Archäologische Funde belegen,
dass das heutige Tropea bereits seit dem Neolithikum bewohnt gewesen
war.
Der Legende nach wurde der Ort an der Küste der
Götter von Herkules auf
seinem Rückweg von Spanien
gegründet und daher ursprünglich als Herkuleshafen
bezeichnet. Seine erste Erwähnung erfolgte im 1. Jahrhundert nach
Christus
bei Plinius dem Älteren. Seit dem 7. Jahrhundert war Tropea Sitz
eines
Bischofs. Im Jahre 1094 erlangte unter der Normannenherrschaft erstmals
ein
lateinischer Geistlicher den bis dahin griechischen-orthodoxen
Bischofssitz.
Die Stadtbevölkerung gehörte jedoch bis ins 14. Jahrhundert
hinein
in großer Zahl der griechischen Sprachgruppe an. Im 13.
Jahrhundert
baute man die inzwischen wohlhabend gewordene Ortschaft zum Schutz
gegen
die Razzien der Sarazenen thronend auf einem Felsen über dem Meer.
Regelmäßige
Erdbeben verursachten im Laufe der Jahrhunderte jedoch immer wieder
schwere
Schäden, so dass die nach die Stadt nach jedem Beben auf den
Ruinen
neu errichtet werden musste. Unter den Anjou und den Aragonesen
entstanden
zahlreiche prachtvolle Palazzi. Im 18. Jahrhundert gehörte Tropea
als Città demaniali zu den 50
unmittelbar dem König unterstellten Städten, der sich von
einem
Statthalter vertreten ließ. Als reiches kommerzielles Zentrum
konnte
sich Tropea seine Unabhängigkeit als von zwei Bürgermeistern
geführter
Stadtstaat bis 1806 bewahren. Mit der Ankunft der Franzosen begann der
lange
Zerfall der Stadt, welcher erst mit dem beginnenden Tourismus wieder
rückgängig
gemacht werden konnte. |
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Auf der
Piazza Ercole erinnert die Bronzeskulptur eines antiken
Krieges
mit einem Greifvogel an die Gefallenen des Krieges von 1915 - 1918
(Foto
links) Am Ende einer Seitenstrasse (Foto rechts) des Corso
Vittorio
Emanuele gelangt man zu einer Stelle an der es nicht mehr weiter geht,
sich
jedoch hervorragende Aussichten ....
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...auf den Lido
Roccette mit seinem weißen Sandstrand (Foto links) und die
steile
Häuserfront bis hin zur Isola Bella (Foto
rechts)
bieten.
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Diese Ansichten
stammen
aus jeweils aus der Blickrichtung, die den zuvor beschriebenen Bildern
entgegengesetzt
ist.
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Die mit dem
Stadtfelsen
des Festlandes verbundene Isola Bella mit der Kirche Santa
Maria dell'Isola ist das Wahrzeichen Tropeas. Die
bereits
im Hochmittelaterim Zusammenhang mit einem Benediktinerkloster erbaute
Kirche
erlebte gotische und renaissancezeitliche Veränderungen. Im Barock
wurde
der Portikus angebaut, der jedoch zur Verbreiterung des Mittelschiffes
und
zur Anlage eines Obergeschosses für die Zellen der Mönche
wieder
zugemauert wurde. Die heutige Fasse wurde nach erneuten
Erdbebenschäden
im Jahre 1905 geschaffen.
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Aufgrund
seiner
Lage und der gut erhaltenen Altstadt gehört Tropea zu den
beliebtesten
Urlaubszielen Kalabriens und den schönsten Orten der italienischen
Mittelmeerküste.
Trotz seiner Beliebtheit konnte es sich seine seine
Ursprünglichkeit
bewahren. Die Altstadt des kalabrischen Saint-Tropez lädt mit
ihren
zahlreichen Cafés, kleinen Boutiquen und typisch italienischen
Gassen
zum Flanieren und Verweilen ein. Il Sedilie dei Nobili
am Corso Vittorio Emanuele (Foto Mitte); wo einst der der
königliche
Repräsentant residierte ist heute ein Informationsbüro
für Touristen eingerichtet. Die Büste des in
Tropea
geborenen Philosophen Pasquale Galluppi
(1770
– 1846), der als erster Italiener seinen Landsleuten die Bedeutung
Immanuel
Kants begreiflich machte. Während seine ersten Schriften, eine
apologetische
Denkschrift und eine Abhandlung über Synthese und Analyse
unbedeutend
sind, zeigt sich der Einfluss Kants bereits in seinem Werk
Saggio filosofico sulla critica della conoscenza, dessen
zwei
erste Bände schon 1819, die beiden anderen erst 1832 erschienen,
sowie
in seinem Hauptwerk Elementi di filosofia und
seinen Lettere filosofiche.
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Die im 12.
Jahrhundert
erstmals errichtete Kathedrale wurde mehrmals durch Erdbeben
zerstört,
jedoch immer wieder aufgebaut. Obwohl sie mit ihrem aufstrebenden
Mittelschiff
und dem mit einem Pultdach gedeckten linken Seitenschiff die klare Form
einer
romanischen Basilika vorweisen kann, wurde vieles an dem Gebäude,
wenn
auch nach Möglichkeit mit alten Materialien, rekonstruiert, bzw.
nachempfunden.
Als man sie 1931 von ihrem 1785 angebrachten klassizistischen Gewand
befreite,
um ihr, wie man meinte, wieder das ursprüngliche Aussehen
zurückzugeben,
entfernte man auch das Querhaus um einen verlängerten Apsisbereich
herstellen
zu können. Auffallend ist die Verwendung von
verschiedenfarbigen
Steinen zur Gestaltung der Außenwände.
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Das dreischiffige
ausgestattete Innere der Kathedrale wurde durch achteckige Pfeiler
gegliedert
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Zur geradezu
spartanischen
Innenausstattung gehört auch eine Fliegerbombe aus dem Zweiten
Weltkrieg.
das von einem aufgeblendeten spitzgiebeligen Baldachin gerahmte
spitzbögige
Hauptportal mit seinem Rundfesnter stammt wie das kleinere Nebenportal
noch
aus dem 13. Jahrhundert. Das einstige rechte Nebenportal ist
jedoch
dem Anbau des Bischofspalastes, der sich mit Arkaden zum Platz hin
öffnet,
zum Opfer gefallen (Foto rechts).
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