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Dolny Śląsk / Niederschlesien


Legnickie Pole / Wahlstatt
 
   

Am 9. April 1241 wurde bei  Liegnitz ( Legnickie Pole) ein deutsch-polnisches Ritterheer
vernichtend  von den Mongolen geschlagen. Die weitere Geschichte Europas wäre sicherlich
anders verlaufen, wenn sich die Reiterhorden nicht wegen des Todes  ihres Großkhans Ögedei
hätten zurückziehen müssen. Zweifellos hätten die Steppenkrieger Europa bis hin zum Atlantik
unterworfen, was dem Kontinent einen Geschichtsverlauf wie denjenigen Russlands beschieden hätte.

Am 15. August 1760 kam es fast an der selben Stelle zu einer weiteren Schlacht, in der die Preußen unter König Friedrich II. einen Sieg gegen die Österreicher unter Feldmarschall Gideon Ernst Freiherr von Laudon
erkämpften.

Zur Unterscheidung wird die "Mongolenschlacht" auch als   Schlacht bei Wahlstatt bezeichnet, obwohl der Ortsname Wahlstatt erst später als Folge der Schlacht entstehen sollte.

Videoclip: Das Schlachtfeld von 1241



Nach der vernichtenden Niederlage des Piastenherzogs Henryk II Pobożny (Heinrich der Fromme) gegen die Mongolen der Goldenen Horde und seinem Tod auf dem Schlachtfeld ließen seine Mutter, die später heiliggesprochene Herzogin Jadwiga Śląska (Hedwig von Andechs) und seine Witwe, die Herzogin  Anna Lehnická (Anna von Böhmen) an der Stelle, wo der enthauptete Leichnam Heinrichs II. gefunden worden war eine gotische Propsteikirche errichten. Im Jahre 1719 wurde mit dem Bau einer Klosteranlage und die Klosterkirche begonnen, die nach der Heiligen Jadwiga Śląska benannt wurde.



Die bereits vor ihrer Vollendung am 7. Oktober 1731 geweihte St. Hedwigs Kirche zählt zu den eindrucksvollsten Barockkirchen Schlesiens. Nachdem König Friedrich II. Schlesien für Preußen erobert hatte, erfolgte 1810 die Säkularisation der Propstei mit der Beschlagnahme ihrer Besitzungen. Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher wurde für seinen Sieg in der Schlacht am Katzbach (26. August 1813), bei der als Oberbefehlshaber einer preußisch-russischen Armee den von Jacques MacDonald geführten Napoleonischen Truppen eine vernichtende Niederlage zufügte, vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. zum Fürsten von Wahlstatt erhoben. Das Gut Wahlstatt sollte jedoch erst 1847, also fünf Jahre nach seinem Tod  in den Besitz seiner Familie. Stelen und Grabsteine  künden von der prußisch-deutschen Vergangenheit (Fotos rechts und links unten).


Bereits 1836 hatte die preußische Finanzverwaltung vom vormaligen Gutsbesitzer ein Grundstück sowie die ehemaligen Klostergebäude erworben. In ihnen wurde bis 1840 eine Kadettenanstalt mit zunächst 40 Plätzen errichtet, die man sukzessive auf 200 Plätze aufgestockte, so dass ein Anbau erforderlich wurde. Von den ehemaligen Militärkadetten sollten Generalfeldmarschall und Reichspräsident Paul von Hindenburg sowie der „Rote Baron“ Manfred von Richthofen bekannten Persönlichkeiten werden. Nach der Auflösung der Kadettenanstalt am 9. März 1920 infolge des Versailler Vertrages und der Einrichtung einer staatlichen Bildungsanstalt,  wurde diese am  9. April 1934 vom NS-Regime in eine „nationalpolitische Erziehungsanstalt“ umgewandelt. In dieser sogenannten „Napola“ wurde in den letzten Kriegsjahren das Kriegsgefangenenlager Oflag VIII F eingerichtet, in welchem  fragwürdige Experimente durchgeführt wurden. Nachdem die Gebäude 1945 vom sowjetischen Militär beschlagnahmt worden waren, wurde dort 1957 eine psychiatrische Klinik für Frauen eingerichtet. Während die St. Hedwigskirche noch heute eine Wallfahrtsstätte ist, werden die  werden die Gebäude als Pflegeheim genutzt.



In der einstigen Dorfkirche wurde  zum Gedenken an die Mongolenschlacht das Muzeum Bitwy Legnickiej eingerichtet (Foto unten rechts). Auf dem Gelände befidnen sich Schnitzereren mit Abbildungen der damaligen Kombattanten, die bereits Mos angesetzt haben (Fotos linkks und rechts), sowie eine Grabplatte mit der Abbildung des mit einem Schwert bewehrten Erzengels Michael (Foto Mitte).


Eine Tafel am Museumseingang  erinnert an den 720. Jahrestag der Mongolenschlacht.


Die Waffen der mongolischen Horden (Foto links) und die ebenfalls weniger fairen Armbrüste ihrer abendländischen Gegner (Foto rechts).


Panzerungen der christlichen Ritter, die sie gegenüber der leichten mongolischen Reiterei unbewglicher machte.


Die wichtigsten Teilnehmer der Schlacht auf christlicher Seite, unter denen auch der Schild eines Ritter des Johanniterordens erkennbar (Nr. 8) ist. ( Nr. 1 ist am Wapopen Schlesiens ist als Herzog Heinrich II. zu erkennen)  Die Chronik berichtet, dass auch kleine Kontingente der Templer und Deutschordensritter mitgekämpft haben. Welt Online  vom 07.07.2007

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