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Gleichen neben der Metrostation
Ploschtschad Revoljuzii / Площадь Революции sind Reste
der einstigen Moskauer Stadtmauer zu finden.
Zwischen dem ehemaligen Hotel Moskva / Гостиница Моск
ва und der Manege / Манеж wurde ein mehrgeschossiges, unterirdisches
Kaufhaus erbaut, das von einer Kuppel....
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....mit der Bronzeskulptur
des Heiligen Georg, seines Zeichens Drachentöter und Moskauer Schutzheiliger,
gekrönt wird. Die Kuppel zeigt eine Weltkarte mit Zeitzonen und Türme
der Stadt Moskau (Foto links). Duma / Ду́ма (Gedanke) ist die Bezeichnung
für eine beratende Versammlung oder Körperschaft. Die nebenan gelegene
heutige Staatsduma / Государственная Дума beherbergt die erste Kammer
(Volkskammer) des Parlaments der Russischen Föderation (Foto rechts).
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Das Staatliche Historische
Museum / Госуда́рственный Истори́ческий музе́й befindet sich in einem
1883 errichteten Gebäude, das architektonisch stark an die altrussische
Baukunst angelehnt ist, an der Nordwestseite des Roten Platzes. Vor dem Museum
befindet sich das Reiterstandbild von Georgi Konstantinowitsch Schukow
/ Георгий Константинович Жуков (1896- 1974), Generalstabschef der
Roten Armee, Verteidigungsminister und Marschall der Sowjetunion. Als erfolgreicher
Verteidiger in der Schlacht um Moskau (1941) und als Sieger der Schlacht
um Berlin 1945 nahm er in der Nacht auf den 9. Mai 1945 in Berlin-Karlshorst
als Vertreter der Sowjetunion die bedingungslose Kapitulation der deutschen
Wehrmacht und aller Teilstreitkräfte entgegen.
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Durch das Auferstehungstor
/ Воскресенские ворота gelangt man auf den Roten Platz. Das heutige Tor
ist eine Rekonstruktion (1995/96) des Originals von 1680 das 1931 abgerissen
wurde, weil des den größeren Militärfahrzeugen bei Paraden
im Wege stand (Foto rechts). Ein in den Boden vor dem Tor eingelassener Messingstern
markiert den Kilometer null der auf Moskau bezogenen russischen
Entfernungstabellen.
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Die Bezeichnung Roter Platz
hat weder einen Bezug zur Zeit des Kommunismus in Russland noch zur Farbe
der Kremlmauern und -türme, deren Anstrich bis zum 16. Jahrhundert vielmehr
von weißer Farbe war. Nach dem Adjektiv красный, das im Russischen
sowohl rot als auch schön bedeutet, hieß er ursprünglich
Schöner Platz. Die andere Bedeutung des Wortes hat sich jedoch
seit dem 17. Jahrhundert allmählich verloren und wird in der heutigen
Alltagssprache nur noch als rot gebraucht. Hieraus entsteht selbst bei Russen
die fälschliche Annahme bezüglich der Namensherkunft führt
zur irrtümlichen Übersetzung in andere Sprachen als Roter Platz.
Mit seiner annähernd rechteckigen Form ist der Platz 70 Meter breit
und 330 Meter lang. Er erstreckt von Nordwesten nach Südosten entlang
eines Teilstücks Kremlmauer, die auch seine Begrenzung an der südwestlichen
Seite bildet. Entgegen dem Willen Wladimir Iljitsch Uljanows (1870 – 1924)
ließ Stalin den Leichnam des russischen Revolutionsführer
Lenin in einem extra dafür errichteten Mausoleum
/ Мавзолей В. И. Ленина auf dem Roten Platz beisetzten. Zur Zeit der
Sowjetunion Sowjetunion galt das Mausoleum als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten
des Landes und wurde von Millionen Menschen besucht. Zur Siegesparade 1945
warfen russische Soldaten in einer symbolträchtigen Geste hunderte erbeuteter
Fahnen der Wehrmacht Lenin zu Füßen.
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Bei den anlässlich des
Sieges alljährlich zum 9. Mai abgehaltenen Militärparaden die gesamte
Parteiführung der UdSSR auf der Tribüne des Mausoleums, von wo
aus führende Parteimitglieder auch Reden hielten. Chruschtschow ließ
die Leiche Stalins 1961, die seit dessen Tode 1953 ebenfalls dort zur Schau
gestellt worden war, im Zuge der Entstalinisierung entfernen und auf dem
Ehrenfriedhof hinter dem Mausoleum an der Kremlmauer begraben. Einen Tag
vor Lenins Todestag am 20. Januar 2011, startete der Duma-Abgeordnete Wladimir
Medinski eine Initiative zur endgültigen Bestattung Lenins, die von
einer Mehrheit der Russen befürwortet wird. Die den Roten Platz an seiner
Südseite begrenzende Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kathedrale
am Graben / Собор покрова Богородицы
на рву, kurz Basilius-Kathedrale /
Храм Василия Блаженного gilt als eines der Moskauer Wahrzeichen.
Einst war sie das Hauptgotteshaus der Zarenhauptstadt, heute ist die Kathedrale
in ihrer Hauptfunktion ein Museum. 1555 verfügte Iwan IV. der Schreckliche
, das monumentale Gotteshaus zu errichten, als Zeichen des Dankes an die
Gottesmutter für den drei Jahre zuvor erlangten Sieg über das Khanat
Kasan. Einer Legende zufolge habe Napoléon Bonaparte beim Rückzug
aus Moskau im Jahr 1812 die Sprengung der Kathedrale befohlen, ein plötzlicher
Wolkenbruch hebe jedoch die bereits gezündeten Lunten gelöscht.
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Vor der Basilius-Kathedrale
steht das in den Jahren 1812 bis 1818 errichtete Denkmal für die
beiden russischen Nationalhelden Kusma Minin und Fürst Dmitri Poscharski
(Foto links), die gemeinsam Moskau mit einem Volksheer von den polnisch-litauischen
Besatzungstruppen im Jahr 1612 befreiten. Der 71 Meter hohe Erlöser-Turm
/ Спасская башня verdankt seinen Namen einem Erlöser-Bild das einst
über dem Tor hing. Er wurde im Jahre 1491 von Pietro Antonio
Solari erbaut. Damals war er allerdings nur etwa halb so hoch wie heute. Seine
gegenwärtige Gestalt hat erhielt er nach seinem Umbau in den Jahren 1624
–1625, als er um einen Glockenturm und 1852 mit einer großen Turmuhr
des schottischen Architekten und Uhrmacher Christopher Galloway erhöht
wurde. Jedes Zifferblatt weist einen Durchmesser von 6,12 Meter auf.
Drei Stockwerke nimmt das hochpräzise Uhrwerk ein.
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Eine Grundrisszeichung zeigt
die zahlreichen Kapellen und anderen Räume der Basilius-Kathedrale,
die auch in ihrem Inneren....
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...eine reiche sund prachtvolle
Ausstattung vorweisen kann. Sie beherbergt acht weitere Kirchen:
Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit / Троицкая Kirche des Heiligen
Nikolaus des Wundertäters Николая Великорецкого, Kirche des Einzugs
in Jerusalem / Входа во Иерусалим), Kirche der Heiligen Cyprian und Justina
/ Киприана и Устинии, Kirche der Drei Patriarchen von Konstantinopel
/ Трёх патриархов Константинопольских, Kirche Alexander Swirskis /Александра
Свирского, Kirche Warlaam Chutynskis /Варлаама Хутынского und Kirche
Gregors des Erleuchters / Григория Армянского. Jede der acht Kirchen
steht für jeweils eine wichtigsten Schlachte um Khazan. Einige
der Kirchen waren jeweils nur für ein bestimmtes Mitglied der Zarenfamilie
bestimmt.
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Das 1893 erbaute Gebäude
des Warenhauses GUM an der Ostseite des Roten Platzes nimmt den gesamten
Abschnitt zwischen der Nikolskaja- und der Iljinka-Straße ein. Die
Verkaufsfläche des noblen Einkaufszentrums beträgt rund 35.000 m²
(Foto links). Neben der Basilius-Kathedrale befindet sich das
Steinerne Rondell / Лобное место. Das tribünenartiges
Bauwerk aus weißem Stein ist eines der nachweislich ältesten bis
heute erhaltenen Bauten auf dem Platz, das erstmalig 1549 erwähnt wurde,
als dort der 19-jährige Iwan IV. „der Schreckliche“ eine Rede hielt.
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Das Staatliche Historische
Museum / Госуда́рственный Истори́ческий музе́й und der ihm gegenüber
gelegene Nachbau der 1936 auf Stalins Geheiß abgerissenen Kasaner
Kathedrale / Каза́нский собо́р von 1636. Dmitri Poscharski, der einige
Jahre zuvor zusammen mit dem Kaufmann Kusma Minin den erfolgreichen Volksaufstand
gegen die polnisch-litauische Invasoren in Russland organisiert hatte, ließ
die Kathedrale zum Andenken an den Sieg über die Polen errichten. Geweiht
wurde sie mit der Gottesmutter von Kasan, jener Ikone, die von
orthodoxen Gläubigen als wunderbringend verehrt wird.
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Vor dem Staatlichen Historischen
Museum patroullieren zwei bewaffnete Strelitzen. Am 28. Mai 1987, das heisst
auf den Tag genau heute vor 27 Jahren, landete Mathias
Rust (Jahrgang 1968 ) auf der Großen Moskva-Brücke /
Большой Москворецкий мост hinter der Basilius-Kathedrale mit einem Flugzeug
vom Typ Cessna 172 P (Foto rechts).
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Ein weiteres stalinistisches
Bauwerk , südöstlich des Roten Platzes und die Stadtmauer des
Stadtteils Kitaj-Gorod (Foto rechts). |
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Hinter einem Bauzaun, auf dem
Großbaustellengelände des abgerissenen Hotels Rossija befindet
sich die Kirche des Märtyrers Georg des Siegreichen / Георгия Победоносца
на Псковской горе auf dem Pskowberg (Foto links). Das Gebäude
des sowjetischen Geheimdienstes KGB / Комитет государственной безопасности
, heute Russischer Inlandsgeheimdienst
FSB / Федеральная служба безопасности Российской Федерации
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Das am 6. Januar 1825 eingeweihte
Bolschoi-Theater / Большой театр (Großes Theater)
ist das bekannteste und wichtigste Schauspielhaus für Oper und Ballett
in Russland. Nicht weit davon entfernt: Das Portal zu einem weiteren noblen
Einkaufszentrum für den neuen russischen Finanzadel.
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