• Letzte Aktualisierung: 15.09.2012

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Türkei
Türkiye Cumhuriyeti
Istanbul





Bei timediver®'s Schwarzmeer-Reise im August/September 2012 hatte ich aufgrund meiner Flüge mit der Türk Hava Yolları A. O. insgesamt drei Aufenthalte auf dem Atatürk Uluslararası Havalimanı. Den längsten nutzte ich dazu, nach mittlerweile 22 Jahren Istanbul mal wieder einen Besuch abzustatten. Das erste Bauwerk das ich zu sehen bekam war die unter Kaiser Theodosius II. (408 – 450) errichtete und nach ihm benannte Theodosianische Mauer . Erst am 29. Mai 1453 sollte die bereits weitgehend entvölkert und völlig verarmte Stadt nach einer siebenwöchigen Belagerung und Kanonade  das erste und einzige Mal durch die zahlenmäßig und waffentechnisch überlegene Armee des Sultan Mehmed II. erstürmt werden.


Auch 549 nach der Osmanischen Eroberung bieten die Mauern noch einen gewaltigen Anblick. Das Goldene Tor (Foto rechts) war einst nur für den Kaiser zum Betreten und Verlassen der Hauptstadt seines Reiches bestimmt.


Das Yedikule-Tor führt zur gleichnamigen Yedikule Hisarı (Siebenköpfe Festung).   Der Bau des Valens-Aquädukt (Foto rechts) wurde unter der Herrschaft Kaiser Konstantin dem Großen , zwischen 306 bis 337 begonnen, und 378 unter Kaiser Valens abgeschlossen. Das zweistöckige,  aus übereinander gesetzten gemauerten Bögen errichtete Monument wurde im Jahr 766  von Kaiser Konstantin V. unter enormem Personalaufwand renoviert. Der Bozdoğan Kemeri (Bogen des Grauen Falken) war Teil einer umfangreichen alten Wasserleitung in den Istanbuler Stadtteilen Saraçhane und Zeyrek, welche die Stadt mit Wasser versorgte. Die letztmalige Restaurierung erfolgte im Jahr 1697. Erdbeben und menschliche Zerstörungswut ließen davon nur diesen ca. 800 Meter langen Bogen übrig, der heute den Atatürk Bulvarı überspannt.


Die Sultan-Ahmed-Moschee (Sultanahmet Camii) wurde 1609 von Sultan Ahmed I. in Auftrag gegeben und ein Jahr seinem  Tod  (1616) fertiggestellt. Als ein Hauptwerk der osmanischen Architektur ist sie nach der Säkularisierung der etwas 0,5 km entfernten Hagia Sophia heute Istanbuls Hauptmoschee.


In Europa ist das Gotteshaus aufgrund seiner blau-weißen Kacheln in seiner Kuppel und am oberen Teil der Mauern, die jedoch erst später angebracht wurden, als „Blaue Moschee“ bekannt geworden.  Als eine der wenigen Moscheen in der gesamten islamischen Welt besitzt sie sechs Minarette. Lediglich die die Hauptmoschee von Mekka hat mit neun drei Minarette mehr. Der Gebetsraum hat mit mit seiner Länge von 53 Metern und Breite von 51 Metern fast einen quadratischen Grundriss quadratisch. Der Durchmesser der 43 Meter hohen Hauptkuppel beträgt 23,5 Meter. Sie wird von vier Spitzbögen und vier flachen Zwickeln getragen, die wiederum auf vier, 5 Meter dicken Säulen ruhen.   Video Clip: Sultan Ahmed (Blaue) Moschee


Der Innenraum wird durch 260 Fenster erhellt, wobei die bunten Glasscheiben moderne Nachbildungen der ursprünglichen aus dem 17. Jahrhundert sind. Von der Dikka aus, die in türkischen Moscheen als Mahfil (Foto rechts) bezeichnet wird, wiederholte früher der Muezzin die Gebetstexte und gab die vorgeschriebenen Bewegungen beim gemeinsamen Gebet vor . In den meisten modernen, mit Lautsprechern ausgestatteten Moscheen hat diese ab dem 9. Jahrhundert eingeführte Empore nur noch symbolischen Charakter.


Während der Mihrāb (Gebetsnische) die Qibla (Gebetsrichtung) nach Mekka anzeigt, befindet sich auf dem Minbar (Kanzel)  der Stuhl des Predigers, der die darüber gelegenen sieben Stufen jedoch nicht betreten darf. 


Die höher gelegene Loge war dem Sultan vorbehalten (Foto rechts), während die Frauen auf der Balustrade hinter einem Holzgitter beteten.


Der Hagia Sophia (Sophienkirche) und der Hagia Eirene (Kirche des Göttlichen Friedens), der ersten unter Kaiser Konstantin I. (270/288 – 337) erbaute Kirche Konstantinopels, stattete timediver® diesmal jedoch keine Besichtigung ab, weil ich die Zeit für einen erstmaligen Besuch des Archäologische Museums benötigte.   Videoclip: Hagia Sophia   


Vor dem Eingang zum Topkapi-Palast (Kanonentor-Palast) hat Sultan Ahmed III. (1673 -1737) ein Brunnenhaus errichten lassen (Foto links). Durch das Bâb-ı Hümâyûn (großherrliches Tor) gelangt man in den ersten Hof des Topkapi-Palastes.


Durch das Bâb-üs Saade (Tor der Glückseligkeit), welches von meinem türkischen Stadtführer als Tor der schwarzen Eunuchen bezeichnet wurde, gelangt man in den dritten Hof, der nur mit ausdrücklicher Erlaubnis betreten werden durfte. Denn neben dem Thronsaal für Empfänge der höchsten Staatsbediensteten, der Wesire, und ausländischer Gäste befand sich hier auch der Verbotene Ort des Harem (von arabisch haram: verboten, tabu) mit den Privatgemächer des Sultans und seiner Haremsdamen. Unter der Mutter des Sultans lebten dort bis zu 2000 Frauen. Das seit 1923 im Topkapı-Palast untergebrachte Museum beherbergt neben Sammlungen von Porzellan, Handschriften, Porträts, Gewändern, Juwelen und Waffen aus dem osmanischen Reich  auch eine Reihe islamischer Reliquien, wie zum Beispiel die Schwerter der ersten vier Kalifen oder eines der ältesten Exemplare des Korans.


Ein komfortables Ruhelager (Foto links). Die 1973 eröffnete, 1.510 Meter lange Bosporus Brücke verbindet  nicht nur die Istanbuler Stadtteile Besiktas und Üskündar, sondern auch die Kontinente Europa und Asien miteinander.


Die beiden Bilder machen den Wandel der osmanischen Gewandung in Richtung europäischer Kleidung deutlich.


Zu Unrecht viel zu wenig beachtet wird das bereits 1891 eröffnete Archäologische Museum /Arkeoloji Müzesi in Istanbul. Infolge seiner wenigen Besucher ist es gegenüber dem Topkapi-Palast und anderen bekannten Sehenswürdigkeiten geradezu ein Oase der Ruhe. Seine Sammlungen umfassen rund 15.000 archäologische Stücke aus Mesopotamien, aus der assyrischen, sumerischen, akkadischen, babylonischen und ägyptischen Antike, dem prä- und früh-griechischen Anatolien, sowie der vor-islamischen und islamischen arabischen Kultur.  Hundert Jahre nach seiner Eröffnung wurde ihm 1991 der verliehen. Für timediver®, der schon eine Vielzahl von Museen besichtigen konnte, besitzt es einen wissenschaftlichen und auch atmosphärischen Vorbildcharakter, den viele Ausstellungsorte antiker Exponate - vor allem in Griechenland – leider vermissen lassen. Anders als z. B. in den Museen von Athen und Heraklion darf man hier auch fotografieren. 


Der sogenannte Alexandersarkophag stammt aus Raum III. der königlichen Nekropole von Sidon. Er wurde im letzten Viertel des 4. Jahrhunderts v. Chr. aus Marmor gefertigt.  Auf einer Gipskopie (Foto rechts) wurden die ursprünglichen Farben des Reliefs rekonstruiert.



Die Votivstele aus dem 6. vorchristlichen Jahrhundert zeigt eine Jagdszene (Foto links), Das Bodenmosaik Orpheus mit seiner Lyra (Foto Mitte) und er Grabstein aus dem frühen 5 Jahrhundert v. Chr. einen Reiter (Foto rechts). 


Der bronzene Eber stammt aus der Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. , ebenso wie die anatolisch-persische Grabstele (Foto rechts).


Die im 4 .- 1. Jahrhundert vor Christus hergestellten vorislamischen Götzenbilder stammen  von der arabischen Halbinsel.


Die Stierköpfe gehörten einst zu einem heidnischen Altar, während die im Jemen gefundene Platte mit den Schriftzeichen aus dem 6. Jahrhundert nach Chr. stammt.


Die aus der ägyptischen Amasis II. Periode (576 - 526 v. Chr.) stammende Reliefplatte zeigt Speisen und Getränke, die den Toten geopfert wurden (Foto links). Die Altarplatte mit Henkelkreuz ist mit einer Ablaufrinne für geopferte Flüssigkeiten ausgestattet (Foto rechts).


Die Votivstatue des Lugal-Dalu (Foto links) trägt auf der Schulter eine Inschrift, die ihn als König von Adab  bezeichnet und das Artefakt Esar, dem großen Gott von Adab widmet. Lugal war die sumerische Bezeichnung für König und bedeutet übersetzt Großer Mann, bzw. Großer Mensch. Der Rekonstruktionsversuch eines sumerischen Tempel s (Foto rechts).


Ein sumerisches Keilschrifttafel-Archiv (Foto links) und eine fotographische Abbildung von der sogenannten Friedensseite (Symposiumsszene) der heute im British Museum ausgestellten S tandarte von Ur aus der früdynastischen Zeit der Sumerer ( 2850 bis 2350 v. Chr).  


Beide Platten stammen aus Südmesopotamien (2570 - 2342 v. Chr.).


Ein Priester und drei Götter aus der dritten Dynastie von Gudea (2441 - 200 v. Chr).  Der Altar aus Kalat Şergat (Foto rechts) stammt aus dem mittelassyrischen Reich und ist dem assyrischen König Tukulti-Ninurta I. (Reg. 1240 v. Chr. – 1205 v. Chr.) gewidmet.


Das Relief mit einer Jagdszene (Foto rechts) gehörte zum Sphinx-Tor von Hattuša , der Hauptstadt des hethitischen Großreiches. Die bronzenen Türbeschläge stammen ebenfalls aus Kalat Şergat (Assur), jedoch aus der Regierungszeit von Salmanassar III.  
Dieses hethitische Relief stammt aus dem 14. Jahrhundert v. Chr. Die Zeichnung zeigt den Rekonstruktion eines anatolisch-persischen Tempels aus späthethitscher Zeit.


Verschiedene anatolische Artefakte und die Abformung des Felsrelief von İvriz (Foto rechts).  Das 4,2 mal 2,4 Meter große Bildnis stammt aus der Hälfte des 8. vorchristlcihen Jahrhunderts und Warpalas, einen Königs des spätluwischen Kleinstaates König von Tyana, der vor dem Sturmgott Tarhunza betet.


Das Fresko des Heiligen Philopater Mercurios (224–250) wurde in der Odalar Moschee, die ursprünglich als byzantinische Kirche erbaut und nach der osmanischen Eroberung Konstantinopels zwischen 1475 bis 1640 als katholische Marienkirche genutzt wurde, gefunden. Das Monogram der Palaiologoi  (Palaiologen), die als letzte Kaiserdynastie das Byzantinische Reich von 1259 bis zur osmanischen Eroberung Konstantinopels im Jahre 1453 regierten.  


Der Eingang zum Bab-l Hayai Bazzar (Foto links) und die einstige Istanbuler Filiale der 1906 gegründeten Deutschen Orientbank (DOB), die währen der Weltwirtschaftskrise von 1929 Teil der Dresdner Bank und 1946 endgültig liquidiert wurde.


Die 1663 errichtete Valide-Sultan-Moschee steht im Istanbuler Stadtteil Eyüp an der Südseite der zweigeschossigen 1992 fertiggestellten Galatabrücke. Das Gotteshaus am südöstlichen Ende des Goldenen Horns ersetzte eine Brandruine und wird deshalb auch Yeni Cami (Neue Moschee) genannt. Der Galata kulesi (Galataturm) steht im gegenüber liegenden Istanbuler Stadtteil Beyoğlu und war ursprünglich Ursprünglich war die Hauptbastion der von den Genuesen errichteten Stadtbefestigung und markierte das nördliche Ende  der genuesischen Siedlung Galata. Er wurde zwischen 1348-49 als Christus-Turm errichtet.  


Der im Jahr 1875 eröffnete Tünel (Foto links) ist eine unterirdisch verlaufende Standseilbahn im Stadtteil  Beyoğlu und gilt als die älteste Standseilbahn Europas und zugleich zweitälteste U-Bahn der Welt. Über eine Strecke von 606,5 Metern überwindet sie einen Höhenunterschied von 61,55 Metern. Als U-Bahn kann sie eigentlich nur bezeichnet werden, weil sie unterirdisch geführt wird. Die kürzeste U-Bahn der Welt hat die Antriebstechnik einer reinen Standseilbahn. Ihre Elektrifizierung war am 3. November 1971 abgeschlossen. Im Abstand von zwei Minuten, in Spitzenzeiten im Abstand von 90 kommen kommen heute zwei luftbereifte Fahrzeuge zum Einsatz. Während die Höchstgeschwindigkeit bei 30 km/h liegt, beträgt die Reisegeschwindigkeit 25 km/h. Die eingleisige Gegenverkehrs-Strecke verfügt über eine Ausweiche in der Streckenmitte. Die 1966 abgeschafften Straßenbahnen der İETT verkehren heute wieder als Nostalgiewagen der Linie 1 zwischen Taksim und Tünel über die Haupteinkaufsstraße İstiklal Caddesi (Foto rechts) .

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