• Letzte Aktualisierung: 10.06.2014

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جمهوری اسلامی ايران
Dschomhūrī-ye Eslāmī-ye Īrān
Islamische Republik Iran
Teheran
Nationalmuseum
/ Reza Abbasi Museum


Das Iranische Nationalmuseum ( ‏ موزه ایران باستان /Museum des Iran der Antike) besteht aus zwei Gebäuden mit jeweils drei Hallen, in denen Artefakte aus prä-islamischer und islamischer Zeit ausgestellt werden. Der erste Bau wurde von André Godard nach Vorbild des sassanidischen Taq-e Kesra in Ktesiphon entworfen und 1937 eingeweiht. In ihm findet man Ausstellungsstücke von der frühen Altsteinzeit bis zur Sassanidenzeit. Das Obergeschoss ist leider seit Jahren geschlossen, so dass die Goldtafeln mit den Gründungstexten aus Persepolis und andere Objekte aus Edelmetall nicht zu sehen sind.
Im Park vor dem Museum wurde ein Denkmal für die um 3300 v. Chr. in Mesopotamien von den Sumerern entwickelte 'Keilschrift' aufgestellt (Foto links). Zunächst als Bilderschrift konzipiert, umfasste die sumerische Keilschrift rund 900 Pikto- und Ideogrammen, die in Ton geritzt wurden. Ihre typische Keilschriftform erhielt diese Schriftart erst jedoch erst um 2700 v. Chr., als die altsumerischen Machtzentren Uruk, Ur und Lagash enorm anwuchsen und die zentralen Tempelbürokratien die Rationalisierung des Schreibprozesses erforderlich machten. Nunmehr wurden 'Keile' mit einem stumpfen Schreibgriffel in den weichen Ton gedrückt, der anschließend luftgetrocknet, mitunter auch gebrannt wurde. Anders als die ägyptischen Hieroglyphen, deren Nutzung auf das Nilland beschränkt blieb, wurde die neue 'Keilschrift' von den anderen Kulturvölkern des Alten Orients adaptiert. In Elam löste die 'Keilschrift' um 2500 v. Chr. die dort gebrauchte proto-elamitische Strichschrift ab. Die persische Keilschrift stellt eine Sonderform dar. Zu Beginn der Regierungszeit von Dareios I. (521 v. Chr.) besaßen die Perser keine eigene Schrift. Als Verwaltungssprache des altpersischen Reiches waren Elamisch und Babylonisch in Gebrauch. Dareios I. ordnete verfügte daher die die Entwicklung einer 'persischen Keilschrift' , die mit ihren 42 Zeichen (36 Phonogrammen, 5 Logogrammen und einem Trennungszeichen). weitaus einfacher strukturiert und leichter erlernbar war als die babylonische und elamische Keilschrift mit ihren ca. 600, bzw. 200 Zeichen. Obgleich die persische Keilschrift ab 400 v. Chr. durch die Einführung des Aramäischen allmählich verdrängt werden sollte, kann der späteste bekannte Keilschrifttex (astronomische Tabelle) auf das Jahr 75 n. Chr. datiert werden.
Die Keramikschale mit Fuss, Igherbōlagh - Teheran, (Foto Mitte) und die Keramikvase vom Tepe Sialk (Kāshān, Provinz Isfahan) stammen aus dem
dem Chalkolithikum/Kupfersteinzeit  (5
. Jahrtausend v. Chr.).

Modell eines Hauses [?], Sang-e Chakmāq Tepe - Semnan, 5. Jahrtausend vor Chr. (Foto links). Tonfigurinen, Sarāb - Kermānshāh, 7. Jahrtausend v. Chr.
Keramikschüssel  mit einer Sauastika, deren vier Haken anders als bei einer Swastika (Gammadion) nach links gewendet sind und eine Karamikschüssel mit Fischmotiven, beide aus Shar-e Soukhteh - Sistān va Balochestān, 3. Jahrtausend v. Chr. (Foto links) 
Dreifüssige Keramikvase (Tripode), Giyān, Provinz Hamedān, (Foto links),  Bitumenbehälter, Susā, Provinz Khuzestān (Foto Mitte) und Figurine 
(Foto rechts), alle aus dem späten 2. Jahrtausend v. Chr.

Keramikschale mit Kreuz und Getreidemotiven (Foto links), Susā, Provinz Khuzestān, spätes 5. Jahrtausend v. Chr. Bitumenbehälter, Susā, Provinz Khuzestān (Foto rechts), aus dem späten 2. Jahrtausend v. Chr.
Die Statue eines Bullen mit der Inschrift des elamitischen Königs Untash-Gal aus dem späten 2. Jahrtausend wurde am Nordosteingang der Zikkurat Dur-Untash (Chongha Zanbil), Khuzistan, ausgegraben.
Keramikgefäße mit Tiermotiven, Chesmeh Ali - Teheran, 5. Jahrtausend v. Chr.
Drei konische Vasen mit der 'Schlacht der Tiere'  (Foto links) und den 'Meistern der Tiere' (Fotos Mitte udn rechts), alt-elamitisch, zw. 2600-1900 v. Chr. 
Ebenfalls alt-elamitisch sind diese typischen 'Handtaschen' aus Chlorit mit dem  'Meister der Tiere und der Darstellung eines Tempels oder Palastes [?].
Pfeilspitzen und Klingen, Luristān 900 - 800 Jahrhundert v. Chr. (Foto links). Karamikgefäß vom  Tepe Sialk, Kāshān, Provinz Isfahan), 1. Jahrtausend v. Chr.
Wagen- und Wagenlenker aus Keramik, Amārlu - Gilān, 1 Jahrtausend v. Chr. (Foto links) Kermik-Tierfiguren, Steinhand und Gipskopf, Susā - Khuzistan, Achämenidenzeit, 559 - 330 v. Chr. (Foto rechts).
Bronzestatuette eines Mannes mit babylonischer Inschrift, Luristan, 1. Jahrtausend v. Chr. (Foto links).  Kopflose Statue des Dareios I. (549 v. Ch- 486 v. Chr.) und eine Bogenschütze auf glasierten Ziegeln, Susā - Khuzistan, Achämenidenzeit, 5. Jahrhundert v. Chr.
Die 'Audienz-Szene' aus dem Schatzpalast von Parsa (Persepolis)- Provinz Fars zeigt den thronenden Dareios I. oder seinen Sohn Xerxes I. Aus der selben Zeit und vom selben Ort stammt auch diese massive und tonnenschwere steinerne Löwenpranke, welche einst zur Zierde einer Säule gehörte.
Die Länder und Völker des achämenidischen Weltreiches (559 - 330 v. Chr.), welches sich als erstes über drei Kontinente (Asien, Afrika und Europa) erstreckte. Die  Verehrung des von Zarathustra gepredigten Gottes Ahura Mazda wurde erstmals für die Regierungszeit von  Dareios I. ( 549 - 486 v. Chr.) als sicher nachgewiesen. Der Zoroastrismus (hier in Gestalt  des Faravahar) war jedoch höchstwahrscheinlich nicht die 'Staatsreligion' des Achämenidenreiches. Forscher, die davon ausgehen, dass Zarathustra zwischen 630 v. Chr. bis 553 v. Chr gelebt hatte, halten ein Zusammentreffen zwischen ihm und Kyros II. (585–530 v. Chr.) für wahrscheinlich. Kyros II., der sich tolerant gegenüber allen Religionen zeigte, ermöglichte 539 v. Chr. die Rückkehr der Juden aus ihrem Babylonischen Exil ins 'Gelobte Land'. Die jüdische und auch spätere christliche Religion, sowie der Islam wären ohne die Übernahme einer langen Reihe von Synkretismen aus dem Zoroastrismus, dem ältesten Monotheismus der Welt, in ihrer heutigen Form kaum vorstellbar. Wie wäre wohl die Weltgeschichte weiter verlaufen, wenn die Perser in den nach ihnen benannten Kriegen die Griechen besiegt hätten?
Ebenfalls aus der Achämenidenzeit stammen der Bronzevogel und die Skulptur eines Lamassu (Schutzdämon mit Stierkörper, Flügeln & humanoiden Kopf).
Ziegel mit einer Inschrift, Talar-e Bar - Persepolis, 5. Jahrhundert v. Chr. und eine elamisch-persischen Bilingue, des Großkönigs Xerxes I.
Lebensgroße Bronzestatue eines parthischen Fürsten, Shami -(Izeh) Khuzistān, 250 v. Chr. - 224 n. Chr. (Foto links). Eine typische achämenidische Säule (Foto Mitte) und die Steinskulptur eines sitzenden Hundes, beide aus Persepolis - Provinz Fars, 5. Jahrhundert v. Chr.
Bronzene Pferdefigurine und ein Relief mit persischen Würdenträgern, Persepolis, Achämenidenzeit.






Relief eines Torpfostens, Persepolis - Tachra, 5. Jahrhundert v. Chr.  Ein parthischer Krieger, Bard-e Neshandeh - Khuzistan und ein parthisches Rhyton,
Damavand - Teheran, aus der Zeit zwischen 250 v. Chr. bis 224 n. Chr.



Während der 'Salzmann'  (konservierte Mumie) mittels C14-Analyse auf die Zeit um 293 n. Chr. datiert werden konnte, stammt der glasierte, sechsbeinige Keramik-Kerzenhalter aus dem sassanidischen Susa,  224 - 642 n. Chr.

Viele Exponate des Alten Orients und Altpersiens befinden sich heute in europäischen Museen, wie dem Louvre in Paris, Britischen Museum in London und Vorderasiatischen Museum in Berlin. Umso erfreulicher ist es daher, dass im Teheraner Reza-Abbasi-Museum noch einige Schmuckstücke zu sehen sind. Wie diese drei uratäische Stab-Adoranten aus dem Nordwesten des Iran, 9. - 6. Jahrhundert.
Ebenfalls uratäischen Ursprungs ist der Bronzegürtel  (Foto links). Das goldene Rhyton in Form eines Widderkopfes stammt hingegen aus dem Medien des späten 7., bzw. frühen 6. Jahrhunderts v. Chr.
Bronzeaxt mit der Abbildung eines Bogenschützen/Jägers, Lurestan, 1200 - 1000 v. Chr.  Der mit Stiermotiven verzierte goldene Becher stammt ...
...wie die anderen goldenen und mit Bronze legierten Artefakte aus der Zeit der Achämeniden (559 - 330 v. Chr)-

Ein typisch uratäischer, konischer Helm und ein gerillter Goldbecher mit  Widderköpfen aus achämenidischer Zeit.
Der Teller aus der sassanidischen Epoche (224 - 642 n. Chr.) erinnert an den 'byzantinischen' Doppeladler (Foto links).  Auch der Halsschmuck aus dem 5./6. nachchristlichen Jahrhudnert ist sassanidisch (Foto rechts).
Goldenes Rhyton in Form eines Pferdekopfes und eine Schale mit einer aus drei Löwen geformten Triskele, beides sassanidisch, 5. - 6 Jahrhundert.
Ein silberner Teller mit Goldinlaid und kufischer Schrift, um 1009 n. Chr. (Foto links). Bronzene Räuchergefäße in Löwenform, 12. Jahrhundert n. Chr.
Dolche mit Horngriffen, Safawidenzeit, 17. Jahrhundert.  Das Blatt aus dem 'Khawaran Nameh' (Buchara Schule, 15. Jahrhundert ach Chr.) gehört zur umfangreichen Miniaturensammlung des Reza-Abbas-Museums. Das allegorische  Motiv zeigt den Kampf Imam Alis gegen einen, offensichtlich das Böse verkörpernden mehrköpfigen Drachen.

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