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Locmariaquer, bretonisch
Lokmaria-Kaer genannt, liegt auf einer Halbinsel, die
den Golf von Morbihan vom Atlantik trennt. Wegen ihrer Megalithanlagen ist
die 17 Kilometer von Carnac entfernt gelegene Ortschaft eine wichtige prähistorische
Stätte in der Bretagne.
Um 4200 v. Chr., zur Zeit der Zerstörung des Großen Menhirs von
Locmariaquer, wurde der Tumulus Er Vingle, auch Er Grah genannt,
erbaut.
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Der in seinem heutigen Zustand
140 m lange und 16 bis 26 breite Tumulus Er Grah ist das Ergebnis einer
langen Baugeschichte
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Auf dem Höhepunkt der Megalithkultur
des Morbihans (um 4000 v. Chr.) wurde ein Großteil von Ganggräbern
wie die Table des Marchand errichtet. Die einst sichtbaren Seiten-
und Deckensteine der Table des Marchand wurden bei der Rekonstruktion
wieder mit einem Bruchsteinmantel abgedeckt. Der ovale Cairn (im linken
Foto links/rechtes Foto hat einen Durchmesser von 30 x 25 Metern und wurde
in römischer zeit als Steinbruch genutzt. Hierbei wurde die enorm
große Steinplatte freigelegt von der die Grabkammer bedeckt wurde und
die dem Denkmal seinen Namen gab. Der ursprüngliche Fürstenhügel
war mit seiner doppelt gemauerten Verblendung jedoch mindestens doppelt so
hoch wie seine heutige Nachbildung.
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Die mit Wappen (Symbol einer weiblichen
Göttin) und Krummstab" verzierte ovale Stele in der fast 2,5 Meter
hohen Grabkammer stand im Freien in der Steinreihe des Großen Menhirs,
bevor sie in die Konstruktion der Grabkammer des Table des Marchand
integriert wurde.
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Blick aus der Grabkammer des
Table des Marchand in deren Zugang (Foto links). Der Grand
Menhir Brisé aus Orthogneis war mit einer Länge von über
20 Metern und einem Gewicht von ca. 280 Tonnen, der größte aller
aufgefundenen Menhire. Er wurde um 4500 v. Chr. errichtet und vermutlich schon
wenige Jahrhunderte später umgestürzt, wobei er in drei Teile zerbrach
(Foto rechts). Die Funde haben gezeigt, dass der Große Menhir
am Anfang nicht der einzige war, denn in nordöstlicher Richtung waren
auf einer Strecke von 55 Metern - anscheinend in abnehmender Größe
- 17 weitere Menhire aufgestellt. Diese Alignements (Steinallee) gab
es zweifellos noch, als mit dem Bau des Er-Grah begonnen wurde. Die
Forschung hat jedoch auch festgestellt, dass einstmals aufgerichtete
und umgestürzte Menhire für eine zweite Denkmalsgeneration
recycelt wurden.
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Miniatur des Großen Menhirs
mit Beil, gehörnten Figuren (Stieren) und Krummstab (Foto links
von o. nach unten), die auf eine männliche Gottheit hinweisen. Eine weitere
Miniatur eines zerbrochenen Menhirs (Foto rechts).
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Neben der Miniatur der Stele
aus der Grabkammer des Table des Marchand und der wappenförmigen
Gravur aus den Pierres-Plates (Foto links) werden die Repliken neolithischer
Artefakte zum Kauf angeboten, deren Originale an anderen Fundstätten
in Frankreich entdeckt worden waren. |
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Les Pierres-Plates wurden
zwischen 3200 – 2800 vor Chr. als Winkelgrab oder Dolmen coude
(Knickdolmen) errichtet. Für die geändernden Grundrisse
der Grabanlagen durch Hinzufügung von Seitenkammern und abgeknickte Bereiche
im jüngeren Neolithikum sind sie ein sehr gutes Beispiel. Die Gesamtlänge
der Anlage beträgt 24 Meter und umfasst einen geraden Bereich von sechs
Metern Länge bis zu einem 120° Knick.
Dort beginnt die verbreiternde Hauptkammer mit einer Trennplatte kurz vor
ihrem Ende.
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Eine kurze Seitenkammer schließt
sich an der Westseite des Knicks an. Eine wappenförmige Gravur im Inneren
(siehe oben, linkes Foto mit den Miniaturen) stellt wie auch in den anderen
Dolmen coude im Morbihan das variierte Thema der Magna
Mater (Fruchtbarkeitsgöttin) dar.
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