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Gleichwohl man davon ausgeht,
dass Porto-Vecchio bereits in präneolithischer
Zeit als Anlaufstation für Menschen gedient hatte, die über
das Tyrrhenische Meer nach Korsika kamen, wurde der Ort nachweislich erst
ab 883 v. Chr. von griechischen Einwanderern
aus Syrakus (Sizilien) Portus Syracusanus
gründeten. Nachdem der erste Siedlungsversuch der Genuesen im Malaria
verseuchten Mündungsgebiet des Orso und Stabiacco
1539 gescheitert war, sollte sich deren Stadtgründung
am "Alten Hafen" im Jahre 1546auf die Errichtung
von vier Bastionen beschränken. Neben dem Palast des genuesischen Kommandeurs
wurden zwar noch einige Häuser an die Mauer angebaut, eine städtische
Organisation mit Bürgermeister und Stadtrat gab es jedoch nicht. Nachdem
die deutschen Besatzungstruppen am 4. Oktober 1943 die Insel verlassen hatten,
bekämpfte die US-amerikanische Luftwaffe ab 1944 erfolgreich die Malariamücke
(Anopheles) erfolgreich aus der und machte dadurch die Entwicklung von Stadt
und Region zum größten Tourismuszentrum erst möglich.
Im Zentrum der Zitadelle (Oberstadt), auf dem Place de la République
, steht die im Jahre 1868 aus dem Ruinengestein ihrer Vorgängerkirche
errichte Église Saint Jean-Baptiste.
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Ebenfalls am Place de la
République steht eine 10 Meter hohe Zweihäusige
Kermesbeere (Phytolacca dioica), die auch
Ombubaum , spanisch Ombú oder nach der englischen
Bezeichnung Elefantenbaum genannt wird.
Die in der südamerikanischen Pampa beheimatete Pflanze wurde
der Stadt Porto-Vechju im Jahre 1904 zum
Geschenk gemacht. Die immergrüne Zweihäusige Kermesbeere ist,
im Gegensatz zu den meisten Arten ihrer Gattung, zweihäusig, d. heißt
nach Geschlecht getrennt (diözisch). Da ihr Saft giftig ist, wird
sie von Pflanzenfressern gemieden. Außerdem ist der Ombú gegen
Heuschrecken und andere Plagen immun. „Bel Ombra“
ist eine Ableitung der in Argentinien und Uruguay gebräuchlichen
Bezeichnung „Bella Sombra“ (Schöner
Schatten) .
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Nachdem man durch die
Porte Génoise (Foto links)
gegangen ist, erhält man einen Blick auf den Yachthafen
(Foto rechts).
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Die Aussenseite der Porte
Génois (Foto links). Auf dem Parkplatz des Supermarktes Leclerc
parkte ein Volvo aus dem 3200 Kilometer entfernten Moskau.
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Das Castellu d'Araghju
ist neben Cucuruzzu das wichtigste und am besten erhaltende
torreanische Monument Korsika. Der Aufstieg auf das 245 Meter hoch
gelegene Plateau ist atem(be)raubend und auch der Abstieg ist kräftezehrend.
Die Kletterpartie ist alles andere, als ein 30minütiger Spaziergang.
Oben angelangt wird man für die Strapazen jedoch reichlich belohnt.
Denn die archäologisch einzigartige Anlage hat neben einer
himmlischen Ruhe, Einsamkeit, bei nur das Gezwitscher von Vögeln
und das Summen von Bienen hören sowie Eidechsen und Schmetterlinge
sehen lässt, auch einen kolossalen Panoramablick zu bieten.
Die von Robert Grosjean im Jahre 1967 begonnenen Ausgrabungen ergaben,
dass die Torreaner zunächst nur Monumente zu Kultzwecken errichtet
hatten. Erst später wurden Wohnungen des religiösen Führer
oder Stammesfürsten, zuletzt die mauern zu Verteidigungszwecken angebaut.
Die Mauer von Araghju ist 3 - 5 Meter hoch, einen Umfang von 120 metern
und setzt sich aus anstehenden Felsen und großen Steinblöcken
zusamen. Durch den 2,6 Meter hohen und 1,5 Meter breiten, mit Steinplatten
gedeckten Osteingang 1
(Foto rechts).....
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...gelangt man in den Innenhof. Nachdem
man nach rechts weitergegangen ist, kann man im Mauerwerk eine Treppe
4 und eine Öffnung
5 erkennen (Foto rechts). Das Schild mit der
alternativen Bezeichnung Casteddu d'Araghju und dem
nummerierten Lageplan (Foto links) war bereits vollkommenvon der
Macchia überwuchert und musste zum Fotografieren erst einmal
freigelegt werden.
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Die Treppe führt in
einen runden Raum4
mit Foyer und Feuerstelle (Foto rechts).
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Durch die Öffnung
im Mauerwerk 5
(Foto rechts) gelangt man in einen mit Steinplatten gedeckten Gang, der
in einen großen Raum mündet (Foto links). Diese als "Wohnung
des Stammesfürsten" interpretierte Räumlichkeit weist eine Vertiefung
in einem Naturstein auf, die möglicherweise als Wasserreservoir
gedient haben könnte.Bei der zweiten mit einer Steinplatte
gedeckten Öffnung 6
(links im Foto rechts) handelt es sich um den einstigen Nordeingang
, der von den Torreanern zugemauert wurde. Lediglich eine kleine Öffnung
blieb dabei als Schießscharte offen.
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Jeweils ein Blick von oben
in die Fürstenwohnung5
(Foto links) und den runden Raum
4 (Foto rechts).
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Der Aufenthaltsraum
des Wachpostens im inneren Bereich des Ost-Eingangs
2 (Foto links). Blick von Innen auf den Osteingang
1
(Bild rechts).
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Das linke Foto zeigt noch einmal die gewaltigen
Steinplatten, die den Osteingang bedecken. Der Ausblick reicht kilometerweit
über das Grün der Macchia bis hin zum blauen Meer.
So eindrucksvoll diese Besichtigung auch war, hätte man mich
nach dem Abstieg vor die Wahl gestellt “1000 Euro für einen erneuten
Aufstieg” oder “eine Flasche Wasser für das Untenbleiben” hätte
ich mich für das Wasser entschieden! Während ich dies wohlverdienst
genießen konnte, konnte ich gerade noch drei junge Trendies davon
abhalten, sich mit Flipflops auf den Weg zu machen.
Castellu
d'Araghju Panoramablick
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Mit weit aus weniger körperlicher
Anstrengung gelangt man zum Kultmonument von Torre . Da es an der
N 198 jedoch keinerlei Hinweisschild darauf gibt, sind mitunter mehrere
Anläufe erforderlich, um an diese bronzezeitliche Stätte zu
gelangen. Sie liegt im kleinen Weiler Torre, der für Roger Grosjean
zum Namensgeber für eine gesamte Kultur und deren Tägern, den
Torreanern, geworden ist. Am Fuße des Granitfelsens, auf dem
sich das Monument erhebt , wurde gegenüber eines Wohnhauses eine kleine
Kapelle erbaut (Foto rechts). Während sich die Bewohner des Weilers
weder um die Kultstätte noch um deren wenige Besucher zu scheren scheinen,
warnt ein Schild davor, dass das Betreten des "gefährlichen Ortes"
auf eigenes Risiko geschieht (Foto links).
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Beim kurzen "Aufstieg"
auf den etwa 10 Meter hohen Granitfelsen kommt man zunächst an der
Öffnung zu einem Raum vorbei, der heute von Bewohnern des Weiler
Torre offenbar als Rumpelkammer benutzt wird. Torre ist das beste Beispiel
eines Kultmonuments mit einem zentralen
Gang ohne Cella (Fotos Mitte und rechts),
von dem jedoch zwei Nebengänge und eine Nische ausgehen.
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Jeweils ein Blick auf die
beiden Nebengänge...
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... und zur Nische.
Gegen eine Behausung sprechen eindeutig die geringen Ausmaße der
Gänge (Fotos Mitte und rechts). Ein wichtiger Hinweis für ein
Krematorium ist auch der vorhandene
Rauchabzug am Ende des Zentralganges. Eine Interpretation als Schießscharte
scheidet wegen der geringen Ausmaße und der Lage aus. Ein Teil der
Steinplatten, die den Hauptgang bedeckten wurden aus Sicherheitsgründen
entfernt.
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Durch Hitzeeinwirkungen
zersprungene Platten, Asche und verkohlte organische Reste bestätigen
die Funktion des Monuments als Begräbnisstätte
(Foto links). Solche Buchten mit beinahe karibischen Stränden
gibt es unzählige im Süden Korsikas! (Foto rechts).
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Der Tour de Fautea
gehört zu den 67 noch erhaltenen Signaltürmen, die von den
Genuesen seit dem 13. Jahrhundert als Frühwarnsystem vor Sarazeneneinfällen
erreichtet wurden. Corsika + Torre
+ Biera = Torra! Seit dem Jahr 2002 wird von
der
Brasserie de Corse
in 20167 Sarrola-Carcopino (Mezzavia), Route de
Caldaniccia, in der Nähe von Aiacciu/Ajaccio, das Torra Biera Bionda
à la l'Arbouse/Biere Blonde de Maquis mit der Frucht des Westlichen
Erdbeerbaumes (Foto rechts) hergestellt. Die zum Konsortium der
Brasserie Duyck aus 59144 Jenlain gehörende korsische Brauerei
braut außerdem das Torra Biera Ambrata/Bière Ambrée
a la Myrte de Corse. Während das fünfprozentige Bionda à
la l'Arbouse eher fruchtig-süß schmeckt, verleiht die Myrte dem
sechsprozentigen Biera Ambrata einen recht herben Geschmack. Neben dem
Namen und der Abbildung auf dem Eitkett lässt auch das Styling des
Bierglases an einen Turm erinnern. Wer jedoch lieber ein
mit Kastanien gebrautes Bier probieren oder gar ein
korsisches Weißbier probieren möchte, seien das Pietra
und Columba der
Brasserie Pietra
aus 20600 Furiani bei
Bastia
empfohlen, die timediver® am Ende seiner
Korsika-Reise am 4. Mai 2012 besichtigen konnte.
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