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Die
Republik Usbekistan war das dritte Land, das timediver® auf seiner
Zentralasien-Reise besuchte. Das Viloyat
Xorazm ist eine der zwölf
Landprovinzen Usbekistans in der historischen Landschaft Choresmien,
einer Großoase am Unterlauf des Amudarjas (Oxus), zu der auch das
heute in Turkmenistan gelegene Köneürgenç (Gurganch)
gehört. Die
westlich des Amudarja an der alten Seidenstraße gelegene Oasenstadt
Khiwa (Xiva/Хива/Chiwa/Khiva) war die Hauptstadt des Khanats
Xiva. Der Begriff Seidenstraße
(Foto rechts) geht auf den Begründer
der modernen Geomorphologie, Ferdinand Freiherr von Richthofen (1833
– 1905) zurück. Aufgrund ihrer günstigen Lage am
Verbindungsweg
zwischen Indien und Europa kam der Stadt stets auch eine
strategische
Bedeutung zu. Im 6. Jahrhundert n. Chr. gegründet, wurde sie im
Jahre 712 von den Arabern erobert und islamisiert. Die bedeutendste
Handelsstadt in Choresm wurde 1220 von Dschingis Khans und 1388 erneut
von Timur Lenk (Tamerlan) erobert.
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Xiva
ist seit 1967 Museumsstadt. Die Altstadt Itchan-Kala wurde 1990 in
die UNESCO-Liste des
Weltkulturerbe der Menschheit aufgenommen. Die rekonstruierten
Stadtmauern aus Tonerde und luftgetrockneten Ziegeln im Westen
der Altstadt (Foto links) mit seinem
Tor Ata Dawase (Foto rechts).
Bereits im Jahre 1997 konnte Khiwa sein 2500jähriges
Stadtjubiläum feiern.
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Vor der Medrese Amin Khan steht der Stumpf
des Minarettes Kalta Minor
(Foto links), welches auch als Kok menar (grünes Minarett)
bezeichnet wird. Mit einem Durchmesser von 14,8 Metern und einer
Höhe von nur 28 Metern markiert es dennoch die Silhoutte der
Stadt. Angeblich beabsichtigte Abu
al-Ghazi Muhammad Amin Bahadur ein Minarett erbauen zu lassen,
von dem man bis ins 400 Killometer entfernte Buchara schauen konnte.
Die Bauarbeiten seien nach dem Tode des Khans, der diesen 1855 in einer
Schlacht ereilte, eingestellt worden. Die Medrese Amin Khan ist eine 70
x 60 Meter große Anlage aus vier Iwanen, die zwischen 1851 - 1852
errichtet wurde (Foto rechts).
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Die
Karte links zeigt das unter russischer Herrschaft, bzw. Protektion
stehende Turkestan (Land der
Türken), welches im Westen auch als
Große Tatarei bezeichnet wurde. Im
Altertum von iranischen Völkern (Indoeuropäern) besiedelt
wurde es
als Turan (Land des Tūr, dem
Sohn des sechsten mythischen Urkönigs
Fereydūn) bezeichnet. Als Land der Land der Aniran (Land der
Nicht-Iraner) jenseits des Amudarja wurde Turan später auch als
Urheimat aller Türken betrachtet. Muhammad
Rahim Bahadur (1806–1825) regierte als drittletzter Khan der
Qungrat Dynastie (1804–1920) 46 Jahre vom 10 September 1864 bis
September 1910. Der reisende ungarischer Orientalist,
Turkologe und vermutlicher Geheimagent in britischen Diensten, Hermann
Vámbéry (1832 - 1913) schildert in seinem
ReiseberichtMan nannte mich Reschid Efendi unbeschreibliche
Grausamkeiten, die als Strafen in Namen des Khans Muhammad Rahim
Bahadur II. (Foto rechts) vollstreckt wurden.
Nichtsdestotrotz
ziert ein Bild des blutrünstigen Khans noch heute die Lobby des Hotels Malika Kheivak in der
Altstadt von Chiwa.
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Noch ein paar bemerkenswerte historische
Fakten:
Nachdem Zoroaster
Choresmien im Jahre
588 v. Chr. Erfolgreich missioniert hatte, wurde die Region ein
frühes Zentrum der zoroastrischen Religion. Der persische
Großkönig
Kyros II (~590/580 – 530 v. Chr.) konnte Choresmien seinem Imperium
einverleiben. Im Jahr 329/328 v. Chr. erschien der choresmische
König
Pharasmanes bei Alexander dem Großen, um ihm ein Bündnis
anzubieten. Dies führte dazu, dass Choresmien nicht erobert wurde
und unabhängig bleiben konnte. blieb unabhängig. Das seit dem
2.
Jahrhundert v. Chr. Als Schriftsprache belegte Choresmisch wurden mit
einem abgewandelten aramäischen Alphabet geschrieben. wurde.
Diverse
Zerstörungen choresmischer dokumentieren die Überfälle
von
Nomadenvölkern der Yuezhi und Saken . Eine eigene choresmische
Zeitrechnung setzte um 38 v. Chr. Ein und endete mit der arabischen
Eroberung um das Jahr 712 n. c. Chr. Bis zum Abschluss der ethnischen
und linguistischen Türkisierung Choresmiens im
Spätmittelalter,
bildeten die iranischen Choresmier die Hauptbevölkerungsgruppe der
Region. Nach dem Schlachtentod des letzten Choresm-Schahs Dschalal
ad-Din (1231), war der nunmehr heimatlose Rest des choresmischen
Heeres, eine Reitertruppe namens Khwarezmiyya
im Jahre 1244 bis nach
Syrien geflüchtet und dort vom Ayyubiden-Sultan von Ägypten
as-Salih als Söldner angeworben worden. Auf ihrem Weg nach Gaza,
wo
sie sich mit dem Heer der Ägypter zu vereinigten, hatte die
Khwarezmiyya im Spätsommer Jerusalem für die
Ägypter zurückerobert
und geplündert. In der Schlacht
bei Gaza am 17./18 Oktober 1244 bereitete das vereinigte Heer
der Choresmier und Ägypter einer von Kreuzfahrern eiligst mit den
Emiraten von Aleppo, Damaskus Homs und Kerak
geschmiedeten Allianz eine
vernichtende Niederlage. Das Khanat
Xiva entstand als unabhängiges,
usbekisches Fürstentum im Jahre 1512 und wurde 1873 zu einem
russischen Protektorat. Seine Hauptstadt war zunächst
Köneürgenç
und nach einer Laufänderung des Amudarja um 1620 die Stadt Khiwa.
Im
Zuge der Oktoberrevolution wurde das Khanat durch die Gründung der
Volksrepublik Choresmien
im Jahre 1920 aufgehoben.
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Mit dem Bau des Palastes Tasch Hauli (steinernes Haus) wurde
in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter der Herrschaft des
Khans Allah Quli Bahadur
(1825–1842) begonnen. Die Residenz besteht aus mehreren Baugruppen und
eingeschobenen Innenhöfen, die von hohen zinnenbewehrten Mauern
umgeben sind. Zu jedem der Höfe gehört ein hoher Iwan, zudem
eine charakterische geschnitzte Holzsäule gehört. Die
Außenseite der Westmauer des Tasch Hauli (Foto links) und ein
Blick in den Mehman-Chane (Foto rechts), einen der drei
Haupthöfe des Palastes.
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Zum Mehman-chane
gehören der einstige Thronsaal
des Khans mit zahlreiche Gästezimmern (Foto links). Im Hof
stehen zwei runde Plattformen, auf denen die Yurten des Khans
errichtet wurden (Foto rechts). Jeder Iwan der einzelnen Höfe ist
mit einem anderen Deckendekor ausgestattet. Die Wände sind mit
glasierten Kacheln mit den für Khiwa typischen Mustern
verkleidet, insbesondere blaue Schmuckmedaillons und verse des
choresmischen Dichters Agechi.
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Im Ars-Chane befand sich der
Gerichtstrakt des Palastes, wo die Angeklagten vorgeführt und
abgeurteilt wurden. Auch hier wurde eine runde Plattform für die
Yurte des Khans bereitgehalten.
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Der
größte Innenhof war dem Harem
(Foto links und rechts) vorbehalten. Bis zur Flucht des
letzten Khans wurden dort von der Außenwelt abgeschlossen und
streng bewacht seine Frauen, Kinder und
Slavinnen eingesperrt. Videoclip Folklore
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An den
Wänden des Haremshofes befinden sich diese vermeintlichen
"Schleifchen". Es sind sind jedoch Zeichen, welche das
(dualistische) zoroastrische Weltbild verdeutlichen und auch in der
islamischen Kunst Choresmiens Aufnahme gefunden haben (Foto links). Die
Decke des Iwans im Harem (Foto rechts).
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Zu den immer
wiederkehrenden
archaischen Symbolen Zentralasiens gehören das Pentagramm (Foto links) das seit
3000 v. Chr. Als Symbol der sumerischen Göttin Inanna und danach
als
das semitischen Ištar und römischen Venus galt, sowie die aus dem
Zoroastrismus übernommene Swastika
als Sonnensymbol.
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Im
Jahre 1802 hatte wurde die seit 1511 regierende Yadigarid Shabanid
Dynastie von der Qungrat Dynastie abgelöst. Um ihren vom
Handelsaufschwung beflügelten Herrschaftsanspruch zu dokumentieren
ließen die neuen Herrscher innerhalb weniger Jahre eine Reihe von
Monumentalbauten errichten. Zu diesen gehört auch die Medrese
Kutlug
Mura Inak, die nach dem ersten Herrscher der neun Dynastie Inak Iltazar
Inaq ibn Iwaz Inaq Biy (1804–1806) benannt wurde. Die
gegenüber
dem Palast gelegene, 40 x 30 Meter große Anlage ähnelt mit
ihren
wuchtigen Außenmauern und den Ecktürmen einem Festungsbau
(Foto links). Die bereits im 10. Jahrhundert erwähnte
Palastmoschee wurde bereits in den Jahren 1788 - 1799 rekonstruiert und
ausgebaut. Die 55 x 46 Meter große Säulenhalle mit
ihren ursprünglich 212 Säulen wird in Anlehnung an die
andalusische Mezquita auch als Cordoba Mittelasiens bezeichnet (Foto
rechts). |
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Das Kalta
Minor und
die Medrese Amin Chan aus südöstlicher Richtung gesehen (Foto
links). Weit über die Dächer Khiwas ragt die auf einem
Tambour
ruhende, mit türkis-blauen Kacheln verzierte Kuppel des Mausoleums
des berühmten Volksheiligen Iawan Mahmud (1247 - 1326) hervor Um
das
Mausoleum herum gibt es zahlreiche weitere Grabstätten, in den
denen
die auch die islamischen Toten nach zorastischem Brauch - für den
die "Elemente" Luft feuer, Wasser und Erde als heilig
gelten - nicht in, der Erde sondern darüber in Sarkophagen
beigesetzt wurden (Foto rechts).
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Der
"starke Mann" war berühmt wegen Tapferkeit und Stärke als
Ringer, aber auch als Arzt und Dichter. Seine Werkstatt, in der er
viele Jahre gelebt und gearbeitet hatte wurde als seine Grabstätte
zu einem Pilgerort, an dem sich später auch Khane
Abu al-Ghazi I
Bahadur (1643–1663), Shir Ghazi (1714–1727), Muhammad Rahim
Bahadur I. (1806 – 1825 und Allah Quli Bahadur (1825–1842)
beisetzen ließen. |
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In Usbekistan wird
zwar unterschiedliches Brot gebacken, seine Herstellung ist jedoch
seit Jahrhunderten unverändert (Foto links). In Usbekistan wird
zwar
unterschiedliches Brot gebacken, seine Herstellung ist jedoch seit
Jahrhunderten unverändert. Unmittelbar neben dem Westtor erhebt
sich
die in den Jahren 1804 - 1806 unter Khan Iltazar Inaq ibn Iwaz Inaq
Biy begonnene, unter Khan Allah Quli Bahadur ausgebaute Ko'xna Ark
(Alte Festung), die jedoch erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts
fertiggestellt wurde (Foto rechts).
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Die
Kommandanten der Truppen des Chans. In einem Hof der Ko'xna Ark
befindet sich die Sommermoschee des Khans Allah Quli Bahadur aus dem
Jahre 1830. |

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Im
einstigen Thronsaal befinden sich Nischen zur Aufnahme von Geschirr
(Foto links) und eine Nachbildung des Thrones (Foto rechts).
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Von der Zitadelle des
Ko'xna Ark...
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...bietet sich ein
hervorragender Panoramablick über die Stadt Khiwa. Videoclip
Panorama Khiwa
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Im außerhalb der
Stadt gelegenen Winterpalast des Khans fand timediver® (vorerst)
letztes Abendessen in Khiwa statt (Foto links und rechts).
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Nach
etwa 470 Kilometern und 7stündiger Fahrzeit in
südöstlicher
Richtung durch den die Kysylkum
-Wüste (Roter Sand) erreicht man
von Khiwa mit Buchara (Buxoro)
eine weitere bedeutende Stadt Usbekistans und Hauptstadt der
gleichnamigen Provinz. Ihre Altstadt
Buxoros mit den Baukunstwerken wurde im Jahre 1993 in die UNESCO-Liste
des Weltkulturerbe aufgenommen
Das
Foto links zeigt Said Mir Mohammed Alim Khan (1880 – 1944), den
letzten Emir von Buchara (sitzend, dritter von rechts) im Kreise seiner
Vertrauten und ausländischer Militärattachés, zu denen
auch der
Gesandte des Deutschen Kaiserreiches gehörte (stehend. dritter von
links). Wie in Khiwa befand sich timediver®'s Hotel in der
denkmalgeschützten Altstadt (Foto rechts). |
Bemerkenswert ist, dass
in Buchara weitgehend tadschikisch,
einem dem Persischen verwandte
indoeuropäische Sprache gesprochen wird. Seit 1599 herrschten hier
die Emire der Dschaniden-Dynastie, die 1785 von der Mangit Dynastie
abgelöst wurde. as Emirat befand sich im Gegensatz zu Persien,
Kokand und Russland. Anders als das Khanat Khiwa wurde das Buchara
zwischen1865 und 1868 von den Russen erobert, die jedoch den Emir in
seinem Amt beließen. Erst der Ausgang der Schlacht von Buchara am
2.
September 1920, in der sich eine Allianz zwischen von Buchara,
Afghanistan und Großbritannien den von Michail Wassiljewitsch Frunse
(1885 – 1925) geführten Sowjettruppen geschlagen geben musste,
bedeutete das Ende des Emirats, der bis 1924 die kurzlebige Volksrepublik Buchara folgen
sollte.
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Das
unter Ibrahim Arslan Khan (1178–1204), einem Herrscher der
Karakhaniden, (Kara Khan = schwarzer Khan), einer türkische
Herrscherdynastie, die um 960 zum Islam übergetreten war und im
11.
und 12. Jahrhundert Mittelasien beherrschte, errichtete 50 Meter hohe Minarett Kalan
(hoher Turm) Das vormongolische Baudenkmal ist mit
seinem sich langsam verjüngenden Turm, dessen Sockel einen
Durchmesser von 10 Metern besitzt, in seiner Grundform sowohl für
Mittelasien als auch den Iran charakteristisch (Foto links). Ein
mohnkapselförmige
Laterne mit 16 Spitzbogenfenstern bildet die Krönung des Minaretts
(Foto Mitte). Neben
seiner Funktion
als besonders hervorgehobener Ort, an dem der Muezzin seine Stimme
erschallen ließ, die das Minarett auch als Leuchtturm in der
Wüste
und Hinrichtungsstätte, von der Mann die in einen Sack
verschnürten
Delinquenten nach unten stieß. Der Eingang zur Moschee Kalan, die in
ihrer heutigen Form jedoch erst im Jahre 1514 unter den Schaibaniden
fertiggestellt wurde (Foto rechts).
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Das
Prachtportal der Medrese Mir-e Arab
(Foto links), deren Bau während der
Regierungszeit des Schaibaniden-Khans und Abul Ghazi, Ubaydullah bin
Mahmud bin Shah Budagh (1534 – 1539), fertiggestellt wurde, jedoch
dem Scheich Mir-e Arab als eigentlichen Bauherrn zugerechnet wird.
Finanziert wurde die zweistöckige Anlage mit ihren vier Iwanen
angeblich aus dem Erlös mit dem Verkauf von 3000 Schiiten erzielt
wurde. Die Bauarbeiten an der Moschee
Kalan wurden im Jahre 1514
abgeschlossen. Auf einer Grundfläche von 127 x 78 Metern ist sie
eine
nach timuridischen Vorbildern errichtete Vier-Iwan-Moschee.. |

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Die
den Hof umgebenden Galerien (Foto links) werden von 208 Pfeilern
getragen, auf denen 288 flache Kuppeln ruhen. Mihrāb (Gebetsnische)
und Minbar (Kanzel) der Moschee Kalan (Foto rechts).
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Zu den feilgebotenen
Waren Bucharas gehören Nagelstempel (Foto links) mit denen sich
vor dem Backen Muster in das Fladenbrot stechen lassen und
Keramikgefäße (Foto rechts).
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Die einander
gegenüberliegenden Medresen
Abdulasis Khan (links im Foto links) und Ulughbek (rechts im Foto links und
Foto rechts). Letztgenannte wurde auf Weisung des
Timuridenherrschers und Wissenschaftlers Ulugh Bek (1394 - 1449) als
theologische Hochschule erbaut. Als eine der ältesten Medresen in
Zentralasienen diente sie über Jahrhunderte als baulicher
Prototyp. Neben dem Portal, dessen Fayancenschmuck im Laufe der Zeit
verloren gegangen war und nur allmählich ersetzt werden konnte,
erhebt sich jeweils ein zweigeschossiger Bau mit Spitzbogenbogenarkaden
(Foto rechts).
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Die
Medrese Abdullaxon wurde 1596/98 errichtet. Neben dem Innenhof (Foto
rechts) sind besonders die Kuppel der Moschee (Foto rechts)....
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...und die Stalaktiten des Mihrāb (Foto links),
sowie die einstigen Studentenzimmer (Foto rechts) sehenswert.
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Von den im 16.
Jahrhundert errichteten Handelsgewölben sind drei noch gut
erhalten geblieben. Im Tak-e Telpak
Forushan (Foto links), der noch heute einen guten Einblick in
das Geschäftsleben des alten Buchara bietet, konnte man einst jede
Kopfbedeckung kaufen. Die Moschee
Magh-e Attri (Foto rechts) wurde im 9. Jahrhundert an
einer Stelle erbaut, wo in vorislamischer Zeit ein Tempel der
Zoroastrier gestanden hatte. das bauwerk konnte erst in den
1930er Jahren unter einer dicken Schicht von Sand und Schutt freigelegt
und anschließend restauriert werden.
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Am Eingangsportal
der Moschee konnten Sonnenräder als Symbole der alten persischen
Religion freigelegt werden (Foto links). Ein im Jahre 1477
gepflanzter Maulbeerbaum (Foto
Mitte) und die Bronzeskulptur des
Hodscha Nasreddin (Foto rechts), einer Art usbekischer Till
Eulenspiegel, dessen Anekdoten auch von Miguel de Cervantes für
seinen Don Quijote aufgegriffen wurden.
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Die Medrese Nadir Devon Begi (Foto
links) aus dem Jahre 1622/23 war ursprünglich aus Karawanserei geplant und gebaut
worden. Kurz nacch ihrer Fertigstellung soll sie vom Khan als
schöne Medrese gelobt worden sein. Da auch ein Khan unfehlbar war,
wurde das Bauwerk ohne jegliche Umbauarbeiten als Medrese genutzt. Da
keine Ayvone und Darsxana als Unterrichtsräume zur Verfügung
standen, wurden hierzu die großen Eckzimmer genutzt. Im Innenhof
(Foto rechts) wird noch heute deutlich, dass es sich um eine
Karawanserei handelte.
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Ein besonderes Beispiel
für den Umgang der heutigen Usbeken mit ihren historischen
Bauwerken ihres Landes stellt das im Jahre 1807 auf Kosten des reichen
turkmenischen Kaufmannes Chalifa Nijakul errichte Torhaus einer Medrese
dar, welches Tschar Menar
(Vier Minarette) genannt wird. Das einst vernachlässigte
Gebäude auf dessen Türme Störche ihre Nester gebaut
hatten, erstrahlt heute beinahe wieder in seinem alten Glanz
(Foto rechts).
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Mit seinen
rekonstruierten hellblau glasierten Kacheln, zählt das
viertürmige Tschar Menar zu den ausdrucksvollsten
Baudenkmälern der Mangitenzeit und ist heute ebenso ein
Wahrzeichen Bucharas, wie das aus dem frühen 10. Jahrhundert
stammende Samaniden-Mausoleum (Foto rechts).
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Nirgendwo sonst in der
islamischen Welt findet sich ein ähnliches Kleinod, wie die in der
Regierungszeit von Ismail Samai (892 - 907) erbaute
Begräbnisstätte. Das eindrucksvolle Mauerwerk gestaltet sich
ganz alleine aus der Art und Weise wie die Backsteine verbaut wurden.
Flach, übereck, senkrecht, diagonal und im Fischgrätenmuster
verleihen sie dem Gebäude Transparenz und Luftigkeit.
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Anekdotenreich
erzählt der usbekische Reiseführer, was er und seine Kumpels
in ihrer Jugendzeit mit den Wasserautomaten (Foto links) anstellten.
Die einst in der ganzen Sowjetunion verbreiteten Automaten findet man
heute nur noch in Usbekistan. Von diesem Turm bietet sich eine Aussicht
über die Stadt.
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Die im 18. Jahrhundert
als Gemeindemoschee errichte Bolo Hauz (Foto links) steht heute in
einer Grünlage zu der auch ein Wasserbecken (Hauz). Gegenüber
der Moschee Bolo Hauz liegt mit dem Registan der Hauptplatz Bucharas,
wo man durch ein Tor in den Ark (Festung) der Stadt gelangen kann.
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Die Festung wurde
während ihrer tausendjährigen Geschichte mehrmals aufgebaut.
Der Thronsaal, eigentlich ein gepflasterter Hof (Foto links) diente zur
Krönung der Herrscher und anderen zeremonien, sowie dem Empfang
ausländischer Gesandter (Foto rechts). Die Mauern des Ark
wurden teilweise restauriert, teilweise aber auch in dem Zustand
belassen, in dem sie sich seit dem Beschuss durch die russische
Artillerie in den 1860er Jahren befinden.
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Vom
Registan bietet sich einer schöner Anblick des gesamten
Kalon-Ensembles.
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