Stadt Italiens. Schon zur Zeit der Kreuzzüge war sie eine Bastion des christlichen Glaubens. Für diese strategisch wichtige Position sollten die Einwohner im Schicksalsjahr 1480 jedoch schmerzhaft büssen...

Am 28.07.1480 begannen die Türken, von Albanien her kommend, mit der Belagerung Otrantos. Die Stadt konnte sich nicht gegen die Übermacht von hundert Schiffen und 18.000 türkischen Soldaten unter dem Kommando Achmed Paschas halten. Nach wochenlanger Belagerung, bei der keine der großen italienischen Stadtstaaten dem Ort zu Hilfe kam, ergab sich die Stadt am 12.08. 1480 den osmanischen Eroberern. Alle Einwohner, die nicht zum Islam übertreten wollten, wurden geköpft. 800 Christen, darunter der Bischof der Stadt und alle Priester, wurden in der Kathedrale niedergemetzelt. Auch Kinder und Alte wurden nicht verschont.

Ursprünglich sollte Otranto der Brückenkopf für die Eroberung Roms sein. Da Sultan Mehmet II. jedoch am 11.05.1481 verstarb, wurde der Angriff auf die heilige Stadt der katholischen Christenheit nicht mehr realisiert und die Osmanen zogen ab.

Noch heute wird jeder Besucher der weißen Stadt durch die Erzählungen der Einwohner mit dem "Sacco d'Otranto" konfrontiert. Gebeine der Opfer werden als Reliquien in der Märtyrer-Kapelle der Kathedrale Santa Maria Anunziata aufbewahrt. Dort breitet sich, wie ein kostbarer Teppich, ein riesiges 600 Quadratmeter großes Bodenmosaik aus. In der italienischen Literatur ist das Massaker häufig thematisiert worden.