|
|
|
|
Der Breslauer
Rynek (Ring) entstand bei der Neugründung der Stadt
nach dem Magdeburger Recht bereits unter Herzog Heinrich I. zwischen 1214
und 1232. Der Rynek hat die Form eines Rechtecks mit den Maßen 205
mal 175 Metern. In seinem Zentrum errichtete man im 13. Jahrhundert
das Breslauer Rathaus (Ratusz), das im 15. Jahrhundert
im spätgotischen Stil aufwendig umgebaut wurde.
|
|
|
Im Keller des Rathauses
befindet sich mit dem Schweidnitzer Keller (Piwnica Świdnicka)
, in dem seit 1273 fast ununterbrochen das Bier in Strömen fließt,
die älteste Gaststätte Polens. Heute wird dort das süffige
Piast Wroclawski (Jasne Pelne)
ausgeschenkt. |
|
|
Im Laufe der Zeit sind
am Ring Patrizierhäuser entstanden, die bereits in der Mitte des 14.
Jh. an allen vier Seiten eine geschlossene Randbebauung bildeten. Auf den
60 nummerierten Grundstücken besitzt jedes Haus einen traditionsreichen
Namen, der meist mit dem auf der Fassade sichtbaren Wappen verbunden oder
auf die Geschichte des Hauses zurückzuführen ist. Links auf dem
linken Foto ist das Haus der sieben Kurfürsten zu sehen.
|
|
|
An der reich verzierten
Ostfassade des Rathauses befindet sich eine astronomische
Uhr aus dem Jahre 1580. Links ist der ehemalige
Pranger zu sehen. (Foto links). Zu den zahlreichen Touristenattraktionen
Breslaus zählen auch die „Krasnale“ (Breslauer Zwerge). In spontanen
Aktionen, wie zum Beispiel bei Demonstrationen in Zwergenkostümen, hatte
politische Oppositionsbewegung „Orange Alternative“ in den 1980er
Jahren Kritik am kommunistischen Regime in Polen geübt und einen gusseisernen
„Papa Zwerg“ in der Breslauer Altstadt aufgestellt. Heute gibt es
95 Zwerge
, die in verschiedenen Posen über die
gesamte Altstadt verteilt installiert wurden.
|
|
|
|
Unmittelbar links
neben dem Eingang Schweidnitzer Keller befindet sich der Bärenbrunnen
(Foto links). Die zweitürmige Magdalenenkirche
(Katedra św. Marii Magdaleny) wurde nach der Zerstörung
ihres Vorgängerbaues (Adalbertkirche) in den Jahren 1342 bis 1362
als gotische Backsteinkirche erbaut. Nachdem Johann Heß, der Reformator
von Breslau, hier am 23. Oktober 1523 hielt seine erste Predigt gehalten
hatte, blieb die Kirche bis 1945 evangelisch, danach wurde sie altkatholisch.
Auf der in 47 Meter Höhe befindliche Brücke
zwischen den beiden Türmen (Foto Mitte), die erstmals 1459 urkundlich
erwähnt wurde, brannte man am 22. März 1887 anlässlich des
90. Geburtstags von Kaiser Wilhelm I. ein Feuerwerk ab, durch das der Nordturm
in Brand geriet und die beiden Türkenglocken herunterfielen und zerschellten.
Im Mittelschiff der Magdalenenkirche (Foto rechts).
|
|
|
|
An der nord-westlichen
Ecke des Rynek findet man zwei, bautechnisch gesehen eigentlich drei, kleine
Altaristenhäuser, die mit einem Torbogen verbunden sind. Durch diesen
Bogen gelangt man zur Elisabethkirche, die in früherer Zeit von einem
geschlossenen Kranz derartiger Häuser umrahmt wurde, die den Kirchhof
von den Straßen abschirmten. Die beiden Häuser werden seit der
Nachkriegszeit als Jaś i Małgosia (Hänsel & Gretel)
bezeichnet (Foto links). Auf dem Kirchplatz
wurde ein Bronzedenkmal zu Ehren des Theologen Dietrich von
Bonhoeffer errichtet, der als 39jähriger am 9. April
1945 im Konzentrationslager Flossenbürg
ermordet wurde (Foto Mitte). Der knapp 90 Meter hohe Turm der
Elisabethkirche überragt die gesamte
Altstadt Foto rechts).
|
|
|
|
Südwestlich des
Rynek schleißt sich der kleinere Plac Solny (Salzmarkt) an , der nicht
ganz so große Häuser und prächtige Fassaden zu bieten hat
(Foto links). Das ehemalige Königsschloss in Breslau (Pałac Królewski)
war nach 1750 die Breslauer Residenz der preußischen
Könige (Foto rechts). Hier stiftete Friedrich Wilhelm III.
am 10. März 1813 das Eiserne Kreuz und rief eine Woche
später mit dem „Aufruf an mein Volk“ zum Kampf gegen den französischen
Kaiser Napoleon Bonaparte auf. Heute befindet sich in dem Gebäude
das Stadtmuseum von Wrocław (Muzeum Miejskie Wrocławia).
|
|
|
|
Die
Evangelisch-Augsburgische Kirche (Kościół Ewangelicko-Augsburski)
, diente als Hofkirche des nur wenige Meter
entferneten Königsschlosses (Foto links). Am Plac Bohaterów
Getta/ PLatz der Ghettohelden (Foto Mitte). Die
Kiełbaśnicza mit der Elisabethkirche (Foto rechts).
|
|
|
|
Die Synagoge
zum Weißen Storch (Synagoga pod Białym Bocianem) wurde
in den Jahren 1827–1829 nach Plänen von Carl Ferdinand Langhans erbaut.
Bis 1872 gehörte sie zum liberalen, danach bis 1941 zum konservativen
Judentum. Einen Brand in der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November
1938 entging sie nur dadurch, dass ein Feuer die gesamte Innenstadt gefährdet
hätte. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs würde die Synagoge als
Garage und Lager für geraubtes Eigentum von Juden zweckentfremdet. Nach
umfassenden Renovierung wurde sie im Mai 2010 neu eröffnet. In dem
dreigeschossigen Gebäude befidnet sich im März 2012 eine Ausstellung
zum Jüdischen Leben in der Stadt.
|
|
Nachdem auf dem IV.
Laterankonzil im November 1215 beschlossen worden war dass Juden und Muslime
eine sie von den Christen unterscheidende Kleidung zu tragen haben, wurden
die Juden zum Tragen eines „Judenhutes“ und zur Anbringung eines gelben
Ringes an ihrer Kleidung gezwungen.
|
|
|
Der an der ul. Ślężna
37 etwa 3, 5 Kilometer vom Rynek entfernt gelegene Alte Jüdische Friedhof
war 1856 gegründet worden. Die letzte Bestattung auf dem knapp fünf
Hektar großen Gelände fand 1941 statt. Der Friedhof ist heute
Teil des Stadtmuseums und sogar montags geöffnet. Das Familiengrab
des Kaufhausbesitzers Julius Schotthändler
erinnert an einen ägptischen Tempel (Foto rechts).
|
|
Der Industrielle Max Kaufmann
hat sich ein Grabgebäude im Stil der maurischen Alhambra in Granada
errichten lassen (Fotol inks). Das Grab von Ferdinand Lassalle der
am 11. April 1825 in Breslau geboren wurde und am 31. August 1864 infolge
eines Duells in der Nähe von Genf verstarb. Als einer der Wortführer
der frühen deutschen Arbeiterbewegung und in seiner Eigenschaft als
Hauptinitiator und Präsident des 1863 gegründeten Allgemeinen Deutschen
Arbeitervereins gilt er als einer der Gründerväter der 26 Jahre
nach seinem Tod aus dem ADAV hervorgegangenen SPD. Das Grab der Familie Bruno
Schotthändler (Foto rechts).
|
|
|
Das Muzeum
Narodowe we Wrocławiu (Nationalmuseum Breslau). Wenige
Meter davon entfernt befindet sich ein rundes Gebäude in dem das 15
Meter × 114 Meter = 1710 Quadratmeter große Panoramagemälde
der Schlacht bei Racławice am 4. April 1794. Unter dem Befehl des Generals
Tadeusz Kościuszko besiegten die Polen ein russisches Heer, konnten
letztendlich jedoch nicht die Teilung ihres Landes unter Russland, Preußen
und Österreich ungeschehen machen. Das Monumentalgemälde
wurde anlässlich des 100. Jahrestages der Schlacht nach fast einjähriger
Entstehungsgeschichte am 5. Juni 1894 anlässlich einer Nationalausstellung
in Lwów (Lemberg) veröffentlicht. 1946 wurde es unter Geheimhaltung
zerlegt und nach Breslau verbracht, wo es viele Jahre in einem Versteck blieb.
Mit der Abbildung einer Niederlage der russischen Armee , befürchteten
die Behörden eine Verschlechterung der sowjetisch-polnischen Beziehungen.
Erst nach der Lockerung der politischen Lage wurde es in seinem neuen Gebäude
ausgestellt, das am 14. Juni 1985 offiziell eröffnet wurde. Das
Panorama zählt zu den meistbesuchten Ausstellungen in Polen, September
2004 eine Besucherzahl von sechs Millionen verzeichnen konnte.
Interaktives Panorama
|
|
|
Nahe dem Panorama erinnert
ein Denkmal an ein Verbrechen, dass die Sowjets an den Polen verübten
und später den Nazis in die Schuhe schieben wollte. Nachdem die
Wehrmacht im April 1943 die Massengräber der Ermordeten im Wald bei
Katyn gefunden hatte, wollte der damalige NS- Propagandaminister, Joseph
Goebbels, das Massaker für seine propagandistische Zwecke ausschlachten.
|
|
Am 13. April 1943 beschuldigte
die Sowjetunion der Tat, um die im Krieg mit Deutschland befindliche Anti-Hitler-Koalition
zu entzweien, was ihm jedoch nicht gelang. Das Bündnis der
Westalliierten mit Stalin blieb auch weiterhin bestehen.
|
|
|
In Blick über die
Odra (Oder) auf den Breslauer Dom, die Kathedrale St. Johannes
des Täufers .Über die Most Piaskowy
(Piastenbrücke) gelangt am auf die Oderinsel, auf der
sich die Kościół Najświętszej Marii Panny na Piasku/Kirche
St. Maria auf dem Sande, kurz Sandkirche genannt, befindet
(Foto unten rechts)....
|
|
|
...von dort gelangt
man über die Most Tumski (Insel Brücke) zur Kirche St. peter
und St. Paul. Neben der Sandkiche bittet die Statue eines Bischofs um
Vergebung.
Videoclip
Glockengeläut der Sandkirche.
|
|
|
Die in den letzten Tagen
des Zweiten Weltkriegs zur "Festung Breslau" erklärte Stadt, wurde
zu 70% zerstört......
|
|
|
|
|
...aber wie die -in
den Jahren von 1244 bis 1341 gotischen Stil errichtete - Kathedrale
St. Johannes des Täufers (Bazylika Archikatedralna św. Jana Chrzciciela)
mit ihren knapp 98 Metern hohen Türmen und Kapellen wieder aufgebaut.
Das Haupt des Stadtheiligen Johannes des Täufers ziert auch heute wieder
das Wappen Wroclaws.
|
|
|
Die aus Holz erbaute
Johannes-Nepumuk Kirche im Scheitniger
Park aus dem 17. Jahrhundert (Foto rechts) stand bis 1913 bei Kozle (Cosel)
in Oberschlesien. Anlässlich der Jahrhundertausstellung im Jahre 1913
- für die auch die beeindruckende Breslauer Jahrhunderthalle/Hala
Ludowa (Foto links) erbaut wurde - erfolgte die Demontage und
der Transport der Holzkirche nach Breslau, wo man sie dann wieder aufbaute.
Die Jahrhudnerthalle wurde 2006 als Pionierleistung des Stahlbetonbaus
und der modernen Architektur ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.
|
|
|
Beim Überqueren der
Straße an der Most Zwierzyniecki (Tierbrücke) von 1895/97 muss
man sehr aufpassen, um nicht überfahren zu werden.Der
im Stil des neugotischen Historismus erbaute Wrocław Główny (Breslauer
Hauptbahnhof) wurde 1857 eröffnet und befindet sich im März
2012 seit bald zwei Jahren in einer Umbauphase.
|
timediver®'s Fotoseiten
|
Dolny Śląsk / Niederschlesien
|
Małopolska / Kleinpolen
|
Górny Śląsk / Oberschlesien |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
timediver®'s Empfehlungen
|
|
timediver®'s weitere Fotoseiten Polen
|
|