• Letzte Aktualisierung: 04.09.2011

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Bretagne / Breizh

Département Morbihan - Locmariaquer  

 



Locmariaquer, bretonisch Lokmaria-Kaer genannt, liegt auf einer Halbinsel, die den Golf von Morbihan vom Atlantik trennt. Wegen ihrer Megalithanlagen ist die 17 Kilometer von Carnac entfernt gelegene Ortschaft eine wichtige prähistorische Stätte in der Bretagne.
Um 4200 v. Chr., zur Zeit der Zerstörung des Großen Menhirs von Locmariaquer, wurde der Tumulus Er Vingle, auch Er Grah genannt, erbaut.  


Der in seinem heutigen Zustand 140 m lange und 16 bis 26 breite Tumulus Er Grah ist das Ergebnis einer langen Baugeschichte


Auf dem Höhepunkt der Megalithkultur des Morbihans (um 4000 v. Chr.) wurde ein Großteil von Ganggräbern wie die Table des Marchand errichtet. Die einst sichtbaren Seiten- und Deckensteine der Table des Marchand wurden bei der Rekonstruktion wieder mit einem Bruchsteinmantel abgedeckt. Der ovale Cairn (im linken Foto links/rechtes Foto hat einen Durchmesser von 30 x 25 Metern und wurde in römischer zeit als Steinbruch genutzt.  Hierbei wurde die enorm große Steinplatte freigelegt von der die Grabkammer bedeckt wurde und die dem Denkmal seinen Namen gab. Der ursprüngliche Fürstenhügel war mit seiner doppelt gemauerten Verblendung jedoch mindestens doppelt so hoch wie seine heutige Nachbildung.


Die mit Wappen (Symbol einer weiblichen Göttin)  und Krummstab" verzierte ovale Stele in der fast 2,5 Meter hohen Grabkammer stand im Freien in der Steinreihe des Großen Menhirs, bevor sie in die Konstruktion der Grabkammer des Table des Marchand integriert wurde.


Blick aus der Grabkammer des Table des Marchand in deren Zugang  (Foto links). Der Grand Menhir Brisé aus Orthogneis war mit einer Länge von über 20 Metern und einem Gewicht von ca. 280 Tonnen, der größte aller aufgefundenen Menhire. Er wurde um 4500 v. Chr. errichtet und vermutlich schon wenige Jahrhunderte später umgestürzt, wobei er in drei Teile zerbrach (Foto rechts).  Die Funde haben gezeigt, dass der Große Menhir am Anfang nicht der einzige war, denn in nordöstlicher Richtung waren auf einer Strecke von 55 Metern - anscheinend in abnehmender Größe - 17 weitere Menhire aufgestellt. Diese Alignements (Steinallee) gab es zweifellos noch, als mit dem Bau des Er-Grah begonnen wurde. Die Forschung hat  jedoch auch festgestellt, dass einstmals aufgerichtete und umgestürzte Menhire für eine zweite Denkmalsgeneration recycelt wurden.


Miniatur des Großen Menhirs mit  Beil, gehörnten Figuren (Stieren) und Krummstab (Foto links von o. nach unten), die auf eine männliche Gottheit hinweisen. Eine weitere Miniatur eines zerbrochenen Menhirs (Foto rechts).


Neben der Miniatur der Stele aus der Grabkammer des Table des Marchand und der wappenförmigen Gravur aus den Pierres-Plates (Foto links) werden die Repliken neolithischer Artefakte zum Kauf angeboten, deren Originale an anderen Fundstätten in Frankreich entdeckt worden waren.


Les Pierres-Plates wurden zwischen 3200 – 2800 vor Chr. als Winkelgrab oder Dolmen coude (Knickdolmen) errichtet. Für die geändernden Grundrisse der Grabanlagen durch Hinzufügung von Seitenkammern und abgeknickte Bereiche im jüngeren Neolithikum sind sie ein sehr gutes Beispiel. Die Gesamtlänge der Anlage beträgt 24 Meter und umfasst einen geraden Bereich von sechs Metern Länge bis zu einem 120° Knick.
Dort beginnt die verbreiternde Hauptkammer mit einer Trennplatte kurz vor ihrem Ende. 


Eine kurze Seitenkammer schließt sich an der Westseite des Knicks an. Eine wappenförmige Gravur im Inneren (siehe oben, linkes Foto mit den Miniaturen) stellt wie auch in den anderen Dolmen coude im Morbihan das variierte Thema der Magna Mater (Fruchtbarkeitsgöttin) dar.

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