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Im äußersten
Westen der "Türkischen Republik Nordzypern" befinden sich auf einer Anhöhe
von 250 Metern ü. M. die Ruinen des Palastes und
Athena-Tempels (Foto rechts) von Vouni (Griech.: Berg).
Beides wurde zur Zeit der Stadtkönigtümer - in den ersten Jahren
Jahren des 5. vorchristlichen Jahrhunderts - errichtet und in der Folgezeit
mindestens viermal umgebaut. Um 380 v. Chr. wurde die Anlage zerstört.
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Die Reste des Baus stellen
ein wichtiges Zeugnis für die Wohn- und Repräsentationsachitektur,
aber auch für die politische Geschichte jener Epoche.
Angegliedert Badeanlage mit ihrem Sudatorium, gilt als älteste Therme
der griechischen Architekturgeschichte. Der Standort eines Altars (Bild
re.).
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Die Palastanlage wurde
in den Jahren 1928 - 1929 von schwedischen Archäologen freigelegt.
Aufgrund der Bauweise, bei der sich ein eine Haupthalle (Liwan) zu einem
Innenhof hin öffnete, wird angenommen, dass es sich beim ersten Bauherrn
um einen Verbündeten der Perser oder gar einen perser selbst handelte,
der von dieser Anhöhe aus, den Kupferabbau in Soloi (Soli) überwachen
sollte. Die Bilder links und rechts zeigen Vorratsräume.
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Die einstigen Wirtschaftsräume
(Foto links) und die in späterer Zeit im Innenhof aufgestellte
Stele (Foto rechts).
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Nachdem der alte Eingang
im Südwesten zugemauert worden war, wurde ein neuer Eingang im Norden
(Foto links) geschaffen. Nun kam der Besucher zunächst in den Innenhof
und hinauf über die Stufen in den Liwan. Mit der Änderung der
Raumfolge vom orientalischen Liwanhaus zu einem Megaron ,
war die Grundform des Palastes gräzisiert worden.
Videoclip
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Der Innenhof mit Stele
und der zum Meer gelegenen Badeanlage (Foto links) und die Reste
der einstigen Eingangshalle (Foto rechts).
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Im Nordwesten des Palastes
befanden sich weitere Wirtschafts- und Wohnräume (Foto links).
Blick vom Meer auf die Badeanlage (Foto rechts).
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Der Mythologie nach wurde
die am Hang eines niedrigen Hügel gelegene Stadt Soloi (römisch:
Soli) von Akamas, dem Sohn von Theseus gegründet.
Nach einer anderen Geschichte habe um 600 v. Chr. Philokypros (grie:
der Kupfer liebende), ein König einer nahegelegenen Stadt, nach dem
Rat des weisen Solon hier eine neue, günstiger gelegene Stadt gegründet
und nach ihm Soloi genannt. Um 500 v. Chr. schreibt Herodot, dass
die Stadt in den Perserkriegen am längsten Widerstand geleistet habe,
bis sie durch einen Tunnel "von unten her" eingenommen wurde.
Videoclip
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Ein schwedisches Archäologenteam
hat hier eine Agora, ein Theater und farbige Mosaikfußböden einer
frühchristlichen Basilika aus der zweiten Hälfte des 4.
Jahrhunderts ausgegraben. Mosaiken aus dem Atrium (Foto links) und
dem Hauptschiff der Basilika (Foto rechts).
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Geometrische Mosaiken
und die umgestürzte Säule (im Hintergrund des rechten Fotos).
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Bei den Ausgrabungen der
sogenannten Basilika A wurde eine 2,40 absteigende Rampe gefunden,
die beim Bau der Basilika B mit Schutt verfüllt worden war. Möglicherweise
führte sie zur Gedenkstätte (Grab?) des Heiligen Auxibius
, der hier sein Martyrium erlitten haben soll.
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Im Naos der Basilika finden
sich die schönsten Tiermosaiken. Ein Delphin (Foto links)
und ein von Blüten und Blättern umrahmter Schwan (Foto
re.)
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Das römische Theater
(Foto links) aus dem Ende des 2. Jahrhunderts nach
Christus hatte ungefähr 4000 Sitze und war damit kleiner als
jenes in Salamis, jedoch größer als das Odeon von Paphos. Wie
bei den anderen zyprischen Theatern wurde die Sitzreihen rekonstruiert. Von
den Originalsteinen ist heute noch noch wenig zu sehen, denn die meisten
Quader wurden von den Einheimischen bis zum Beginn der wissenschaftlichen
Erforschung in den 1920er Jahren zum Hausbau verwendet. Da die Greene
Line unmittelbar durch das Erzabbaugebiet verläuft, kam die Bergwerksindustrie
1974 zum Erliegen. Das Foto rechts zeigt die verwaiste Erz-Verladerampe
von Karavostasi, unmittelbar unterhalb von Solis.
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Die dem Heiligen Mamas
gewidmete Klosterkirche stammt in ihrer heutigen Form
aus den 1720er Jahren. Sie ähnelt der ebenfalls zu osmanischer Zeit
erbauten Tripiotiskirche in Nikosia von 1690. Der überkuppelte dreischiffige
Bau weist noch einzelne Architekturelemente im gotischen Flamboyantstil auf,
die vom fränkischen Vorgängerbau stammen. Da die Kirche geschlossen
war, konnte timediver® nicht das Grab des Heiligen Mamas mit seinen
beiden Löchern, aus denen der Legende nach hin und wieder ein Balsam
gegen Augen- und Ohrenleiden fließen soll, besichtigen.
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Der im Inneren der Kirche
an der Nordwand stehende leere und schmucklose Sarkophag sei einst vom Meer
angeschwemmt worden und habe die Gebeine des Heiligen Mamas enthalten. Dieser
war nach antiker Überlieferung in Gangra (Paphlagonien) an der Schwarzmeerküste
geboren und habe im Jahre 275 den Märtyrertod erlitten. Eine
Legende berichtet, dass der Heilige Mamas
als Einsiedler ohne Einkommen und Besitz lebte und sich daher weigerte
übliche Kopfsteuer zu bezahlen...
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...worauf er vor den Stadthalter
zitiert wurde. Auf dem Weg dorthin habe Mamas in der Wildnis einen Löwen
angetroffen, der sich gerade anschickte ein Lamm zu töten. Der Heilige
Mamas rettete das Lamm, beruhigte den Löwen und setzte sich auf dessen
Rücken, um so in die Stadt zu reiten. Auf diese Weise erregte
er Bewunderung und Schrecken, so dass ihm der Stadthalter die Steuern
erließ. Fortan galt St. Mamas als Patron der Steuersünder
. Oftmals wird jedoch der Löwenritt (Foto rechts) von den Zyprern
auch als Symbol der Befreiung von der venezianischen Herrschaft (Löwe
von St. Marco) gedeutet, wobei das gerettete Schaf für das zyprische
Volk steht.
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Nachdem man Camlibel/Myrtou
auf der Strasse nach Lefkoșa verlassen lassen hat, sieht man nach ca.
3 Kilometern auf der rechten Seite einen Zypressenhain, zu dem ein
150 langer Weg führt. Im Zentrum eines ca. 15 x 15 Meter großen
Temenos - aus der Zeit zwischen 1600 - 1050 v. Chr. - steht ein rekonstruierter
monumentaler Altar mit einem stilisierten Stiergehörn.
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An dieser Stelle konnte
nachgewiesen werden, dass der Stierkult von Kreta nach Zypern gelangt
war. Entlang der Ostmauer des Heiligtums verläuft ein Wasserkanal. Möglicherweise
diente das Wasser zur Reinigung des Ortes nach blutigen Opfern, vielleicht
aber auch zur Katharsis (Kultische Reinigung) der Opfernden.
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Am Ortseingang des Dorfes
Koruçam/Kormakitis wird der Besucher
dreisprachig begrüsst (Foto links). Kormacit, wie der Ort ebenfalls
genannt wird, ist das Zentrum der zyprisch-maronitischen Kirche, in dem
sich eine der vier maronitischen Kirchen Zyperns (Foto rechts) befindet.
Die Syrisch Maronitische Kirche von Antiochien stellte sich im 12.
jahrhundert unter den Schutz der Kreuzritter und ist seit 1182 mit
der Römisch-Katholischen Kirche uniniert. Wie timediver® feststellen
konnte, spricht ein Teil der Dorfbewohner ein zyprisches Arabisch
.
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Auch diese Kirche war geschlossen.
Im gegenüberliegenden Restaurant war ein Bild von Béchara
Raï (Jahrgang 1940), dem Maronitischen Patriarchen
von Antiochien und des ganzen Orients aufgestellt (Foto rechts). Nachdem
der Bruder es Mariamitischen Maroniten-Ordens der seligen Jungfrau
Maria am 15. März 2011 von der Synode der Maroniten in Bkerke
gewählt worden war, nahm auch er - wie bei jedem maronitischen Patriarchen
üblich - nahm zusätzlich den Namen Pierre (Petrus) an. Mit seiner
Amtseinführung am 25. März 2011 gewährte ihm Papst Benedikt
XVI. gemäß dem Codex Canonum Ecclesiarum Orientalium in
einem persönlichen Schreiben die kirchliche Communio. Der Patriarchentitel
ist ein traditionell mit der Kardinalswürde verbundenes Amt, so dass
Béchara Pierre Raï automatisch ein Anwärter auf das Kardinalat
ist.
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