• Letzte Aktualisierung: 04.09.2011

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N O R M A N D I E

Falaise
             



Die Burg Falaise wurde im 10. Jahrhundert auf einem Felsen errichtet. Während der Herrschaft des sechsten Herzogs, Robert le Magnifique, war Falaise die Hauptstadt der Normandie. Herzog Robert verliebte sich hier in die Lohgerbertochter Arlette, die die Mutter seines unehelichen Sohnes Guillaume le Bâtard , dem späteren William the Conqueror und ersten normannischen Königs von England werden sollte. Am Verkehrskreisel vor den Toren der Stadt wird man von stilisierten, überproportionierten normannischen Kämpen unter dem Banner der Stadt begrüsst, das die Leoparden des einstigen Herzogtums mit dem skandinavischen Erbe einer farblich modifizierten St.-Olavs-Flagge vereinst. 


König Wiliams I. Sohn Henry I. Beauclerk ließ um 1123 die Burg um einen rechteckigen Bergfried (Donjon) und eine starke Mauer ergänzen. Nachdem der englische König John I. Lackland die Normandie und die anderen Festlandsbesitzungen des einstigen angevinischen Reiches im Jahre 1204 an Philipp II, Augustus verloren hatte, ließ dieser einen zweiten,  


An der Strasse, die nach dem ersten Herzog der Normandie benannt wurde, steht die vorwiegend gotische Église de la Trinité  aus dem 13. Jahrhundert. Die Fassade wurde im Laufe der Jahrhunderte offensichtlich stark in Mittleidenschaft gezogen.....



...das Innere offenbart jedoch ein renoviertes Mittelschiff (Foto links) und ebensolche Seitenschiffe . Eines der beiden Seitenschiffe (Foto rechts). Das Chorgebäude weist die klassische Gliederung in drei übereinander liegende Abteilungen vor (Foto Mitte).


Der halbrunde, untere Teil des von wuchtigen Säulen gestützten Chores (Foto links) und das mittlere, gotische Abteil des Chorgebäudes wurde durch eine äußere Mauer verstärkt  (Foto rechts).



Das Dreieck als Symbol der göttlichen Trinität an der Kanzel trägt eine Aufschrift mit hebräischen Buchstaben (Foto links).  Auch der Adler des Französischen Kaiserrreiches hat Eingang in den Altarbereich gefunden (Bild Mitte). Die äußere Renovierungsbedürftigkeit der Kirche wird deutlich.


Vor dem Hôtel de Ville auf dem Place Guillaume-le-Conquérant steht das Reiterstandbild des gleichnamigen siebten Herzogs der Normandie, der sich 1066 nach der Schlacht von Hastings als William I. in der Westminster Abbey zum ersten normannischen König Englands krönen ließ.



Am Reiterstandbild Williams I. (1027/28 - 1087) befinden sich außerdem die Bronzeskulpturen seiner sechs Vorgänger als Herzöge der Normandie.
Von links nach rechts: Hzg. Rolo (um 860 - 928~933), Hzg. Guillaume I. Longue Épée († 17.12. 942), Richard I. Sans-Peur (~930 - 20.11.996)



V. l. n. r.: Hzg. Richard II. le Bon ( † 1026),  Hzg. Richard III  (um 1001- 06.08.1027) und  Hzg. Robert le Magnifique (1000~1010 – 22.07.1035)


  Im Dezember 1174 schloss der schottische König Uilleam mac Eanraig aus dem Hause Dunkeld (William I the Lion) als Gefangener des englischen Königs Heinrich II. in der Burg von Falaise einen Vertrag ab, der ihn zu dessen Vasallen macht und de jure das Ende der schottischen Unabhängigkeit bedeutet.  Da Richard I. Löwenherz für seinen Kreuzzug finanzielle Mittel benötigte, löste er den Vertrag auf und erhielt als Gegenleistung 10.000 Silbermark.  Die Außenmauern mit ihren runden Türmen  (Foto links) sind erst in späteren Jahrhunderten entsanden.


Die Restaurationsarbeiten des Architekten Bruno Decaris waren 1997 abgeschlossen. Der umstrittene neue Eingang aus Stahl und Beton steht im krassen Gegensatz zu den mittelaterlichen Mauern, spiegelt jedoch ihre Form wieder und betont ihre Uneinnehmbarkeit (Foto links). Im einstigen Thronsaal des Herzogs der Normandie wurde, wie auch in einigen anderen Räumen des viereckigen Dojons wurden Pappkameraden aufgestellt.


In einem weiteren Raum wurden neben einem Kamin (Foto rechts) auf einem schachbrettartigen Boden lebensgroße Schachfiguren aufgestellt.


Zwei Stockwerke im runden Donjon (Tour Talbot), der auf Geheiß des französischen Königs Philipp II. Augusts errrichtet wurde.


Ein Blick auf den befestigten Zugang zum Dojon und der einstigen Vorburg, in der sich heute der Kassenshop befindet (Foto links). Die kreisförmig angeordneten Bodenplatten im untersten Stockwerk des runden Dojons (Foto rechts) lassen an die Wewelsburg bei Büren in Westfalen erinnern.


Mit solchen Schiffen hatten der spätere Herzog Rollo und seine Wikingervorfahren einst Angst und Schrecken verbreitet. Ein Trébuchet-Modell.


Im 10. Jahrhundert hatten Strategiespiele wie Schach auch das normannische Herrscherhaus erreicht. wo sie mit bereits bekannten Spielen vereinigt  wurden. Ursprünglichen Spielsteine wurden durch skandinavischen Einfluss in Spielfiguren umgewandelt und Spielregeln wurden modifiziert.  


Nachdem die Burg im Hundertjährigen Krieg 1417 zum letzten Mal von den Engländern besetzt wurde, kam sie zusammen mit der Stadt Falaise nach nach der der Schlacht von Formigny  am 15. April 1450 endgültig in den Besitz des Königreiches Frankreich. Das gemach der Herzogin (Foto links)
und Schießscharten in der der äußeren Festungsmauer (Foto rechts).
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