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M O N T E N E G R O

C R N A   G O R A

 

 

Centinje, Biljarda Historische_Karte

Centinje, Biljarda - Foto 2007  by timediver®

228 v. Chr.

Das Königreich der Illyrer - Königin Teuta, dessen Hauptstadt sich nahe dem heutigen Risan (Bucht von Kotor) befindet, wird in die Piratenkriege mit Rom verwickelt.

168 v. Chr.

Nach und nach haben die Römer die Illyrischen Herrscher unter ihre Oberhoheit gebracht und kontrollieren dadurch die gesamte östliche Adriaküste.

Karte Doclea

6 n. Chr.

Errichtung der römischen Provinz Illyricum

2. Jahrhundert

Das Gebiet des heutigen Montenegro gehört zur römischen Provinz Dalmatia. Einer der wichtigsten städtischen Siedlungen ist Doclea (Duklija bei Podgoriza).

395

Nach der Teilung des römischen Imperiums gehört das Gebiet des heutigen Montenegro zu Ostrom, später zum Byzantinischen Reich.

Um 626

Die Einwanderung und Seßhaftwerdung der Slawen ist abgeschlossen.

9. Jahrhundert

Durch die Mission von Kyrill und Methodios erringt das Christentum eine Vormachtsstellung.
Die Republik Venedig unternimmt Flottenexpeditionen, um seinen Einflussbereich auf die südöstliche Adriaküste auszuweiten.

Karte 11. Jahrhundert

1018

Nach der Niederlage gegen die Byzantiner kommt es zum Untergang des 1. Bulgarischen Reiches und zur Gründung der serbischen Principate Zeta (altslaw.: Ernte) und Raška, das bald jedoch unter byzantinische Oberherschafft gerät. Zeta reicht von der Gebirgskette oberhalb Kotors bis östlich des oberen Teils des Skadarsees, wo sich auf der Insel Žabljak der Herschersitz befindet. Im Norden reicht das Fürstentum fast bis in die Ebene von Onopoć.

1040

Prinz Vladimir erreicht die Unabhängigkeit von Duklja.

1070

Die Annahme der Königskrone durch Fürst Michael aus der Dynastie Vojislavić aus der Hand des Papstes ist historisch umstritten. Errichtung des katholischen Erzbistums von Bar. König Michael kann auch Raška seinem Reich eingliedern.

1116

Zeta zerfallt in einzelne Herrschaften.

1166

Unter dem rašischen Fürsten Stephan Nemanja werden Raška und Zeta zu einem Staat vereinigt.

Karte 14. Jahrhundert

1217

Obwohl Stefan Nemanja die Königskrone aus der Hand des Papstes erhalten hat, gründet er mit dem Kloster Žica (Péc) ein eigenes, orthodoxes Erzbistum mit seinem Bruder Sava als ersten Metropoliten. Bis auf die katholisch gebliebenen Küstenorte zwischen Kotor und Bar wird Montenegro ein orthodoxes Land.

1282

Während der Regierungszeit des serbischen Königs Stefan Uroš II. Milutins, dessen Mutter aus dem Hause Anjou stammt, wird der Begriff Crna Gora erstmals erwähnt. Es wird vermutet dass die Bezeichnung Montenegro von den Wäldern des Lovçen herrührt, die den Betrachter den Einruck eines Schwarzen Berges vermitteln. Montenegro wird zu einer Randprovinz des serbischen Reiches, da König Milutin seine Haupstadt nach Skopje (in der heutigen Republik Mazedonien) verlegt.

1355

Nach dem Tod des serbischen Zaren Stejpan Dušans zerfällt das Serbische Großreich, das unter seiner Herrschaft in seinem Zenit stand. Montenegro wird wieder ein selbständiges Fürstentum unter der Dynastie der Balšić.

1389

Nach der Niederlage in der Schlacht auf dem Amselfeld flüchten mehrere serbische Stämme (Plemena) in die hochgelegenen Wälder Zetas.

1421

Nachdem der letzte Erbe der Fürstenfamilie Balšić gestorben war, erheben die Plemena Stephan Crnogorai zu ihrem Fürsten.

1479

Die Osmanen erobern die gesamte Tiefebene des Skadarsees. Ivan Crnojevic verliert seinen Sitz auf der Insel Žabljak und flüchtet in die Hochebene von Cetinje. Auch dort kann er einer direkten osmanischen Herrschaft nur als ein Tribute zahlender Vasall entgehen.

1481

Herceg Novi wird osmanisch.

1482

Gründung des Klosters Cetinje und der Errichtung einer Burg durch Ivan Crnojevic, der deshalb als Gründer von Crna Gora gilt. Cetinje wird zum Symbol der staatlichen und religiösen Freiheit.

1493

Während der Regierungszeit von Djuradj Crnojevic, dem Sohn des "Schwarzen Ivan", wird die erste Druckerpresse des Balkans in Betrieb genommen, die dieser aus Venedig mitgebracht hat. Ein Jahr später wird mit "Oktoih" das erste Buch herausgegeben.

1496

Die Osmanen erlangen die Herrschaft über Montenegro. Der osmanische Beg gliedert den Besitz Djuradj Crnojevics in den Sandšak von Shkodra (heute Albanien) ein.

1516

 

Cetinje Flagge Vladika

Djuradj Crnojevics dankt endgültig ab. Die Herrscherwürde geht auf den Metropoliten Vavil über, der damit als eine Art "Fürstbischof" das Vladikat begründet. Der kirchliche Einfluss sollte künftig im Widerstand der Montenegriner gegen eine Islamisierung durch die Osmanen eine bedeutende Rolle spielen.

1645

Neben dem Vladika zählen die Allgemeine Montenegrinische Versammlung und die Versammlung der Clanchefs zu den Autoritäten der Stammesgesellschaft des Landes.

 

1687

Nach der Abwehr der zweiten Belagerung Wiens und dem Vorstoß österreichischer Streitkräfte auf osmanischen Gebiet, erobern die Venezianer Herceg Novi und andere Küstenorte des heutigen Montenegros.

1688

Prinz Eugen dringt mit seinen Truppen bis nach Serbien vor.

1690

Im Sandšak und Kosovo kommt es in Erwartung habsburgerischer Hilfe zum Aufstand gegen die Osmanen, der von diesen jedoch niedergeschlagen wird.
Der Flucht der Serben folgt eine Ansiedlung von Albanern im Kosovo.

1697

Danilo I. Petrovic aus dem Pleme Njegosch wird von der montenegrinischen Versammlung zum Vladika gewählt. Ihm gelingt es die untereinander sich bekriegenden Stämme im Kampf gegen die Osmanen zu vereinen und schließt Bündnisse mit Rußland und Venedig. Nachdem er das Vladikat in seiner Familie erblich gemacht hatte, stellte er einen Gubernator an seine Seite. Auf die Habsburger gestützt, wurde dieser jedoch bald zu einem rivalisierenden Machtfaktor, der mit den Vladiken in Streit geraten sollte. Danilo besucht den russischen Zar Peter I. (den Großen), der Montenegro aufgrund seiner slawisch-orthodoxen Bevölkerung und strategischen Lage als wichtigen Verbündeten im Kampf gegen die Osmanen ansieht.
Als erstes Land erkennt Rußland Montenegro als unabhängigen Staat an.

 

Karte Montenegro

1699

Im Frieden von Karlowitz erhält die Republik Venedig den Großteil des heutigen montenegrinischen Küstengebietes.

1701

Danilo Petrovic lässt mehrmals das zerstörte Kloster Cetinje wieder aufbauen. Unter der Einheit von Religion und Politik verfolgt er alle Montenegriner die zum Islam konvertiert sind.

1767

Stephan Mali, ein Abenteurer aus Kroatien gibt sich als (der ermordete) russische Zar Peter III. aus und findet Unterstützung. Im gelingt es verschiedene Parteien im Land zu vereinen und dieses erfolgreich gegen die osmanischen Paschas von Rumelien und Bosnien zu verteidigen.

1774

Stephan Mali wird bei einer Revolte getötet. Nach dem Frieden von Kücük Kainarca übernimmt Rußland die Protektion der orthodoxen Christen des Osmanischen Reiches.

1788

Zarin Katharina II. von Russland und der Habsburger Kaiser Joseph II. appellieren in einem gegen das Osmanische Reich gerichteten Manifest an die Montegriner. Diese ergreifen daraufhin die Waffen.

1791

Nachdem die Montenegriner bis zu 50.000 Osmanen in Kampfhandlungen binden konnten, werden sie trotz aller Versprechungen am 4. August beim Frieden von Sistowa nicht berücksichtigt.

Der später heilig gesprochene Vladika Peter I. Petrovic nutzt eine Zeit der Ruhe zur Ordnung der inneren Verhältnisse. Er stiftet Frieden zwischen verfeindeten Plemena und erweitert die Befugnisse des obersten Gerichtshofes. Die bis dahin übliche Blutrache wurde unter Todesstrafe verboten. Auch seitens der Osmanen erreicht er die staatliche Anerkennung Montenegros.

1796

Peter I. erlässt eine Art Militärrecht.

1797

Der Frieden von Campoformio bedeutet das Ende der Republik Venedig, die zusammen mit Dalmatien bis einschließlich Budva erst zu den "Illyrischen Provinzen" des Kaiserrreiches Frankreichs gehört, danach in den Besitz Österreichs übergeht.

1798

Erlass eines Grund- und Staatsgesetzbuches (Zakonik) in dem die hergebrachten Gesetzte und Gewohnheiten Montenegros zusammengestellt wurden. Da die Montenegriner jedoch keine Steuern zahlten blieb das neue Gesetzt Makulatur. - Auch hat das Gubernatoramt weiterhin Bestand.

1805/1807

Die Montenegriner nehmen auf der Seite Russlands am Krieg gegen Napoleon teil. Es gelingt ihnen die französischen Truppen bis Cavtat und später bis Dubrovnik zurückzuschlagen.

1813

Vladika Peter I. kann mit Hilfe russischer und englischer Truppen die Stadt Cattaro und die Bucht von Kotor zu erobern.

1815

Der Wiener Kongress bestätigt Dalmatien mit Dubrovnik und die Bucht von Kotor als österreichische Reichsteile.

1830

Am 17.10.tritt Peter II. Petrovic die Nachfolge.seines Vaters an.
Er richtet eine regelmäßige Regierung ein, die aus einer Versammlung von 150 Mitgliedern und einem Gremium von 12 Senatoren besteht. Nachdem das Amt des Gubernators abgeschafft wurde, wandert der letzte Amtsinhaber Vuk Radonic ins nunmehr zur Habsburger Monarchie gehörende Cattaro aus. Der Zakoknik Peters I. wird für ungültig erklärt und eine Klassensteuer eingeführt.
Peter II. schreibt eine Reihe literarischer Werke, zu denen "Gorski vijenac" (Der Bergkranz) und "Luca mikrokozma" (Das Licht des Mikrokosmos) gehören.

1840

Wiederholte Scharmützel mit den Osmanen enden häufig mit dem Sieg der Montenegriner, die die erreichten Gebietsgewinne jedoch nicht halten können. Mit dem Verlust der Inseln Vradina und Lesendria wird die wichtigste Einnahmequelle Montenegros, der Fischfang auf dem Skutari See, gestört.

1851

Nach dem Tode Peters II. Petrovic folgt ihm seine Neffe Danilo I. Petrovic Njegosch als Herrscher.

1852

Nachdem Danilo I. Petrovic Njegosch auf die geistige Würde verzichtet hat, erwirkt er vom russischen Zaren und den Habsburgern die Anerkennung seines Fürstentitels.

Bis 1854

Zeitgleich zum Krimkrieg führt Danilo I. Krieg gegen das Osmanische Reich, während dem er innere Aufstände niederschlagen muss.

1855

Das erbliche Fürstentum erhält mit dem Zakonik kneza Danila ein neugefasstes Gesetzbuch. Daneben wird eine Grundsteuer und eine, auf der Basis einer Allgemeinen Wehrpflicht beruhende, Militärordnung eingeführt. Die erbliche Kriegerwürde wird abgeschafft.

1858

Danilo I. erzielt einen wichtigen Sieg gegen die Osmanen in der Schlacht um Grahovo.

1860

 

Karte Montenegro 19. Jahrh.

Am 12. August wird Danilo I. in Kotor durch Pistolenschüsse eines rachsüchtigen Montenegriner verwundet und stirbt am darauffolgenden Tag.

Sein 19jähriger Neffe Nikola wird zum Fürsten von Montenegro proklamiert.

 

1878

 

Karte Montenegro 1878

Auf dem Berliner Kongress erhalten Montenegro und Serbien die volle internationale Anerkennung der europäischen Mächte.
Montenegro ist damit der 27. unabhängige Staat der Welt, der sich noch enger an Rußland anlehnt.
Nikola gelingt es in den Besitz der Küstenstädte Bar und Ulcinj zu kommen und damit einen Zugang Montenegros zur Adria.

1882

Serbien wird Königreich.

1908

Bosnien-Herzegowina wird von Österreich annektiert.

 

1910

 

Kriegsflagge Knönig Nikolas I.

Der von Kaiser Wilhelm II. als "balkanischer Räuberhauptmann" bezeichnete Nikola nimmt als erster und (bisher) letzter Herrscher Montenegros den Königstitel an.
Durch geschicktes Verheiraten seiner Kinder in andere Herrscherdynastien ist er zum "Schwiegervater Europas" geworden.

 

(Kriegsflagge König Nikolas I.)

 

1912

 

Karte Montenegro 20. Jahrh.

Im Ersten Balkankrieg steht eine Allianz aus Serbien, Montenegro, Griechenland und Bulgarien dem Osmanischen Reich gegenüber

1913

Im Zweiten Balkankrieg, den Serbien, Griechenland, Rumänien und das Osmanische Reich gegen Bulgarien führen bleibt Montenegro offiziell neutral. Nach Kriegsende kann Montenegro im Frieden von Bukarest mit Teilen des Sandšaks Gebietsgewinne erzielen.

 

1916

Nachdem die montenegrinische Armee vor den österreichisch-ungarischen Streitkräften kapituliert hat, geht König Nikola zuerst nach Italien, später nach Frankreich ins Exil.

1918

Serbien annektiert Montenegro, das dadurch seine Jahrhundertalte Unabhängigkeit und seine eigene Armee und Herrscherdynastie verliert. Am 1. Dezember wird das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (SHS) in Belgrad proklamiert.

1919

Ein montenegrinischer Aufstand wird von serbischen Truppen niedergeschlagen.

1921

Das Königreich SHS erhält eine serbisch-zentralistische Verfassung.

1923

Die Bucht von Kotor wird, wie bereits die Abgesandten der Boka und Montenegros auf dem Wiener Kongress beantragt hatten mit dem montenegrinischen Verwaltungsbezirk Zeta vereinigt.

1929

Das SHS wird als Königsdiktatur in Königreich Jugoslawien umbenannt.

1941

Dem erzwungenen Anschluss Jugoslawiens an die Achsenmächte folgt ein Militärputsch. Nach einem "Blitzkrieg" wird Serbien von deutschen, Montenegro von italienischen Truppen besetzt, die nun einem Partisanenkrieg ausgesetzt sind.

1942

Unter der Führung Josip Broz Titos konstituiert sich im bosnischen Bihac die AVNOJ (Antifaschistische Befreiungsrat).

1943

Nach der Kapitulation Italiens rücken deutsche Truppen in Montenegro ein.

1946

Montenegro erhält den Status einer Teilrepublik der Sozialistischen Republik Jugoslawien.

1992

Im Januar erkennt die Europäische Union die Unabhängigkeit Sloweniens und Kroatiens, im März jene von Bosnien-Herzegowina an. Nachdem sich der Krieg zwischen den Nachfolgestaaten Jugoslawiens auf BiH ausgeweitet hat, kommt es zur Intervention der NATO in Bosnien.

1999

Während des Kosovo-Konfliktes fliehen hunderttausende Albaner.
NATO-Streikräfte fliegen Luftangriffe auf Serbien. Im August kommt er zu ersten Spannungen zwischen dem montenegrinischen Präsidenten Milo Ðukanović und dem serbischen Präsidenten Slobodan Milošević.

2000

Nachdem Milo Ðukanović einen bewusst gegen Serbien gerichteten pro-westlichen Kurs eingeschlagen hat, wird unilateral zunächst die DM und später der Euro (mit Duldung der Europäischen Zentralbank) als alleinige Währung in Montenegro eingeführt.

2003

Auf Druck der Europäischen Union wird, um eine weitere Zersplitterung des Balkan zu verhindern, die Bundesrepublik Jugoslawien (sog. Restjugoslawien) in den Staatenbund "Serbien und Montenegro" (SCG) umgewandelt. Montenegro wird zugestanden, innerhalb von drei Jahren ein Referendum über seine staatliche Unabhängigkeit abzuhalten.

2006

Bei dem Referendum am 21. Mai sprechen sich 55% der wahlberechtigten Montenegriner für die Unabhängigkeit Montenegros aus, die internationale Anerkennung findet. Am 27 Juli wird Montenegro als 192. Staat in die United Nations aufgenommen.