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St. Thomas von Akkon

Saint Thomas of Acre

Domus hospitalis sancta Thomae martiris Acconensis

 

 

Ordensabzeichen


timediver ®´s Rekonstruktionsversuche des Ordensabzeichens
nach der Überlieferung
"Rotes Kreuz mit weisser Muschel"

Ordensabzeichen

 

1191

Zur Zeit des 3. Kreuzzuges kommt es in Palästina zur Gründung des englischen Ordens, der sich nach der Hauptstadt des Königreiches Jerusalem, Akko(n), in der er gegründet wird, Saint Thomas of Acre nennt. Seine Angehörigen sehen den englischen König Richard I. "Löwenherz" als Ordensgründer an. Kaplan Ralph Dicetos wird zum ersten Prior des neuen Ordens, der sich zunächst aus Kanonikern zusammensetzt, die sich die Pflege kranker Pilger und Begräbnisse zur Aufgabe gemacht haben.

1207

Der Orden entsendet einen Boten nach England, um dort für das Freikaufen von christlichen Geiseln die notwendigen Mittel als Almosen zu sammeln. St. Thomas wird in Verbindung mit der Auslösung christlicher Geiseln erwähnt. Die Ordenbrüder leben nach der Augustinerregel und tragen wie die Templer ein weißes Habit mit rotem Kreuz, das in der Mitte eine weiße Muschel vorwies. Die Versorgungslage des Ordens gestaltete sich, trotz der Donationen einzelner Kreuzfahrer die Akkon besuchten, aufgrund fehlender Unterstützung aus dem Westen recht schwierig. Um ihre Aufgaben erfüllen zu können, waren die Ordenbrüder ausschließlich auf Almosen angewiesen.

1213

Wie die großen Ritterorden bleiben die Tätigkeiten St. John´s nicht auf Outremer beschränkt. Der Earl of Essex übereignet dem Orden zwei Hospitäler in England, wovon das St. John´s Hospital als Leprösenhospiz Verwendung findet. Der Orden bekommt in den folgenden Jahren größere Geld- und Landgeschenke (u. a. in Doncester), deren Verwendungszweck jedoch an das St. John´s Hospital gebunden ist und nicht für andere Zwecke ausgegeben werden darf.

1220

Während sich das "Thomashospital" in Akkon nur mühsam halten kann, erhält der Orden in London ein Haus zum Geschenk, das sich auf dem ehemaligen Besitz der Familie von Thomas Becket (Erzbischof von Canterbury, 1170 ermordet) befand. Trotz des hohen Ansehens des Schutzheiligen des Ordens waren seine Stifter nicht an der Gründung eines weiteren Ritterordens interessiert, denn die Konkurrenz der bereits bestehenden Ritterorden war sehr stark.

1227

Der als "Kriegerbischof" in die Geschichte eingegangene Bischof von Winchester Peter of Roches hält sich in Akkon auf und nimmt die schlechte finanzielle Lage des Ordens zum Anlass, diesen nach Entlassung der nachlässigen Chorherren in einen geistlichen Ritterorden umzuformen, für den die Regel des Deutschen Ordens übernommen wird. Entgegen einer Übernahme der Templerregel, bekräftigte Roches damit, dass der Orden auch weiterhin seine karikative Mission beihalten wird. Reform und Umwandlung des Ordens gehen auch auf den Patriarchen von Jerusalem und die Magnaten des Königreiches Jerusalem zurück, die in ihrer Defensivposition reges Interesse an einer weiteren militärischen Organisation haben.
St. Thomas verließ nun sein Haus im Osten Akkons und ließ sich in Montmusard, einem Vorort nördlich der Stadt nieder.

1236

Papst Gregor IX. bestätigt die Umwandlung des Ordens (Register Band 2, Nr. 2944) dessen Rittermönche nunmehr das mit einer weißen Muschel versehene rote Kreuz auf der Brust ihres weißen Habits tragen; anders als die Templer, die ihr Tatzenkreuz à sinstra tragen. St. Thomas of Acre folgt jedoch der Unterscheidung zwischen Rittern (milite) und Kaplänen (presbiteri), dem Vorbild der großen Orden und verfügt in den englischen Besitzungen auch über Ansätze einer provinziellen Organisation, über die der Vorsteher des Londoner Hauses die Kontrolle ausübt.
Durch die Umwandlung in einen Ritterorden wurde aus dem armen, kleinen Orden jedoch keine, in jeder Hinsicht gefestigte, größere Organisation, was sich besonders an der geringen Anzahl der Ordensbrüder ablesen lässt. St. Thomas von Akkon blieb im wesentlichen ein rein englischer Orden und nahm keinen weiteren Aufschwung.

1257

Papst Alexander IV. notiert, dass der Orden noch immer nicht über angemessene Mittel verfügt.

1272/1273

Wegen der schlechten finanziellen und personellen Lage soll der Orden sich den Tempelherren anschließen. Das Haus in London und der englische König Henry III. widersetzen sich jedoch erfolgreich diesen Forderungen. Durch den Anschluss würde sich nicht nur der Charakter des Ordens verändern, sondern auch seine Besitzungen in fremde Hände gegeben. So wird der Orden zwar nicht den Templern angegliedert, ist jedoch auf deren finanzielle Unterstützung angewiesen. Sein Haupthaus in Akkon pachtete St. Thomas von den Templern, konnte jedoch seine Tätigkeit unabhängig in der Stadt fortsetzen.

1279

Der Orden bittet den englischen König Edward I. um finanzielle Hilfe. Einige Quellen weisen auf Schulden hin.

1291

Nach der Eroberung Akkons durch die Mamelucken kommt es zu einer Spaltung des Ordens. Das nahöstliche Hauptquartier des Ordens mit dem Sitz seines Vorstehers wird nach Limassol auf Zypern verlegt, wo der Orden nach dem Verlust seines militärischen Charakters mehr schlecht als recht fortlebt. Neben dem Vorsteher des Hauses auf Zypern, erhebt auch der Vorsteher des Londoner Hauses, der sich "Magister Generalis" nennt Anspruch auf die Gesamtführung des Ordens. In England kann eine erneute Forderung nach Anschluss an den Templerorden abgewehrt werden.

1315

Der Versuch König Edward´s II., den Orden dem Konvent der "Bonhommes of Ashridge" zu unterstellen kann durch eine, für den St. Thomas günstige Entscheidung des Königlichen Rates, abgewehrt werden.

1320

Der Meister des Ostens, Henry of Bedford geht nach England und verdrängt den dortigen Vorsteher. Zuvor hatte er in Zypern einen Stellvertreter ernannt, der dort in seinem Namen die Autorität ausübt. Aufgrund persönlicher Umstände erkennen die auf Zypern verbliebenen Ordensbrüder nach kurzer Zeit die Ordensführung durch Henry of Bedford nicht mehr an, da sie annehmen, dass die Ordensführung nach London verlegt werden soll. Im zweiten Viertel des 14. Jahrhunderts gibt es jedoch in Zypern wieder einen Meister, der die Gewalt über den gesamten Orden ausübte und Versuche unternimmt, die militärische Rolle des Ordens wieder zu beleben.

1361

Nachdem es in Zypern keinen Ordensmeister mehr gibt, etabliert sich der Hauptsitz des Orden ist nunmehr endgültig in London. Der Vorsteher des Londoner Hauses bezeichnet sich als "Head of the whole Order".

1379

Nachdem der Orden seine militärische Rolle aufgegeben hatte, nahm er wieder die Augustinerregel an. Das Ende der militärischen Aktivitäten des Ordens hatte keine Auswirkungen auf die Aufgaben der Brüder im Westen, denn diese hatten bereits früher wieder hauptsächlich um karitative Aufgaben übernommen.

Ende 14. Jahrhundert

Während ein Großteil der Häuser des Ordens in Privatbesitz übergeht, widmet sich das Londoner Haus auch weiterhin der Betreuung von Kranken und Bedürftigen. Dort wird eine "Grammar School" eingerichtet, als das Interesse an Bildung für breitere Schichten größer wurde.
In der Kirche des Ordens werden an hohen Festtagen Messen gelesen. Ebenso Totenmessen für verstorbene Adlige. Die "Mercers Company" hält in Räumlichkeiten des Londoner Hauses ihre Versammlungen ab und wird zum Patron des Ordens.

1444

Dem Orden gehören noch zwölf Brüder an.

1458

Die Autorität des Vorstehers des Londoner Hauses über den ganzen Orden wird bestätigt.

1463

Dem Orden gehören noch neun Brüder an.

1539

Unter der Herrschaft Henry´s VIII., der alle katholischen Orden in England auflösen lässt, kommt es auch zum Ende von St. Thomas, dem zuletzt nur noch sechs Brüder angehört hatten.
Die Urkunde zur Bestätigung der Ordensauflösung wird nur noch von zwei Brüdern, dem letzten Vorsteher und einen Mitbruder, unterzeichnet und das eingezogene Eigentum des Ordens wird vom König an die "Mercers Company" verkauft.





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