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Der Name Bellapais geht
auf die griechische Bezeichnung espiskopia (Bischofssitz) zurück. Wahrscheinlich
hatte hier der orthodoxe Bischof von Kyrenia seinen Sitz. Die Franken verballhornen
den Namen zunächst zu einem sinnlosen Lapais aus dem sie schließlich
die Abbaye de la Paix oder Bella Paix usw. ableiteten. Die
Lusignans förderten in den ersten Jahren ihrer herrschaft und dann erneut
nach dem Fall von Akko 1291 die Ansiedlung von geistlichen Orden. In Bellapais
ließen sich zunächst Augustiner, unter König Hugo I.
(Reg. 1205 - 1218) schließlich Prämonstratenser
nieder. Der König brauchte die Orden zur Unterstützung
gegen den aufsässigen Adel. Die Mauern des Kapitelsaals/Gemeinschaftsraums
und des Dormitoriums (Foto links). Das bewehrte Eingangsportal zur Abtei (Foto
rechts).
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Über dem Eingang zur
Kirche finden sich die Reste eines Freskos (Foto links). Die Ikonostase der
Kirche ist in einem guten Zustand erhalten.
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Die Klosterkirche wurde
in der Frühphase der gotischen Architektur von König Hugo III.
(Reg. 1267 - 1284) gestiftet. Die Mönche der Abtei stellten eine bedeutende
Macht im Staate der Lusignan dar. Sie hatten einen ständigen Vertreter
am Hof zu Nikosia und erscheinen außerhalb des Klosters repräsentativ
mit goldenen Sporen und einem vergoldeten Schwert. Dieses Privileg hatte ihnen
Hugo III. verliehen. Die übrigen Gebäude des Klosters gehören
in die Spätphase der zyprischen Gotik, in der König Hugo IV. alle
nötigen Mittel stiftete.
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Das Refektorium (Bild links)
und die filigran wirkenden Bögen des Kreuzganges.
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Ein Blick in den Kreuzgang
vor dem Refektorium (Foto links) und die darunter gelegenen Räume des
Cellariums (Foto rechts).
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Das Refektorium, welches
heute für Vorträge und Tagungen genutzt wird. Die Ordensbrüder
waren ursprünglich den Idealen der Armut und des gemeinsamen Lebens,
der zurückgezogenen Beschaulichkeit in Verbindung mit dem Wanderapostolat
verpflichtet. Nicht den letzten Jahrzehnten vor der osmanischen Eroberung
war hiervon jedoch nicht mehr viel übrig geblieben. Obwohl die Mönche
gemeinsam mit Frau(en) und Kindern in der langsam verfallenden Abtei lebten,
kam es nicht mehr zu einer Klosterreform. 1770 wurden die unkeuschen Brüder
von den Türken fortgejagt und die Kirche den Orthodoxen übergeben,
die sie fortan - bis 1974 - als Dorfkirche nutzten.
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Ein römischer Marmorsarkophag
(Foto links) und eine Säule mit einem phantasievollen Kapitel im
einstigen Kapitelsaal (Foto rechts).
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Unmittelbar an den Kapitelsaal
(Foto links) schloss sich der Gemeinschaftsraum mit seinem
Tonnengewölbe (Foto rechts) an.
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Weitere phantasievolle Säulenkapitelle
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Hinter dieser Mauer (Foto
links) lag einst das Dormitorium. Von der Abtei hat man eine sehr gute Aussicht
auf die Küste mit der Stadt Girne.
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das in einer luftigen Höhe
von 954 Meter ü. M. gelegene Kastell Buffavento (die Burg, die
dem Wind widersteht) kann heute nur noch mittels eines mühsamen, ca.
45minütigen Aufstiegs erreicht werden. Andres als Sankt Hilarion
und Kantara war Buffavento keine Wohn- oder Fluchtburg, sondern diente als
Signalposten. |
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Durch ein Torhaus gelangt
man in die Burg.
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Für die Strapazen des
Aufstiegs wird man mit einem hervorragenden Ausblick auf die Mesaoria-Ebene
und das TRoodos-Gebirge belohnt.
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Von der Toranlage bis zur
obersten Stelle der Burg werden die Treppen zwar von Geländern gesäumt,
dennoch ist Vorsicht geboten.
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Ein kühler Windhauch
lässt den Besucher ein wenig auf der Bergspitze verharren....
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...ehe er sich auf den weitaus
weniger beschwerlichen Abstieg begibt.
Video
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Die Schrift auf dem Wegweiser
zum Armenischen Kloster Sourp Magar (Սուրբ
Մակար/ Magaravank) ist kaum noch zu erkennen (Foto links).
Bereits zur Zeit des Byzantinischen Reiches gab es besonders im Nordteil der
Insel Gebiete mit einer armenischen Bevölkerung (Foto rechts).
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Nach der türkische
Invasion 1974 musste die armenische Gemeinschaft Sourp Magar verlassen, sodass
der gesamte Komplex verfiel. Dennoch behielten die Armenier deine große
Verbundenheit mit ihrer alten Einrichtung. Dank der Bemühungen der armenischen
Ministerpräsidenten Vartkes Mahdessian konnten nach dort drei Wallfahrten
gemacht werden, von denen die letzte am 9. Mai 2010 stattfand.
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Magaravank wurde
in den frühen elften Jahrhundert als koptisch-orthodoxes Kloster gegründet
dem heiligen Makarios von Alexandria, der 395 n. Chr. starb, benannt. Irgendwann
vor 1425 wurde das Kloster den Armeniern von Zypern übertragen. Armenier
waren bereits seit langer zeit auf Zypern ansässig gewesen.
Nach dem Fall des armenischen Königreiches Kilikien 1375, als dessen
letzter König Leo V. der Mamluken fliehen musste, kamen weitere
Armenier nach Zypern. Die Lusignan-Könige von Zypern waren danach
auch Titularkönige von Armenien.
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Die Übertragung von
Sourp Magar an die Armenier hatte vermutlich ihre
Ursache in der zunehmenden Bedeutung der armenischen Gemeinschaft im Reich
der Lusignan. Auch unter venezianischer und osmanischer Herrschaft behielten
die Armenier die Kontrolle über Sourp Magar und die dazu gehörenden
Ländereien. Im Jahre 1642, unter Ibrahim I., wurde die Einrichtung
von Steuerzahlungen befreit. Dieses Privileg 1660 und 1701 erneuert. Sourp
Magar hatte im Laufe seiner langen Geschichte eine Vielzahl sozialer Funktionen.
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Von einer Schule und einem
Rasthaus für Pilger wandelte es sich in ein in Waisenhaus und eine Sommerfrische
für Armenier aus Nikosia. In einem Bericht von 1935 wurde festgehalten,
dass sich dort ständig 17 Personen aufgehalten haben. Sourp Magar beherbergte
einst eine Sammlung von Handschriften und anderer heiliger Gegenstände.
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In den1920er Jahren wurden
Fliesen und andere moderne Ergänzungen wurden an vielen Stellen im Kloster
eingebaut. Die Nachkriegszeit brachte einen fehlgeleiteten Wiederaufbau
mit Stahlbeton. Einem der mittelalterlichen Fenster fügte man einen Stahlträger
ein, um Platz für eine Toilette und Bad zu gewinnen. Ein Teil von Boden
und Decke ebenfalls mit Stahlbeton umgebaut. Eine armenische Inschrift erinnert
an die einstigen Besitzer.
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Die türkische Invasion
von 1974 brachte ein schnelles Ende dieser unglücklichen baulichen Veränderungen.
Das Kloster wurde zu einem Ort von Vandalismus und der Plünderung
von Baumaterialien. Viele der alten Dachziegel, die heute wertlos geworden
sind, liegen fein säuberlich gestapelt neben die Außenwänden.
Die meisten der Holzbalken sind verschwunden. 2005 ließen die
nordzyprischen Behörden einige Zimmer an der Südseite mit der Idee
restaurieren, dass sich hier Wanderer erfrischen könnten. Nach einer
Diskussion über die weitere Entwicklung wurde dieses Projekt hat schließlich
jedoch nicht fortgesetzt.... |
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Anders jedoch im ehemaligen
Kloster Antifonitis, dessen kleine Kirche relativ
gut erhalten wurde und nebenan ein Restaurant vorweisen kann.
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Die aus dem 12. bis 15.
jahrhundert stammenden Fresken sind allerdings schwer beschädigt. In
der Kuppel: Christus Pantokrator (Foto links).
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Die im 12. Jahrhundert errichtete
Kirche weist in einem Achteck stehende Säulen vor, von denen die Last
der Kuppel getragen wird.
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Neben der Kirche sind die
Überreste des einstigen Kreuzganges zu sehen.
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Kantara ist die östlichste
der drei Bergfestungen im Norden Zyperns und am einfachsten zu erklimmen!
Nur im Süden und Südosten war die Umfassungsmauer durch Bastionen
und Türme verstärkt worden (Foto links).
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Auch in dieser 630 m. ü.
M. gelegenen Burg waren die Truppen Kaiser Friedrichs II. und König Heinrichs
im Jahre 1230 aneinander geraten. Auch hier konnten sich schlich die Lusignans
durchsetzen.
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Kantara diente den
Lusignans vor allem zur Überwachung des seit 1373 von genua besetzten
Famagusta.
Videoclip
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Von der Burg Kantara
aus bietet sich ein herrlicher Blick auf die ca. 100 Kilometer lange Halbinsel
Karpaz/Karpasia, deren Nord-. und Südküste man von hier aus gleichzeitig
gut sehen kann (Foto links). |
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Ein Blick auf den parkplatz
zeigt, dass der Aufstieg nicht allzu lange und beschwerlich gewesen ist (Foto
links).
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Auf der obersten Plattform
und dem damit höchsten Punkt der Burg, befindet sich das sogenannte "
Zimmer der Königin" (Foto rechts).
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