• Letzte Aktualisierung: 21.09.2011

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Republik Armenien

Jerevan  /   Երևան

     
                                    



Die Geschichte Armeniens  beginnt mit dem Zerfall des urartäischen Reiches im 7. vorchristlichen Jahrhundert.  Über ein Verwandtschaftverhältnis zwischen Urartäern und  Armeniern wird heftig gestritten. Fest steht jedoch, dass die ausgestorbene Sprache der Urartäern den autochthonen Sprachen des Kaukasus näher stand als dem indoeuropäischen Idiom Armenisch. So wurden auch nur wenige Begriffe aus dem Urartäischen ins Armenische entlehnt.  Von den Uratäern wurden jedoch zweifelsfrei die Tradition des Bierbrauens, die Symbole des Lebensbaumes  und  des steinerne Löqwens übernommen.  Die erste schriftliche Quelle, in der die Armenier explizit genannt werden ist eine dreisprache Felsinschrift des persischen Großkönigs Dareios I, aus dem Jahre 520 v. Chr. Der Überlieferung zufolge wurde das armenische Alphabet vom Heiligen Mesrop Maschtots' zwischen 403 und 406 n. Chr. geschaffen. Nach mehreren Ergänzungen und Reformen sind heute 38 Buchstaben gebräuchlich.


Das berühmt-berüchtigte Radio Eriwan (Foto links im grünen Kreis), das mit politischen Witzen, im einstigen Ostblock in Verbindung gebracht wurde. Die zuerst in der DDR kursierende   stereotypische Einleitung „Anfrage an den Sender Jerewan: ...?“ wurde vom Westen als  „Frage an Radio Eriwan: ...?“ übernommen. Derartige Anfragen an den Sender, wie auch dessen Antworten, die stets mit „Im Prinzip ja...“  begannen, hat es im übrigen niemals gegeben. Das Matenadaran (armenisch: Bibliothek) ist das Zentralarchiv für alte armenische Handschriften. Davor steht eine Skulptur des mit seiner rechten Hand auf auf eine Tafel mit dem armenischen Alphabets weisenden Mesrop Maschtots' und seines Schülers Koriun. Das Gebäude gehört seit 1997  zum UNESCO-Weltkulturerbe.


Das Museum des Stadtgeschichte Jerevan wurde im Jahre 2007 im neuen Rathaus eröffnet.  Vor dem Museum ist die Kopie einer urartäischen Steinstele aus dem 9. Jh. bis 7. Jh. v. Chr. aufgestellt. Das original befindet sich im Erebuni-Museum . Die Übersetzung des Keilschrifttextes lautet: „Dem Gott Chaldi, dem Herrn, hat Argišti I., Sohn des Menua, diesen Tempel erbaut und diese mächtige Burg. Ich bestimmte Irbuni (=Erebuni) als ihren Namen, den Biai-Länder (=Urartu) die Herrschaft und den Lului-Länder (=Fremdländer) die Unterwerfung. Durch die Größe des Chaldi bin ich, Argišti, Sohn des Menua, der starke König, der König der Biai-Länder, der Hirte der Stadt Tušpa.“  


Das Museum Stadtgeschichte-Museum präsentiert sich in sechs Abteilungen, in denen die Geschichte der Stadt vom Neolithikum bis heute dargestellt wird. Eine Modell der Festung Erebuni (8. Jh. v. Chr), die auf Geheiß der urartäischen Könige Argišti I. und Sarduri II. errichtet wurde (Bild links). Das Attribut des urartäischen Wettergottes Teišeba war der Stier.


Ein Herd aus dem 3. - 4. Jh. v. Chr. (Bild links). Am 13. Oktober 1827  nahm General Graf Iwan Fjodorowitsch Paskewitsch Jerevan für das Zarenreich Russland ein. Mit dem Frieden von Turkmantschai ging die Stadt in russischen Besitz über (Foto rechts).  


Die Brüstungen der einzelnen Museumsetagen zieren wichtige historische Gestalten und Ereignisse im Zusammenhang mit der Stadt Jerewan.


Armenien ist für seine ausgezeichneten Weine seit dem Altertum, Jerevan für seinen hervorragenden "Armjanski Konjak" seit der russischen ERoberung bekannt. 1903 stammte bereits die Hälfte des in Russland konsumierten Brandys aus Armenien.  Im Staatlichen Historischen Museum herrscht ein gnadenloses Fotografierverbot, so dass es auf dieser seite  leider keine Abbildungen der einzigartigen antiken Exponate geben kann.


Vor dem im sowjetischen Stil errichten Bahnhof Jerevans steht seit 1959 eine Reiterskulptur des legendären armenischen Nationalhelden David von Sasun der die arabischen Invasoren besiegte.  Die alten Kfz.-Kennzeichen zeigen Buchstaben des armenischen Alphabets auf schwarzem Grund.


Oberhalb des Erebuni-Museums (Bild links) erheben sich in einem heutigen Stadtteil von Jerevan die Ruinen der gleichnamigen urartäischen Festung aus dem späten 8. vorchristlichen Jahrhundert (Bild rechts). Die auf dem Hügel Arin-Berd thronenden Reste der einstigen Zitadelle wurden seit 1947 von armenischen und russischen Archäologen rekonstruiert.



Der urartäische Göttertrias:  Wettergott Tescheba (links),  Reichsgott Chaldi  (Mitte) Sonnengott Schiwini (rechts).


Der über der Jerewaner Kaskade thronende Pfeiler symbolisiert den Sieg des armenischen Volkes (Bild links). Wenige hundert Meter davon entfernt befindet sich der Haghthanak-Park (Siegespark) über dem sich eine 56 Meter hohe Statue der Mayr Hayastan (Mutter Armenien) erhebt (Foto rechts unten). Im Sockel der Statue findet man das   Museum des Großen Vaterländischen Kriegs 1941 - 1945.  Vor dem Museum stehen eine MIG-9, die nach dem Leiter des OKB (Experimental-Konstruktionsbüro), dem Armenier Artjom Iwanowitsch Mikojan, und dem Ukrainer Michail Iossifowitsch Gurewitsch benannt wurde.


Die sowjetische S-75 Dwina bzw. Wolchow ist als radargelenkte Flugabwehrrakete seit 1959 bis heute im Einsatz und die am weitesten verbreitete und genutzte Flugabwehrrakete überhaupt. Während der bewaffneten Auseinandersetzung um Bergkarabach wurden dem Museum Waffen und Gerät   entnommen, mit dem junge Armenier dann in den Krieg  gezogen sind.


Die reperäsentative Kaskade von Jerevan erstreckt sich über fünf Ebenen. Mit ihren Treppen, Hallen, Plätzen und Kunstwerken wurde der Komplex als Armenien geplant. Links neben der Kaskade befindet sich die  Villa des armenischen Chanssoniers Charles Aznavour. Von oben blickt  man über die Kaskade und einen Skulpturenpark auf das in den 1950er Jahren errichtete Opernhaus herab.

Beklemmungen erzeugt das am Zizernakaberd (armenisch: Schwalbennest) gelegene Denkmal und Museum für die Opfer des Genozids. Beides
erinnert an die 1,5 Mio. Opfer des Völkermords an den Armeniern in den Jahren 1915/16, die von der jungtürkischen Regierung des Osmanischen Reiches zu verantworten ist.  Das Mahnmal setzt aus zwölf Basaltstelen zusammen, die sich trauernd über ein Ewiges Feuer neigen. Sie sollen die zwölf Vilayets in Westarmenien (heute Türkei) darstellen. Ein Obelisk symbolisiert die Wiedererstehung des armenischen Volkes in Ostarmeniens. Als drittes kommt eine lange Mauer, die Mauer des Schweigens, hinzu, auf der die Namen der zerstörten armenische Städte zu lesen sind. 
Die Massenkundgebungen der Bevölkerung Jerewans zum 50. Jahrestag des Völkermordes im Jahre 1965 hatten die Behörden zur Errichtung eines Denkmals gezwungen. Das Museum am Abhang des Hügels wurde 1995 gegründet und zeigt Dokumente und Fotos über die Geschichte der Vorbereitung und Durchführung des Völkermordes. timdeiver®'s Videoclip der die beklemmenden Gefühle vermittelt.


Die zentrale Halle im Genozidmuseum (Foto links). Eine weitere Reisterstatue des Nationalhelden David von Sasun im Stadtgebier Jerevan.


Am Maschtot's-Boulevard befidnet sich die einzige erhaltene Moschee Armeniens.  Die Gaj Dschami (Blaue Moschee) aus dem 18. Jahrhundert war vor einem Jahrzehnt noch dem Verfall preisgegeben. Seitdem das im Wetsen durch die Türkei, im Osten durch Aserbaidschan isolierte Armenien gute nachbarlichen Beziehungen zum Iran aufgebaut hat, ist die Moschee im Besitz der persischen Vertretung in Jerewan. Während die Kuppel der Moschee  zur Zeit renoviert wird...


...wird der Gebetsraum durch schiitische Gläubige genutzt. In einem Raum den Innenhofes befindet sich seit 2008 eine Ausstellung für iranische Kultur und Handwerk, die von der Botschaft der Islamischen Republik Iran in Zusammenarbeit mit dem armenischen Ministerium für Kultur eingerichtet wurde.


Während timediver®'s zweiter Armienen-Reise wurden gerade die Vorbereitung zur mehrtägigen 20-Jahrfeier der Unabahängikeitserklärung vom 21. September 1991 der heutigen heutige Republik Armenien getroffen. In der Hauptstadt konzentrieren sich Truppenparaden und andere Aktiviäten auf den auf den weiträumigen Republik Square, der vom Regierungsgebäude (Foto links), dem Historischen Museum mit der Nationalgalerie (Foto rechts),


...dem Außenministerum (Foto links) und dem Marriott Hotel (Foto rechts) eingerahmt wird.

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