• Letzte Aktualisierung: 23.04.2012

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Dolny Śląsk / Niederschlesien

Wroclaw / Breslau
 
   


 
Der Breslauer Rynek (Ring) entstand bei der Neugründung der Stadt nach dem Magdeburger Recht bereits unter Herzog Heinrich I. zwischen 1214 und 1232. Der Rynek hat die Form eines Rechtecks mit den Maßen 205 mal 175  Metern. In seinem Zentrum errichtete man im  13. Jahrhundert  das Breslauer Rathaus (Ratusz), das im 15. Jahrhundert im spätgotischen Stil aufwendig umgebaut wurde.


Im Keller des Rathauses befindet sich mit dem  Schweidnitzer Keller (Piwnica Świdnicka) , in dem seit 1273 fast ununterbrochen das Bier in Strömen fließt, die älteste Gaststätte Polens. Heute wird dort das süffige Piast Wroclawski (Jasne Pelne)  ausgeschenkt.


Im Laufe der Zeit sind am Ring Patrizierhäuser entstanden, die bereits in der Mitte des 14. Jh. an allen vier Seiten eine geschlossene Randbebauung bildeten. Auf den 60 nummerierten Grundstücken besitzt jedes Haus einen traditionsreichen Namen, der meist mit dem auf der Fassade sichtbaren Wappen verbunden oder auf die Geschichte des Hauses zurückzuführen ist. Links auf dem linken Foto ist das Haus der sieben Kurfürsten zu sehen.


An der reich verzierten Ostfassade des Rathauses befindet sich eine astronomische Uhr aus dem Jahre 1580. Links ist der ehemalige Pranger zu sehen. (Foto links).  Zu den zahlreichen Touristenattraktionen Breslaus zählen auch die „Krasnale“ (Breslauer Zwerge). In spontanen Aktionen, wie zum Beispiel bei Demonstrationen in Zwergenkostümen, hatte  politische Oppositionsbewegung „Orange Alternative“ in den 1980er Jahren Kritik am kommunistischen Regime in Polen geübt und einen gusseisernen „Papa Zwerg“ in der Breslauer Altstadt aufgestellt. Heute gibt es 95 Zwerge , die in verschiedenen Posen über die gesamte Altstadt verteilt installiert wurden.  



Unmittelbar links neben dem Eingang Schweidnitzer Keller befindet sich der Bärenbrunnen (Foto links). Die zweitürmige Magdalenenkirche (Katedra św. Marii Magdaleny)  wurde nach der Zerstörung ihres Vorgängerbaues (Adalbertkirche) in den Jahren 1342 bis 1362 als gotische Backsteinkirche erbaut. Nachdem Johann Heß, der Reformator von Breslau, hier am 23. Oktober 1523 hielt seine erste Predigt gehalten hatte, blieb die Kirche bis 1945 evangelisch, danach wurde sie altkatholisch. Auf der in 47 Meter Höhe befindliche Brücke zwischen den beiden Türmen (Foto Mitte), die erstmals 1459 urkundlich erwähnt wurde, brannte man am 22. März 1887 anlässlich des 90. Geburtstags von Kaiser Wilhelm I. ein Feuerwerk ab, durch das der Nordturm in Brand geriet und die beiden Türkenglocken herunterfielen und zerschellten. Im  Mittelschiff der Magdalenenkirche (Foto rechts).



An der nord-westlichen Ecke des Rynek findet man zwei, bautechnisch gesehen eigentlich drei, kleine Altaristenhäuser, die mit einem Torbogen verbunden sind. Durch diesen Bogen gelangt man zur Elisabethkirche, die in früherer Zeit von einem geschlossenen Kranz derartiger Häuser umrahmt wurde, die den Kirchhof von den Straßen abschirmten. Die beiden Häuser werden seit der Nachkriegszeit als Jaś i Małgosia (Hänsel & Gretel) bezeichnet (Foto links). Auf dem Kirchplatz wurde ein Bronzedenkmal zu Ehren des Theologen Dietrich von Bonhoeffer errichtet, der als 39jähriger am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg ermordet wurde (Foto Mitte). Der knapp 90 Meter hohe Turm der Elisabethkirche überragt die gesamte Altstadt Foto rechts).


Südwestlich des Rynek schleißt sich der kleinere Plac Solny (Salzmarkt) an , der nicht ganz so große Häuser und prächtige Fassaden zu bieten hat (Foto links). Das ehemalige Königsschloss in Breslau (Pałac Królewski) war nach 1750 die Breslauer Residenz der preußischen Könige (Foto rechts). Hier stiftete Friedrich Wilhelm III. am 10. März 1813 das Eiserne Kreuz  und rief eine Woche später mit dem „Aufruf an mein Volk“ zum Kampf gegen den französischen Kaiser Napoleon Bonaparte auf. Heute befindet sich in dem Gebäude das Stadtmuseum von Wrocław (Muzeum Miejskie Wrocławia).  



Die Evangelisch-Augsburgische Kirche (Kościół Ewangelicko-Augsburski) , diente als Hofkirche des nur wenige Meter entferneten Königsschlosses (Foto links). Am Plac Bohaterów Getta/ PLatz der Ghettohelden (Foto Mitte). Die Kiełbaśnicza mit der Elisabethkirche (Foto rechts).


Die Synagoge zum Weißen Storch (Synagoga pod Białym Bocianem) wurde in den Jahren 1827–1829 nach Plänen von Carl Ferdinand Langhans erbaut. Bis 1872 gehörte sie zum liberalen, danach bis 1941 zum konservativen Judentum. Einen Brand in der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 entging sie nur dadurch, dass ein Feuer die gesamte Innenstadt gefährdet hätte. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs würde die Synagoge als Garage und Lager für geraubtes Eigentum von Juden zweckentfremdet. Nach umfassenden Renovierung wurde sie im Mai 2010 neu eröffnet. In dem dreigeschossigen Gebäude befidnet sich im März 2012 eine Ausstellung zum Jüdischen Leben in der Stadt.



Nachdem auf dem IV. Laterankonzil im November 1215 beschlossen worden war dass Juden und Muslime eine sie von den Christen unterscheidende Kleidung zu tragen haben, wurden die Juden zum  Tragen eines „Judenhutes“ und zur Anbringung eines gelben Ringes an ihrer Kleidung gezwungen.


Der an der ul. Ślężna 37 etwa 3, 5 Kilometer vom Rynek entfernt gelegene Alte Jüdische Friedhof war 1856 gegründet worden. Die letzte Bestattung auf dem knapp fünf Hektar großen Gelände fand 1941 statt. Der Friedhof ist heute Teil des Stadtmuseums und sogar montags geöffnet. Das Familiengrab des Kaufhausbesitzers Julius Schotthändler erinnert an einen ägptischen Tempel (Foto rechts).



Der Industrielle Max Kaufmann hat sich ein Grabgebäude im Stil der maurischen Alhambra in Granada errichten lassen (Fotol inks). Das Grab von Ferdinand Lassalle der  am 11. April 1825 in Breslau geboren wurde und am 31. August 1864 infolge eines Duells in der Nähe von Genf verstarb. Als einer der Wortführer der frühen deutschen Arbeiterbewegung und in seiner Eigenschaft als Hauptinitiator und Präsident des 1863 gegründeten Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins gilt er als einer der Gründerväter der 26 Jahre nach seinem Tod aus dem ADAV hervorgegangenen SPD. Das Grab der Familie Bruno Schotthändler (Foto rechts).  


Das Muzeum Narodowe we Wrocławiu (Nationalmuseum Breslau). Wenige Meter davon entfernt befindet sich ein rundes Gebäude in dem das 15 Meter × 114 Meter = 1710 Quadratmeter große Panoramagemälde der Schlacht bei Racławice am 4. April 1794. Unter dem Befehl des Generals Tadeusz Kościuszko besiegten die Polen ein russisches Heer, konnten  letztendlich jedoch nicht die Teilung ihres Landes unter Russland, Preußen und Österreich ungeschehen machen.  Das Monumentalgemälde wurde anlässlich des 100. Jahrestages der Schlacht nach fast einjähriger Entstehungsgeschichte am 5. Juni 1894 anlässlich einer Nationalausstellung in Lwów (Lemberg) veröffentlicht. 1946 wurde es unter Geheimhaltung zerlegt und nach Breslau verbracht, wo es viele Jahre in einem Versteck blieb. Mit der Abbildung einer Niederlage der russischen Armee , befürchteten die Behörden eine Verschlechterung der sowjetisch-polnischen Beziehungen. Erst nach der Lockerung der politischen Lage wurde es in seinem neuen Gebäude ausgestellt, das  am 14. Juni 1985 offiziell eröffnet wurde. Das Panorama zählt zu den meistbesuchten Ausstellungen in Polen, September 2004 eine Besucherzahl von sechs Millionen verzeichnen konnte.    Interaktives Panorama


Nahe dem Panorama erinnert ein Denkmal  an ein Verbrechen, dass die Sowjets an den Polen verübten und später den Nazis in die Schuhe schieben wollte.  Nachdem die Wehrmacht im April 1943 die Massengräber der Ermordeten im Wald bei Katyn gefunden hatte, wollte der damalige NS- Propagandaminister, Joseph Goebbels, das Massaker für seine  propagandistische Zwecke ausschlachten.



Am 13. April 1943 beschuldigte die Sowjetunion der Tat, um die im Krieg mit Deutschland befindliche Anti-Hitler-Koalition zu entzweien, was ihm jedoch nicht gelang. Das Bündnis der Westalliierten mit Stalin blieb auch weiterhin bestehen.


In Blick über die Odra (Oder) auf den Breslauer Dom, die Kathedrale St. Johannes des Täufers .Über die Most Piaskowy (Piastenbrücke) gelangt am auf die Oderinsel, auf der sich die Kościół Najświętszej Marii Panny na Piasku/Kirche St. Maria auf dem Sande, kurz Sandkirche genannt, befindet (Foto unten rechts)....  


...von dort gelangt man über die Most Tumski (Insel Brücke) zur Kirche St. peter und St. Paul. Neben der Sandkiche bittet die Statue eines Bischofs  um  Vergebung.   Videoclip Glockengeläut der Sandkirche.


Die in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs zur "Festung Breslau" erklärte Stadt,  wurde zu 70% zerstört......




...aber wie die -in den Jahren von 1244 bis 1341 gotischen Stil errichtete - Kathedrale St. Johannes des Täufers (Bazylika Archikatedralna św. Jana Chrzciciela) mit ihren knapp 98 Metern hohen Türmen und Kapellen wieder aufgebaut. Das Haupt des Stadtheiligen Johannes des Täufers ziert auch heute wieder das Wappen Wroclaws.


Die aus Holz erbaute Johannes-Nepumuk Kirche im Scheitniger Park aus dem 17. Jahrhundert (Foto rechts) stand bis 1913 bei Kozle (Cosel) in Oberschlesien. Anlässlich der Jahrhundertausstellung im Jahre 1913 - für die auch die beeindruckende Breslauer Jahrhunderthalle/Hala Ludowa (Foto links) erbaut wurde - erfolgte die Demontage und der Transport der Holzkirche nach Breslau, wo man sie dann wieder aufbaute. Die Jahrhudnerthalle wurde  2006 als Pionierleistung des Stahlbetonbaus und der modernen Architektur ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.


Beim Überqueren der Straße an der Most Zwierzyniecki (Tierbrücke) von 1895/97 muss man sehr aufpassen, um nicht überfahren zu werden.Der im Stil des neugotischen Historismus erbaute Wrocław Główny (Breslauer Hauptbahnhof) wurde 1857 eröffnet und befindet sich im März 2012 seit bald zwei Jahren in einer Umbauphase. 

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