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H E S S E N
Limburg an der Lahn
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Die Alte Lahnbrücke aus dem 14.
Jahrhunderts (1315 - 1354) gehörte einst zur Via Publica, welche
Frankfurt und Köln miteinander verbunden hatte. Die steinerne
Bogenbrücke besitzt sechs Bögen mit einer Spannweite von 12,
14 bis 14,58 Meter und insgesamt eine Länge von 106 Metern.
Der an der Stadt aussenseite stehende Turm ist der einzige in
Deutschland erhaltene Brückenturm aus dem 14. Jahrhundert.
Zur Finanzierung bewilligte am 4. September 1344 der Trierer Erzbischof
Balduin von Luxemburg den Limburgern ein 'Thorgeld' von jedem Wagen zu
erheben, der durch die Stadt fuhr. Am 3. Juli 1357 wurde die Abgabe
durch Kaiser Karl IV. bestätigt. Die Abgabe sollte der Erhaltung
der Brücke dienen und wurde bis 1905 erhoben. Die Nepomukstatue
auf der Brücke wurde am 7. April 1966 aufgestellt. Nach mehreren
Jahren der Suche nach einer geeigneten Möglichkeit zur
langfristigen Nutzung des Brückenturms fiel Anfang 2013 in der
Limburger Stadtverordnetenversammlung eine Entscheidung. Einstimmig
beschlossen wurde der Übergang des Gebäudes per
Erbpachtvertrag auf den ehemaligen Landrat des Landkreises
Limburg-Weilburg, Dr. Manfred Fluck. Als langjähriger Interessent
und Einziger mit der Absicht zur privaten Nutzung als Wohngebäude,
setzte sich dieser gegen zuletzt zwei weitere Mitbewerber durch.
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Blick von der
Alten Brücke in nordöstliche Richtung auf den Limburger Dom. In der
Brückenstraße 9 steht das Haus
der sieben Laster (Foto rechts)......
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....welches im
Sockelbereich auf der zur Brückengasse hin gelegenen Seite mit
Schnitzereien verziert ist. Die Schnitzereien werden von rechts nach
links als die allgemein bekannten sieben biblischen Laster Hoffahrt
[nicht im Bild] , Geiz, Neid, Unkeuschheit, Unmässigkeit, Zorn und
Trägheit gedeutet.
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An den Fassaden
der Fachwerkhäuser, wie besonders an der Bäckerei Hensler,
wurden Fantasiegestalten zum Spott und zur Abwehr böser Geister
angebracht. Bäckermeister Friedel Hensler (1936-2008) wollte sich
nicht nur auf Lebkuchen beschränken, sondern formte als
unorthodoxer Künstler auch Skulpturen aus Gips, die als Kern ein
mit zerküllten alten Zeitungen gestopftes Maschendrahtgerüst
besitzen. Die Farbgebung der Skulpturen erfolgte mit der Einreibung von
Mineralfarben. Originell ist auch die Nachbildung eines
Postbriefkastens aus dem Jahre 1896. |
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Das im Jahre
1290 an der Ecke Fahrgasse/Kleine Rütsche erbaute Haus Kleine Rütsche 4 bildete
zusammen mit den Gebäuden an der Fahrgasse auf der
gegenüberliegenden Seite die engste Stelle des alten Handelsweges
von Köln nach Frankfurt (Via Publica), deren Maße in
Köln angegeben waren um ein zu breites Beladen der Wagen zu
vermeiden. War dies dann doch einmal der Fall, beluden Limburger gegen
Entgelt den Wagen neu. Eine Erklärung besagt, dass aus diesem
Grund die aus der Altstadt stammenden Einwohner heute noch
„Säcker“ genannt werden. Das Haus neben der Kleinen
Rütsche 4....
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...weist zwei
prächtige rennovierte Holzschnitzereien vor.
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Der Walderdorffer Hof in der Fahrgasse
wurde zwischen 1665 bis 1668 unter Wilderich von Walderdorff, dem
späteren Erzbischof von Wien, und seinem Bruder Johann Philipp von
Walderdorff , Domherr in Speyer und Trier, erbaut. Sie erwarben einige
südwestlich liegende Grundstücke und erweiterten damit die
erstmals 1435 urkundliche erwähnte Hofanlage erheblich. (Foto
links). Ebenfalls in der Fahrgasse ist diser durch Schnitzereien
verzierte Erker zu finden
(Foto Mitte). Römer 2-4-6 ist
die Bezeichnung für ein gotisches Fachwerkhaus, dessen
älteste verbaute Teile aus dem Jahr 1289 stammen (Foto rechts,
hinten links) und das damit das älteste, freistehende Gebäude
in Deutschland ist. Sein Name leitet sich von der
Straßenbezeichnung und den Hausnummern ab.
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Die
Limburger Altstadt besitzt eine Vielzahl rennovierter
Fachwerkhäuser in denen Gaststätten und alle möglichen
Läsen untergebracht sind. Der Kernbau des einstigen Gasthofes Zum Goldenen Hirsch am Kornmarkt entstand zusamen mit dem
Polygonalerker bereits um das Jahr 1500. (Foto Mitte)
Ein Restaurant am Fischmarkt
(Foto
rechts).
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Das zig
Millionen teure Diözesanen Zentrum St. Nikolaus des Bischofs
Franz-Peter Tebartz-van Elst wird jetzt offiziell als Bischofshaus
bezeichnet.
Was würde wohl der Heilige Georg, der Drachentöter, dazu
sagen?
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Die schwere
Bronzeplatte am Eingang zum Bischofshaus zeigt neben dem Bischofswappen
die heiligen Georg und Nikolaus von Smyrna. Die Glasscheiben erlauben
einen Blick in das Atrium des bescheidenen Bischofhauses. (Foto rechts)
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Der
Limburger Dom wird nach seinem Schutzpatron St. Georg auch Georgsdom
genannt. Er ist die Kathedralkirche des Bistums Limburg und thront
oberhalb der Altstadt von Limburg an der Lahn neben der Burg Limburg.
Der Bau gilt heute als eine der vollendetsten Schöpfungen
spätromanischer Baukunst, zeigt jedoch auch bereits Elemente der
Frühgotik. Diese Baukunst heißt rheinischer
Übergangsstil. Das Datum der Grundsteinlegung des
heutigen Doms ist nicht bekannt. Dendrochronologische
Untersuchungen und die stilkritische
Betrachtung der untersten Ebene der vorhandenen Bauplastik geben jedoch
Aufschluss über den Baubeginn, der um 1180/90 anzusetzen ist. Die
Einweihung des neben St. Georg auch Nikolaus von Myra
gewidmeten Domes [Figuren an der Westpforte; Foto rechts] erfolgte
1235 durch den Trierer Erzbischof
Theoderich von
Wied.
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Das
schmale und hohe Mittelschiff besitzt ein schmuckloses Strebewerk,
dessen Stützpfeiler bis zur Decke reichen. In den
Seitenschiffemporen ist ein weiterer Teil des Strebesystems versteckt.
Der vergleichsweise einfach gehaltene helle Innenraum ist durch ein
schmales hohes Mittelschiff geprägt. Das Mittelschiff (Langhaus)
mit Blick nach Osten, Richtung Chor (Foto links). Die Vierung und
Querschiff mit Blick zur nördlichen Empore. (Foto Mitte). Das
Fresco an der Westseite des Querschiffes erinnert an die Irminsul
(Foto rechts).
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Langhaus vom
Westeingang nach Osten. (Foto links) Im nördlichen
Querhaus steht das 1235 angefertigte Hochgrab Konrads (um 885–890
- 30. Juni 948), der zur Unterscheidung von anderen Konraden aus
dem Geschlecht der Konradiner 'Konrad Kurzbold' genannt wird. Er war
Graf des unteren Niederlahngaus und ein Gefolgsmann der Könige und
Kaiser Ludwig des Kindes, Heinrichs I. und Ottos I. Der Vetter
König Konrads I. (Reg. 911–918) gründete das Stift St. Georg,
um das sich später die Stadt Limburg an der Lahn entwickeln
sollte.
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Die Orgel von
1978 befindet sich auf der Westempore. (Foto links) Die
Seitenwände des Mittelschiffs sind viergeschossig in
Arkaden, Emporen, Triforien und Obergaden gegliedert. (Foto rechts).
Südliche Seite des Langhauses. (Foto rechts).
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Von der
Vierung führt eine Treppe zur Südempore hinauf. (Foto links).
Altar mit Chor an der Ostseite. Das Kruzifix ist während der
Fastenzeit bis Ostern verhüllt. (Foto Mitte) Das nördliche
Seitenschiff (Foto rechts)
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Spätgotische
Wandfresci: Stammbaum Jesu (Foto links) und Christus bei der
Übergabe der Schlüssel an den Apostel Petrus.
Blick über den Altar in der Vierung ins
südliche Querhaus. (Foto Mitte) Die weiter oben genannte 'Irminsul' ist mit einem Kreis
gekennzeichnet.
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Der
spätromanische Taufstein und ein spätgotisches Fresko,
welches den Jesusknaben auf den Schultern des Heiligen Christopherus
zeigt.
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Die Limburger Burg befindet
nördlich neben dem Dom auf einem Kalkfelsen, dem sogenannten
Domberg, hoch über der Lahn und überragt die Altstadt von
Limburg. Die Funde auf dem Limburger Domberg lassen darauf
schließen, dass dieser bereits um 500 v. Chr. eine keltische
Siedlung trug, deren Zentrum auf dem heutigen Domplatz lag.
Spätestens um 800, gab es dort eine Burganlage, die als
Straßensicherung an einem Lahnübergang diente. Im 9.
Jahrhundert residierten dort die Gaugrafen im Auftrag der
fränkischen Könige und im 10. Jahrhundert war die Anlage im
Besitz der Konradiner. Bis ins
13. Jahrhundert diente die Burganlage auch als Wohnort der Kanoniker
des Stiftes. Danach nahm der Ostteil der Burganlage als Wohnung der
Herren von Limburg schlossähnliche
Züge an. Der Rest der Anlage diente den Burgmannen als
Wohnsitz und war mit verschiedenen Höfen und Türmen bebaut.
Nachdem Aussterben der Konradiner fiel das Schloss an das Haus Isenburg und im 14. Jahrhundert
an Kurtrier, das es an die Grafen von Leiningen, an die Herren von Ysenburg und im 16.
Jahrhundert an die Landschad von
Steinach verlehnte. Die Burg diente als Verwaltungsmittelpunkt
für Limburg und die umliegenden kurtrierischen Besitzungen. 1802
fiel das nunmehrige Schloss sie an Nassau-Weilburg, 1806 an das
Herzogtum Nassau, 1866 an Preußen. Ab 1883 entstand zunächst
im Saalbau eine Gewerbeschule, die sich in den folgenden Jahren auf
weitere Teile der Burg ausdehnte. 1929 brannte der spätgotische
Saalbau aus und wurde 1934 und 1935 rekonstruiert. 1945 übernahm
Groß-Hessen das Bauwerk. Im Jahr 2000 kaufte die Stadt Limburg
die Anlage für den symbolischen Preis von einer Mark. Heute dienen
einige Räume als Stadtarchiv. Darüber hinaus haben die
katholische italienische und die portugiesische Kirchengemeinde Limburg
dort ihre Räume. Einige Räume werden von der Dommusik des
Bistums von Limburg genutzt.
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Glücklicherweise
wurden die Pläne für eine Bebauung der alten
Lahntalbrücke (Foto rechts) aufgegeben .
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