• Letzte Aktualisierung: 12.09.2012

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   Российская Федерация

Russische Föderation

Москвa / Moskau 



 


Gleichen neben der Metrostation Ploschtschad Revoljuzii / Площадь Революции sind Reste der einstigen Moskauer Stadtmauer zu finden.  
Zwischen dem ehemaligen Hotel Moskva / Гостиница Моск ва und der Manege / Манеж wurde ein mehrgeschossiges, unterirdisches Kaufhaus erbaut, das von einer Kuppel....


....mit der Bronzeskulptur des Heiligen Georg, seines Zeichens Drachentöter und Moskauer Schutzheiliger, gekrönt wird. Die Kuppel zeigt eine Weltkarte mit Zeitzonen und Türme der Stadt Moskau (Foto links). Duma / Ду́ма (Gedanke) ist die Bezeichnung für eine beratende Versammlung oder Körperschaft. Die nebenan gelegene heutige Staatsduma / Государственная Дума beherbergt die erste Kammer (Volkskammer) des Parlaments der Russischen Föderation (Foto rechts).


Das Staatliche Historische Museum / Госуда́рственный Истори́ческий музе́й befindet sich in einem 1883 errichteten Gebäude, das architektonisch stark an die altrussische Baukunst angelehnt ist, an der Nordwestseite des Roten Platzes. Vor dem Museum befindet sich das Reiterstandbild von Georgi Konstantinowitsch Schukow  / Георгий Константинович Жуков  (1896- 1974), Generalstabschef der Roten Armee, Verteidigungsminister und Marschall der Sowjetunion. Als erfolgreicher Verteidiger in der Schlacht um Moskau (1941) und als Sieger der Schlacht um Berlin 1945 nahm er in der Nacht auf den 9. Mai 1945  in Berlin-Karlshorst als Vertreter der Sowjetunion die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht und aller Teilstreitkräfte entgegen. 


Durch das Auferstehungstor  / Воскресенские ворота gelangt man auf den Roten Platz. Das heutige Tor ist eine Rekonstruktion (1995/96) des Originals von 1680 das 1931 abgerissen wurde, weil des den größeren Militärfahrzeugen bei Paraden im Wege stand (Foto rechts). Ein in den Boden vor dem Tor eingelassener Messingstern markiert den Kilometer null  der auf Moskau bezogenen russischen Entfernungstabellen.


Die Bezeichnung Roter Platz hat weder einen Bezug zur Zeit des Kommunismus in Russland noch zur Farbe der Kremlmauern und -türme, deren Anstrich bis zum 16. Jahrhundert vielmehr von weißer Farbe war. Nach dem Adjektiv красный, das im Russischen  sowohl rot als auch schön bedeutet, hieß er ursprünglich Schöner Platz. Die andere Bedeutung des Wortes hat sich jedoch seit dem 17. Jahrhundert allmählich verloren und wird in der heutigen Alltagssprache nur noch als rot gebraucht. Hieraus entsteht selbst bei Russen die fälschliche Annahme bezüglich der Namensherkunft führt zur irrtümlichen Übersetzung in andere Sprachen als Roter Platz. Mit seiner annähernd rechteckigen Form ist der Platz 70 Meter breit und 330 Meter lang. Er erstreckt von Nordwesten nach Südosten entlang eines Teilstücks Kremlmauer, die auch seine Begrenzung an der südwestlichen Seite bildet. Entgegen dem Willen Wladimir Iljitsch Uljanows (1870 – 1924) ließ Stalin den Leichnam des russischen Revolutionsführer Lenin in einem extra dafür errichteten Mausoleum / Мавзолей В. И. Ленина auf dem Roten Platz beisetzten. Zur Zeit der Sowjetunion Sowjetunion galt das Mausoleum als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes und wurde von Millionen Menschen besucht. Zur Siegesparade 1945 warfen russische Soldaten in einer symbolträchtigen Geste hunderte erbeuteter Fahnen der Wehrmacht Lenin zu Füßen.


Bei den anlässlich des Sieges alljährlich zum 9. Mai abgehaltenen Militärparaden die gesamte Parteiführung der UdSSR auf der Tribüne des Mausoleums, von wo aus führende Parteimitglieder auch Reden hielten. Chruschtschow ließ die Leiche Stalins 1961, die seit dessen Tode 1953 ebenfalls dort zur Schau gestellt worden war, im Zuge der Entstalinisierung entfernen und auf dem Ehrenfriedhof hinter dem Mausoleum an der Kremlmauer begraben. Einen Tag vor Lenins Todestag am 20. Januar 2011, startete der Duma-Abgeordnete Wladimir Medinski eine Initiative zur endgültigen Bestattung Lenins, die von einer Mehrheit der Russen befürwortet wird. Die den Roten Platz an seiner Südseite begrenzende Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kathedrale am Graben / Собор покрова Богородицы на рву, kurz Basilius-Kathedrale / Храм Василия Блаженного gilt als eines der Moskauer Wahrzeichen. Einst war sie das Hauptgotteshaus der Zarenhauptstadt, heute ist die Kathedrale in ihrer Hauptfunktion ein Museum. 1555 verfügte Iwan IV. der Schreckliche , das monumentale Gotteshaus zu errichten, als Zeichen des Dankes an die Gottesmutter für den drei Jahre zuvor erlangten Sieg über das Khanat Kasan. Einer Legende zufolge habe Napoléon Bonaparte beim Rückzug aus Moskau im Jahr 1812 die Sprengung der Kathedrale befohlen, ein plötzlicher Wolkenbruch hebe jedoch die bereits gezündeten Lunten gelöscht.


Vor der Basilius-Kathedrale steht das in den Jahren 1812 bis 1818 errichtete Denkmal für die beiden russischen Nationalhelden Kusma Minin und Fürst Dmitri Poscharski (Foto links), die gemeinsam Moskau mit einem Volksheer von den polnisch-litauischen Besatzungstruppen im Jahr 1612 befreiten. Der 71 Meter hohe Erlöser-Turm  / Спасская башня verdankt seinen Namen einem Erlöser-Bild das einst über dem Tor hing. Er wurde im Jahre 1491 von Pietro Antonio Solari erbaut. Damals war er allerdings nur etwa halb so hoch wie heute. Seine gegenwärtige Gestalt hat erhielt er nach seinem Umbau in den Jahren 1624 –1625, als er um einen Glockenturm und 1852 mit einer großen Turmuhr des schottischen Architekten und Uhrmacher Christopher Galloway erhöht wurde. Jedes Zifferblatt weist einen Durchmesser von 6,12 Meter auf. Drei Stockwerke nimmt das hochpräzise Uhrwerk ein.


Eine Grundrisszeichung zeigt die zahlreichen Kapellen und anderen Räume der Basilius-Kathedrale, die auch in ihrem Inneren....


...eine reiche sund prachtvolle Ausstattung vorweisen kann.  Sie beherbergt acht weitere Kirchen: Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit  / Троицкая  Kirche des Heiligen Nikolaus des Wundertäters Николая Великорецкого, Kirche des Einzugs in Jerusalem / Входа во Иерусалим), Kirche der Heiligen Cyprian und Justina / Киприана и Устинии,  Kirche der Drei Patriarchen von Konstantinopel / Трёх патриархов Константинопольских, Kirche Alexander Swirskis /Александра Свирского, Kirche Warlaam Chutynskis /Варлаама Хутынского und Kirche Gregors des Erleuchters  / Григория Армянского. Jede der acht Kirchen steht für jeweils eine wichtigsten Schlachte um Khazan.  Einige der Kirchen waren jeweils nur für ein bestimmtes Mitglied der Zarenfamilie bestimmt. 


Das 1893 erbaute Gebäude des Warenhauses GUM an der Ostseite des Roten Platzes  nimmt den gesamten Abschnitt zwischen der Nikolskaja- und der Iljinka-Straße ein. Die Verkaufsfläche des noblen Einkaufszentrums beträgt rund 35.000 m² (Foto links).  Neben der Basilius-Kathedrale befindet sich das Steinerne Rondell  / Лобное место. Das tribünenartiges Bauwerk aus weißem Stein ist eines der nachweislich ältesten bis heute erhaltenen Bauten auf dem Platz, das erstmalig 1549 erwähnt wurde, als dort der 19-jährige Iwan IV. „der Schreckliche“ eine Rede hielt.  


Das Staatliche Historische Museum / Госуда́рственный Истори́ческий музе́й und der ihm gegenüber gelegene Nachbau der 1936 auf Stalins Geheiß abgerissenen Kasaner Kathedrale / Каза́нский собо́р von 1636. Dmitri Poscharski, der einige Jahre zuvor zusammen mit dem Kaufmann Kusma Minin den erfolgreichen Volksaufstand gegen die polnisch-litauische Invasoren in Russland organisiert hatte, ließ die Kathedrale zum Andenken an den Sieg über die Polen errichten. Geweiht wurde sie mit der   Gottesmutter von Kasan, jener Ikone, die von orthodoxen Gläubigen als wunderbringend  verehrt wird.    


Vor dem Staatlichen Historischen Museum patroullieren zwei bewaffnete Strelitzen. Am 28. Mai 1987, das heisst auf den Tag genau heute vor 27 Jahren, landete Mathias Rust (Jahrgang 1968 ) auf der Großen Moskva-Brücke  / Большой Москворецкий мост hinter der Basilius-Kathedrale mit einem Flugzeug vom Typ Cessna 172 P (Foto rechts).  


Ein weiteres stalinistisches Bauwerk , südöstlich des Roten Platzes und die Stadtmauer des Stadtteils Kitaj-Gorod (Foto rechts).


Hinter einem Bauzaun, auf dem Großbaustellengelände des abgerissenen Hotels Rossija befindet sich die Kirche des Märtyrers Georg des Siegreichen / Георгия Победоносца на Псковской горе auf dem Pskowberg (Foto links).  Das Gebäude des sowjetischen Geheimdienstes KGB  / Комитет государственной безопасности , heute Russischer Inlandsgeheimdienst FSB / Федеральная служба безопасности Российской Федерации .


Das am 6. Januar 1825 eingeweihte Bolschoi-Theater / Большой театр (Großes Theater)  ist das bekannteste und wichtigste Schauspielhaus für Oper und Ballett in Russland. Nicht weit davon entfernt: Das Portal zu einem weiteren noblen Einkaufszentrum für den neuen russischen Finanzadel.

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