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Cirka 73 Kilometer nordöstlich
von Yerewan liegt auf einer Halbinsel im Sevan-See das Dorf Noratus
(Noraduz). Die Ortschaft ist bereits seit dem 9. Jahrhundert bekannt, da
hier ein Kloster gebaut wurde. Für das 16. Jahrhundert ist Noratus als
Residenz armenischer Fürsten überliefert. Berühmt geworden
ist das Dorf jedoch für seinen Friedhof, auf dem Hunderte von Chatsch'kharen
(Kreuzsteinen) und Grabsteinen aufgestellt worden sind.
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Es gibt weder einen gedruckten
Reiseführer noch Informationen im Internet, die eine systematische Besichtigung
dieser einzigartigen Ansammlung von Kulturobjekten ermöglichen könnten.
Bei dem Versuch, sich auf eigene Faust durch diesen Wald von Chatsch'kharen
durchzukämpfen, wird man daher zwangsläufig einige, wenn nicht gar
die schönsten Motive übersehen. Um alle genau anzusehen würde
selbst ein ganzer Tag nicht ausreichen.
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Man sollte sich daher getrost
einer der im Eingangsbereich wartenden Бабушки (Babutschki)
anvertrauen. Diese älteren Damen, die sich selbst als Großmutter
(Бабушка) bezeichnen, werden den Besucher dann gezielt zu
den wichtigsten und schönsten Artefakten führen. Dabei werden sie
auch genau erklären was auf den einzelnen Steinen abgebildet ist oder
welche Bedeutung sie haben. Papa, Pflug und Ochse
(beide Fotos).
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Wie timediver® vor Ort feststellen
konnte, entwickelt sich hierbei eine lebhafte Konversation aus russischen,
englischen, französischen und auch deutschen Wörtern, die von
den Omas beherrscht. Nur beim Fotografieren sind sie nicht so fit. Hierfür
steht eine Enkelin oder Enkel bereit.
timediver® vor einer kleinen Kapelle (Foto links). Mama,
Papa, Brot, Musik und Grill (Foto rechts).
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Der Besucher freut sich am
Ende der Besichtigung über seine Fotos, Großmutter und Enkel über
eine kleine finanzielle Anerkennung ihrer wertvollen Dienste. Das Araratgebirge
(Foto rechts).
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Auf dem 2410 Meter über
dem Meeresspiegel liegenden Selim-Pass (2410 m) ließ Fürst Tsch'esar
Orbeljan im Jahre 1332 die gleichnamige Karawanserei einrichten. Das
in den Jahren 1956-1959 restaurierte Gebäude ist ein wesentliches
Beispiel der frühen, profanen Baukunst und zudem ein architektonisches
Verbindungsstück zwischen armenisch-christlicher und persisch-islamischer
Tradition. Die Selim-Karawanserei ist der Ost-West-Richtung des Weges angepaßt
und besteht aus drei Gebäudeteilen, der großen Halle, einer östlich
davor gesetzten Vorhalle und einer daran angeschlossenen Kapelle (von der
allerdings kaum mehr etwas erkennbar ist). An der Südseite der Vorhalle
befindet sich ein beeindruckendes Nischenportal, welches rechteckig
gerahmt und äußerst kunstvoll mit verschiedenen Stalaktitenreliefs
bis zum Giebel hinauf versehen ist. Hier offenbart sich der Einfluss islamischer
Baukunst besonders deutlich.
Videoclip Panoramablick
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Die Vorhalle wurde in Süd-Nord-Richtung
erbaut. Ihr überwölbte Innenraum ist relativ klein und besitzt keine
Fenster. Das Licht kann lediglich durch das Nischenportal und die Öffnung
zur großen Halle (Foto links) einfallen.
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Die rechteckige große
Halle ist 26 Meter lang und durch sieben Säulenpaare in ihrer
Mitte in drei Schiffe unterteilt, die auf einer Gesamtfläche von cirka
340 qm Mensch und Platz gegeben haben. Im wesentlich breiteren
Mittelschiff waren die Tiere untergebracht. In den durch Brüstungsmauern
abgetrennten Seitenschiffen rasteten die Reisenden und/oder lagerten ihre
Waren. Alle Schiffe waren überwölbt, wobei das Tonnengewölbe
des Mittelschiffes (Foto rechts) den höchsten Punkt bildete auf den das
Satteldach aufgesetzt wurde. Es gibt zwar keine Fenster, jedoch eine Reihe
schmaler Öffnungen im Dach, die innen stalaktitförmig geschmückt
sind (Foto links).
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Die beiderseitigen Hochreliefs
am Nischenportal der Vorhalle werden auf der rechten Seite von einem Stier
, auf der linken Seite von einem unbekannten geflügelten
Wesen geziert. (Abbildungen ähnlicher Fabelwesen mit einem geknoteten
Schwanz hatte timediver® bisher nur einmal, auf dem Balkan, an der Außenwand
der Klosterkirche von Mesopotami
in Albanien gesehen.)
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timediver®'s Fotoseiten
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